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World Wide Web Consortium gibt Scalable Vector Graphics (SVG) 1.1 und Mobile SVG als W3C Recommendation frei

Ein offenes Grafikformat erweitert Multimedia über Desktop PC hinaus auf Mobiltelefone und Pocket Computer

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Dies ist die Übersetzung der Pressemitteilung: World Wide Web Consortium Issues Scalable Vector Graphics (SVG) 1.1 and Mobile SVG as W3C Recommendations. Die Datumsangaben entsprechen nicht der Veröffentlichung dieser Mitteilung in Deutschland.
Übersetzung: Henning Fischer

Referenzen sind ebenfalls verfügbar.


http://www.w3.org/ -- 14. Januar 2003 -- Auf dem Weg, alle Möglichkeiten des Webs zu erschließen, hat das World Wide Web Consortium (W3C) heute Scalable Vector Graphics (SVG) 1.1 und Mobile SVG Profiles als W3C Recommendations freigegeben. SVG 1.1 unterteilt die Fähigkeiten von SVG in wiederverwendbare Bausteine und SVG Mobile fügt sie - in einer für mobile Geräte optimierten Weise - zusammen. Die Entwicklung dieser Dokumente in den Status einer Recommendation besagt, dass diese - vom W3C entwicklete - Spezifikationen stabil sind, zur Interoperabilität des Webs beitragen und von den W3C-Mitgliedern geprüft und für eine allgemeine Übernahme befürwortet wurden.

SVG 1.1 führt zur Modularisierung von Vektor Grafiken

Die grafischen Fähigkeiten von SVG 1.1 sind die gleichen wie die der bereits weit implementierten SVG 1.0 Spezifikation, die seit dem 04. September 2001 als Recommendation verabschiedet worden ist. Geändert hat sich jedoch die Art und Weise wie die Sprache definiert ist. Bei SVG 1.0 war die Document Type Definition (DTD) eine einzelne monolithische Einheit. Bei SVG 1.1 ist die DTD in kleine, flexible und funktionale Bausteine unterteilt, die zu verschiedenen Zwecken in unterschiedlicher Art und Weise zusammengesetzt werden können. Die SVG Arbeitsgruppe benutzte die selben bewährten Modularisierungstechniken, die die HTML Arbeitsgruppe für die XHTML Modularisierung entwickelt hat.

Mobile SVG Profile bringen Vektor Grafiken zu Handheld Geräten

Es gibt eine steigende Nachfrage an Handheld Geräten und Mobiltelefonen, die Farbbildschirme und eine verbesserte Prozessorleistung haben und so in der Lage sind, verbesserte Multimedia-Funktionalität zu liefern. Diese Geräte haben gegenüber der Leistungsfähigkeit von PCs und Notebooks stets den Kürzeren gezogen, sind aber nun in der Lage standardisierte Webtechnologie wie XHTML, SMIL und SVG darzustellen. W3C hat die SVG 1.1 Bausteine genutzt, um zwei Profile bzw. Untergruppen von SVG zu erstellen: SVG Tiny, für die Multimediafähigkeit für Mobiltelefone, wie die jüngst angekündigten 3G Einheiten und SVG Basic für Handheld und Palmtop Computer.

"Cellphones allow Internet and Web access for millions of people who don't have access to desktop machines, temporarily or otherwise," sagte Dean Jackson, W3C Fellow von CSIRO. "With 3GPP already incorporating Mobile SVG, we are already starting to see more rich and useful content in third generation cellphones." ("Mobiltelefone ermöglichen Internet- und Webzugang für Millionen von Menschen, die entweder vorübergehend oder aus anderen Gründen keinen Zugang zu PCs haben", sagte Dean Jackson, W3C Fellow von CSIRO. "Durch 3GPP, was bereits Mobile SVG beinhaltet, sehen wir bereits reichere und nützlichere Inhalte bei der dritten Generation von Mobiltelefonen.")

Anstelle des Versendens von Textnachrichten oder simplen Bitmap-Logos, ermöglicht SVG Tiny die Versendung von farbigen animierten Multimedianachrichten. Anstelle des Jonglierens mit einem Notebook oder der Mitnahme eines statischen Ausdrucks auf eine Baustelle oder eine auswärtige Besprechung, ermöglicht SVG Basic die zeitnahe Benutzung von interaktiven und informativen Grafiken auf einem bequemen Pocket-Computer, der sich über ein Funknetz mit einer XML Informationsquelle aus dem eigenen Unternehmen aktualisieren kann.

SVG 1.1 vereinigt offene Technologien - XML Komponenten

Eine weitere Möglichkeit besteht darin, SVG 1.1 Bausteine zu nehmen und sie mit anderen Bausteinen aus anderen W3C Technologien zu kombinieren, um so leistungsfähigere integrative Lösungen zu entwickeln. So zum Beispiel die Kombination aus SVG und XForms, für die Erstellung grafisch reichhaltige interaktive Eingabeformulare, oder SVG und SMIL Basic, um Vektorgrafiken mit Audio- und Videostreams zu kombinieren, oder XHTML, MathML und SVG, für die wissenschaftliche und technische Kommunikation.

"As with all W3C Recommendations, SVG builds on established, open W3C technologies such as XML, CSS and DOM. SVG also has received rigorous review for Internationalization and Web Accessibility requirements, which results in natural integration with existing technologies. This maximizes application power while minimizing its footprint," sagte Chris Lilley, Vorsitzender der SVG Arbeitsgruppe und Mitglied der W3C Technical Architecture Group (TAG). "Adopting open, truly standards-based solutions has already shown return on investment; the pieces fit together in powerful, extensible and economical ways." ("Wie bei allen anderen Recommendations, so ist auch SVG auf gefestiger, offener W3C Technologie, wie XML, CSS und DOM, aufgebaut. SVG ist ferner im Hinblick auf die Erfordernisse der Internationalität und Webzugänglichkeit kritisch begutachtet worden, was zu einer natürlichen Integration von bestehender Technologie geführt hat. Dies bedeutet die Maximierung von Anwendungsleistung bei Minimierung von Resourcen," sagte Chris Lilley, Vorsitzender der SVG Arbeitsgruppe und Mitglied der W3C Technical Architecture Group (TAG). "Die Verwendung von offenen, standardbasierten Lösungen hat sich bereits finanziell ausgezahlt; die Teile passen in einer leistungsfähigen, erweiterbaren und ökonomischen Art und Weise zusammen."

SVG Mobile wird bereits eingesetzt

Kommerzielle Dienstleistungen, die SVG Mobile benutzen, werden derzeit eingesetzt, so zum Beispiel ein standortbasierter Dienst, der geogprafische Metadaten in SVG einbettet. Die SVG Arbeitsgruppe ist erfreut über die Anzahl der SVG 1.1 und SVG Mobile Implementationen sowie über deren Renderqualität und Interoperabilität. Fünfzehn Implementationen wurden im November 2002 getestet, so die SVG Tiny Implementationen von BitFlash, CSIRO, KDDI, Nokia, ZOOMON und die SVG Basic Implementationen von BitFlash, CSIRO und Intesis. Andere befinden sich in der Entwicklung, sind aber bislang noch nicht getestet worden.

Als Resultat aus diesen Kompatibilitätsversuchen sind SVG Implementationen nun von verschiedenen Herstellern sowohl für die Integration in Mobiltelefone oder für den Einsatz in PDAs als auch für Desktop Computer und Notebooks verfügbar. Konformität zu einem der beiden Profile, anstatt dass jeder Hersteller seine eigene Untergruppe zusammensetzt, stellt eine weite Interoperabilität von Inhalten für mobile Geräte von verschiedene Hersteller sicher. Diese Interoperabilität hat drei Vorteile für die Ersteller von Webinhalten: geringere Entwicklungskosten, eine breitere Verfügbarkeit und die Sicherheit, dass diese Inhalte in jeder konformen Implementation richtig angezeigt werden. Weil Mobile SVG eine vollständige Untermenge von SVG 1.1 ist, werden alle konformen Desktop Anwendungen ebenfalls Mobile SVG korrekt anzeigen, so dass sich auch in Zukunft mobile Geräte und Desktop Computer ein gemeinsames, standardbasiertes Web teilen können.

SVG wird von der Industrie breit unterstützt

Die SVG Arbeitsgruppe hat von Erfahrung von frührenden Unternehmen des Grafik- und des Mobilkommunikationssektors profitiert. Dies sind: Adobe, Agfa-Gevaert N.V., America Online Inc., BitFlash, Canon, Corel Corporation, CSIRO, Eastman Kodak, Ericsson, Expway, Hewlett-Packard, ILOG S.A., KDDI Research Labs, Nokia, Openwave Systems Ltd, Quark, Savage Software, Schema Software, Sharp Corporation, Sun Microsystems Inc. und ZOOMON AB. Viele von ihnen unterstützen bereits SVG 1.1 und Mobile SVG oder planen dies zu tun.

Für weitere Informationen über SVG, sehen Sie sich den W3C SVG Überblick an.

Über das World Wide Web Consortium [W3C]

Das World Wide Web Consortium wurde gegründet, um alle Möglichkeiten des Web zu erschließen. Dazu werden einheitliche Protokolle entwickelt, die den Fortschritt des Webs fördern und seine Interoperabilität sicherstellen. Das W3C ist ein internationales Industrie- Konsortium, das gemeinsam vom MIT Laboratory for Computer Science (MIT LCS) in den USA, dem European Research Consortium for Informatics and Mathematics (ERCIM) mit Sitz in Frankreich und der Keio-Universität in Japan geführt wird. Das Konsortium bietet folgende Dienstleistungen: Informationen über das World Wide Web für Entwickler und Benutzer sowie verschiedene prototypische und Musteranwendungen, um den Einsatz der neuen Technik zu demonstrieren. Gegenwärtig sind etwa 450 Organisationen Mitglieder des Konsortiums. Weitere Informationen finden Sie unter http://www.w3.org/.

Das Deutsch-Österreichische Büro des W3C (W3C.DE) im Fraunhofer-Institut für Medienkommunikation ist der Repräsentant des W3C für den deutschen Sprachraum. http://www.w3c.de/