W3C strebt verbesserten Web-Zugriff in Entwicklungsländern an

Workshop bietet Gelegenheit zum Erfahrungsaustausch über Anforderungen und Herausforderungen

 

http://www.w3.org/ -- 19. September 2006 -- Das World Wide Web Consortium (W3C) lädt Experten zur Teilnahme am "Mobile Web in Developing Countries" Workshop in Bangalore (Indien) am 5. und 6. Dezember 2006 ein. Die Teilnehmer diskutieren Herausforderungen, Anforderungen und Anwendungsfälle für das mobile Web in Entwicklungsländern. Der Workshop führt Experten für mobile Web-Technologien und Spezialisten für Entwicklungsländer und die Digitale Kluft zusammen. Für die Teilnahme an diesem Workshop wird um die Einreichung eines Positionspapiers per Email bis spätestens 1. November 2006 gebeten.

"Während in einigen Ländern mobiler Webzugang mittlerweile zur Pflichtausstattung für Führungskräfte gehört, wird zunehmend klar, dass dieser Zugang eine wichtige Rolle bei der Entwicklung einiger Communities spielen könnte", sagte Tim Berners-Lee, Direktor des W3C. "Wir müssen sicherstellen, dass das Web so gestaltet ist, dass es den Anforderungen von dünner besiedelten Gebieten und jenen Menschen entspricht, deren einziger Zugang zum Web das Mobiltelefon ist. Ich freue mich darauf, eine breite Palette an Meinungen zu Anforderungen an Webtechnologien speziell für die Entwicklungsländer zu hören."

Dieser öffentliche Workshop ist Teil der Mobile Web Initiative von W3C, die sich zum Ziel gesetzt hat, Herausforderungen und Probleme beim Zugriff auf das Web von unterwegs zu identifizieren und zu lösen. W3C dankt dem Ausrichter des Workshops, Jataayu Software, einem der Sponsoren der Mobile Web Initiative. Es sind noch weitere Sponsoringmöglichkeiten verfügbar.

Mobile Web als Mittel zur Überbrückung der Digitalen Kluft

Ein wichtiger Schritt bei der Überbrückung der "Digitalen Kluft" - der mangelnden Möglichkeit eines Teils der Gesellschaft zum Zugriff auf und zur Nutzung von Informationsdiensten - ist die Entwicklung von Mobilfunknetzen auf der ganzen Welt. Nach Angaben der Weltbank besitzen mehr als zwei Milliarden Menschen ein Mobiltelefon und 80% der Weltbevölkerung haben Zugang zu GSM-Netzen. Mit einer Million Neukunden pro Tag werden Ende 2010 beinahe vier Milliarden Menschen ein Handy besitzen.

Obwohl der Zugang zum Telefondienst grundlegend ist, betrachtet W3C auch den Zugriff auf Internetdienste wie E-Mail und das Web als unverzichtbar für Ausbildung, Wirtschaft und Kommunikation. Mobile Hochgeschwindigkeitsnetze und günstigere Telefone mit Web-Zugriff helfen dabei, diesen Zugang in den Entwicklungsländern zu ermöglichen. Für einige Menschen kann das Handy der vorwiegende oder sogar der einzige Zugang zum Web sein. Um Webstandards zu entwickeln, die Zugang für jedermann ermöglichen, organisiert W3C diesen Workshop, durch den es mehr über die speziellen Bedürfnisse, Erwartungen und Herausforderungen erfahren will, mit denen die Menschen in Entwicklungsländern konfrontiert sind.

W3C erbittet Unterstützung für diesen Workshop durch ein dreigeteiltes Sponsorenprogramm, um die Beteiligung von Menschen und Organisationen zu ermöglichen, die andernfalls nicht die finanziellen Mittel zur Teilnahme hätten. Die Vorteile des Sponsorenprogramms beinhalten unter anderem die öffentliche Würdigung des Engagements für die Ziele des W3C. Sponsoren erreichen Entscheidungsträger für das Web der Zukunft sowie diejenigen Teile der Öffentlichkeit, die sich mittlerweile auf das Web als kritisch wichtige Infrastruktur für die Entwicklung verlassen.

Über das World Wide Web Consortium [W3C]

Das World Wide Web Consortium (W3C) ist ein internationales Konsortium, in dem Mitgliedsorganisationen, ein Stab von Vollzeitmitarbeitern und die Öffentlichkeit gemeinsam daran arbeiten, Web-Standards zu entwickeln. W3C verfolgt seine Ziele hauptsächlich durch die Erstellung von Web-Standards und Richtlinien, die ein langfristiges Wachstum des Web sicherstellen sollen. Über 400 Organisationen sind Mitglieder des Konsortiums. W3C wird gemeinsam vom MIT Computer Science and Artificial Intelligence Laboratory (MIT CSAIL) in den USA, der European Research Consortium for Informatics and Mathematics (ERCIM) mit Sitz in Frankreich und der Keio University in Japan geführt und hat darüber hinaus ein Weltweites Netz von W3C-Büros. Weitere Informationen finden Sie unter http://www.w3.org/

Über das Deutsch-Österreichische W3C-Büro [W3C.DE/AT]

Das Deutsch-Österreichische Büro des W3C (W3C.DE/AT) am Fraunhofer-Institut Medienkommunikation ist der Repräsentant des W3C für den deutschen Sprachraum.  http://www.w3c.de/

Übersetzung: Thomas Tikwinski, W3C.DE/AT

 

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