W3C arbeitet an Standards zum Online-Zahlungsverkehr für eine Modernisierung des Onlinehandels

Verbraucher und Händler sollen von größerer Auswahl, Sicherheit und Einfachheit von Online-Zahlungsmethoden profitieren

 

Read below what W3C Members have to say about Web Payments

 

21. Oktober 2015 – Heute hat die vom World Wide Web Consortium (W3C) ins Leben gerufene erste Web Payments Working Group ihre Arbeit aufgenommen. Ziel dieser Gruppe ist es, den Online-Bezahlvorgang zu vereinheitlichen und Zahlungen über das Internet einfacher und sicherer zu gestalten.

Die geplanten Standards sollen eine Vielzahl bereits bestehender sowie zukünftiger Zahlungsmethoden abdecken, dazu zählen Lastschrift, Kreditkarte, Mobile-Payment, Treuhandservices und Bitcoin sowie weitere verbreitete Finanztechnologien. Standard Application Programming Interfaces (APIs), die die Anmeldung und Auswahl von vom Browser bereitgestellter Zahlungsmittel unterstützen, bilden die Grundlage für automatisierte sichere Zahlvorgänge, einen vereinheitlichten Bestell- und Zahlvorgang – insbesondere auf mobilen Endgeräten -, eine erhöhte Sicherheit bei der Übermittlung sowie eine größere Auswahl an Zahlungsweisen sowohl für Händler als auch ihre Kunden.

„Der Handel sieht E-Wallets als eine Möglichkeit die Sicherheit und Anwenderfreundlichkeit zu verbessern, aber auch um Marketingmaßnahmen zu unterstützen. Dennoch sind sie bislang nicht voll und ganz von den Kunden angenommen worden“, so W3C CEO Dr. Jeff Jaffe. „Wir sehen einen Grund hierfür in der Vielzahl von Anbietern in diesem Bereich, deren Programmschnittstellen nicht miteinander kompatibel sind. Die vom W3C geplanten Standards sollen die Interoperabilität verschiedener Lösungen durch einheitliche Programmschnittstellen sicherstellen. Bei Bezahlvorgängen sollen zukünftig die vorhandenen Zahlungsmethoden des Kunden mit den vom Händler akzeptierten auf eine Weise abgeglichen werden, die sich nahtlos in den Bestellprozess des Händlers einfügt.“

Studien von Unternehmen wie Business Insider bestätigen die mannigfaltigen Gründe warum Online-Bestellungen zu durchschnittlich 68 % nicht abgeschlossen werden. W3C Standards zu Online-Zahlungsmethoden können hinsichtlich der Abbruchgründe, deren Ursache in der Benutzerfreundlichkeit und Sicherheit liegen, durch standardisierte Nachrichten sowie Nachrichtenfluss für die Einleitung, Bestätigung und Abschluss des Zahlvorgangs Abhilfe schaffen. Durch Einsatz dieser APIs können Nutzer ein bevorzugtes Zahlungsmittel für einen bestimmten Transaktionstyp festlegen, so dass die Nachrichten zwischen der Webanwendung und dem Zahlungsverkehrsdienstleister automatisch vom Browser im Auftrag des Nutzers vermittelt werden.

„Händler stehen heutzutage vor einer schwierigen Aufgabe, wenn sie ihren Kunden neue Zahlungsarten anbieten wollen, da sie eine Vielzahl an proprietären Lösungen und verschiedenen APIs beachten müssen“, erläutert Mark Horwedel, CEO, Merchant Advisory Group (MAG). „Offene Standards vom W3C ermöglichen Zahlungsverkehrsdienstleistern und Händlern die Kosten für das Zahlungsmanagement zu senken, die Auswahl und Transparenz für die Konsumenten zu erhöhen und neue Möglichkeiten für die Einbindung von Mehrwertdiensten zu schaffen. Diese APIs dienen uns außerdem als Grundlage für zukünftige Einsatzmöglichkeiten der Online-Zahlungsmethoden.“

Die Charta (und ergänzenden FAQ) für die neue Web Payments Working Group wurden von der W3C Web Payments Interest Group erstellt, deren Mitwirkende Experten der Banken, Zahlungsverkehrsdienstleister, Händler, Browser-Hersteller, Hardware-Anbieter und anderer Branchen umfassen. Das erste Treffen der Web Payments Working Group wird während der W3C Technical Plenary Week unter der Führung von den beiden Co-Chairs Adrian Hope-Bailie (Ripple) und Nick Telford-Reed (Worldpay) stattfinden. Die technischen Ansprechpartner des W3C sind für die Web Payments Working Group Ian Jacobs und Doug Schepers.

Die Web Payments Interest Group, unter der Leitung der Co-Chairs Erik Anderson (Bloomberg) und David Ezell (NACS) wird ihre Arbeit fortführen, um potentielle Gebiete für die Standardisierung zu ermitteln.

Die Arbeit zu Zahlungsmethoden des W3C wurde von der Europäischen Union im Rahen des HTML5Apps Projekts gefördert.

Über das World Wide Web Consortium

 

Das World Wide Web Consortium (W3C) ist ein internationales Konsortium in dem Mitgliedsorganisationen, Vollzeit-Mitarbeiterstab und die Öffentlichkeit zusammenarbeiten, um Web-Standards zu entwickeln. W3C verfolgt seine Aufgabe hauptsächlich über die Schaffung von Web-Standards und Richtlinien, die gedacht sind, das langfristige Wachstum des Webs sicherzustellen. Über 400 Organisationen sind Mitglieder des Konsortiums.

Das W3C wird gemeinschaftlich vom MIT Computer Science and Artificial Intelligence Laboratory (MIT CSAIL) in den USA, dem Europäischen Forschungskonsortium für Informatik und Mathematik (ERCIM) mit Hauptsitz in Frankreich, der Keio Universität in Japan und der Beihang Universität in China geführt. Das W3C vefügt zudem über Büros in Australien, den Benelux-Ländern, Brasilien, Finnland, Frankreich, Deutschland und Österreich, Griechenland, Ungarn, Indien, Italien, Korea, Marokko, Russland, Südafrika, Spanien, Schweden sowie Großbritannien und Italien. Weitere Informationen finden Sie unter http://www.w3.org/.

Pressekontakt

Karen Myers, W3C <w3t-pr@w3.org>
Ian Jaobs, W3C <ij@w3.org>
Georg Rehm, W3C Deutschland/Österreich <georg.rehm@w3.org>