World Wide Web Consortium (W3C) erweitert die Emmy® prämierte Arbeit an Untertiteln und Captions

W3C’s Internet Media Subtitles and Captions 1.0 (IMSC1) ist der neue globale Standard

 

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https://www.w3.org/ – 24.Mai 2016 – Das World Wide Web Consortium (W3C), die globale Standartisierungsorganisation, die die Grundlagen der Webtechnologie entwickelt, veröffentlicht Heute neue, weltweite Richtlinien, die TTML Profiles for Internet Media Subtitles and Captions IMSC1 Recommendation. IMSC1 verbessert die Barrierefreiheit und macht es Online Video Plattformen einfacher und kosteneffektiver, Untertitel und Closed Captions weltweit zur Verfügung zu stellen.

 

Picture of a movie clip showing the subtitles

 

„Bis heute wurden hauptsächlich regionale Versionen und Variationen des TTML Captioning und Subtitling genutzt, was zu einem regional uneinheitlichen Fernseherlebnis geführt hat, “ sagte Phillipe Le Hegaret, Leiter der W3C Interaction Domain. „Der IMSC1 Standard bringt nun einen größeren Funktionsumfang, bessere Qualität und Konsistenz auf globaler Ebene“.

Die Harmonisierung dieser technischen Richtlinie war eine gemeinsame Anstrengung zwischen der W3C Timed Text Working Group, Experten aus aller Welt, sowie externer Organisationen, darunter die European Broadcasting Union(EBU) und die Societey of Motion Picture & Television Engineers (SMPTE).

„IMSC1 ist ein gutes Beispiel dafür, wie die Kooperation zwischen dem W3C, der EBU und unseren Mitgliedern dabei geholfen hat den weltweiten Subtitling und Captioning Standard zu verbessern,“ kommentierte EBU’s Technology & Innovation Director Simon Fell.
„Wir haben gemeinsam daran gearbeitet, die Abweichungen zwischen existierenden Standards zu minimieren und die praktische Nutzbarkeit zu erleichtern, mit dem Ziel die flächendeckende Einführung des Standards zu ermöglichen.

Einführung des Standards

IMSC1 wurde weltweit in Projekten von Standartisierungsorganisationen angenommen, wie beispielsweise das Interoperable Master Format (SMPTE ST 2067-2), entwickelt von SMPTE sowie den ATSC Candidate Standard: Captions and Subtitles (A/343), entwickelt vom Advanced Television Systems Commitee (ATSC).

Mark Richter, President des ATSC sagte, „IMSC1 ist ein Schlüsselelement von A/343, einem Teil der ATSC 3.0 Standard Suite für die nächste Generation des Fernsehens – sowohl Over-the-Air als auch hybrid über Breitband. Wir begrüßen die Bemühungen des W3C bei der Entwicklung von IMSC1.“

Jim Helman, CTO von MovieLabs erläutert, „Angefangen mit dem grundlegenden TTML1 und nun folgend IMSC1 und TTML2, ermöglicht
en die TTML Standards der Industrie eine gemeinsame Vorgabe für das Erstellen und Ausliefern von Untertiteln und Captions im globalen Maßstab. Dies erleichtert die Umsetzung enorm und verbessert die Wiedergabetreue über Grenzen hinweg.“

Ausgereifte Funktionen für Untertitel und Captions

Die EMMY® preisgekrönteTimed Text Markup Language (TTML), TTML Profiles for IMSC1, vereinfacht die Erstellung und Bearbeitung von Untertiteln und Captions weltweit, in dem sie gängige TTML Profile (EBU-TT-D, CFF-TT, SDP-US & SMPTE-TT) harmonisiert.
Die W3C Timed Text Markup Language Working Group hat außerdem ihren Arbeitsentwurf zu TTML 2, der zweite Version der Timed Text Markup Language (TTML), überarbeitet. Hinzugekommen sind Funktionen aus IMSC1 sowie Verbesserungen bei der Unterstützung Ost-Asiatischer Typographie, stereoskopischer Darstellung und Mapping auf HTML & CSS.

IMSC1 schränkt auf praktische Art TTML ein und bietet eine Reihe beliebter Industrie Features:

  • Forced subtitles. Ein einzelnes IMSC1 Dokument kann sowohl Untertitel für Gehörlose als auch die Übersetzungen enthalten. Der Nutzer kann zwischen der reinen Übersetzung oder einer Kombination aus Übersetzung und dem Untertitel für Gehörlose wählen.
  • Enhanced Text alignement and Padding. IMSC1 unterstützt in Europa populäre Bildunterschriftsstile
  • Images. Zusätzlich zu textbasierten Untertiteln unterstützt IMSC1 auch bildbasierte Untertitel
  • Reference Fonts and Character Sets. Durch IMSC1 können Referenzschriften und bevorzugte Zeichensätze zur Verbesserung des Renderings bestimmt werden.
  • Rendering Performance Model. Das IMSC1 Hypothetical Render Model erlaubt es, die Komplexität eines Dokumentes schon zum Zeitpunkt des Erstellens zu messen – und sichert damit die Wiedergabetreue beim Empfänger

Kompatibilität und Integration

IMSC1 wurde zur Harmonisierung weltweiter Untertitel-Praktiken entwickelt. Es hilft dabei existierende Standards zusammenzuführen, anstatt sie weiter zu fragmentieren. Auf W3C’s eXtensible Markup Language (XML) basierend, sieht das W3C den IMSC1 Standard, sich mit den weltweiten Anforderungen für Untertitel und Captions weiterzuentwickeln. Zukünftige IMSC Versionen sollen dabei Funktionen aus dem noch in der Entwicklung stehenden TTML2 übernehmen.

IMSC1 ist kompatibel mit gängigen Media Container Formaten wie MP4 (ISO/IEC 14496-12), dass in Formaten wie DASH, HLS & CFF und MXF (SMPTE ST 377-1) umfangreich in professionellen Anwendungen genutzt wird.

Durch die Möglichkeit, Daten aus den beliebten CEA-608/708 (SMPTE RP 2052-10 & RP 2052-11) und EBU STL (EBU Tech 3264) Captioning Formaten umzuwandeln, integriert sich IMSC1 in existierende Workflows, Content Libraries und Captioning Anforderungen.

Über das World Wide Web Consortium

Das World Wide Web Consortium (W3C) ist ein internationales Konsortium, in dem Mitgliedsorganisationen, ein fest angestelltes Team, und die Öffentlichkeit gemeinsam daran arbeiten, Web-Standards zu entwickeln. W3C verfolgt seine Ziele vor allem durch die Entwicklung von Web-Standards und Richtlinien, die ein langfristiges Wachstum des Web sichern. Mehr als 400 Organisationen sind Mitglieder des Konsortiums.

W3C wird gemeinsam vom MIT Computer Science and Artificial Intelligence Labarotory (MIT CSAIL) in den USA, dem European Research Consortium for Informatics and Mathematics (ERCIM), beheimated in Frankreich, der Keio University in Japan und Beihang University in China betrieben.
Das W3C betreibt Büros in Australien, den Benelux Staaten, Brasilien, Finnland, Frankreich, Deutschland und Österreich, Griechenland, Ungarn, Indien, Italien, Korea, Marokko, Russland, Südafrika, Spanien, Schweden und im Vereinigtem Königreich von Großbritannien und Nordirland.
Weitere Informationen unter https://www.w3.org

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Karen Myers, W3C <w3t-pr@w3.org>
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