Zugänglichkeitsrichtlinien für Web-Inhalte 1.0

Deutsche Übersetzung

Diese Übersetzung:
http://www.w3.org/Consortium/Offices/Germany/Trans/WAI/webinhalt.html
Übersetzer:
René Hartmann
Letzte Änderung dieses Dokuments:
11. Januar 2002

Dies ist die deutsche Übersetzung der "Web Content Accessibility Guidelines 1.0" vom 5. Mai 1999. Dieses Dokument kann Übersetzungsfehler enthalten. Allein maßgeblich ist die englische Version, verfügbar unter http://www.w3.org/TR/1999/WAI-WEBCONTENT-19990505.

Mein Dank geht an Ralf W. Stephan und Martin Stehle für ihre Korrekturen und Anmerkungen zur Übersetzung.


W3C

Zugänglichkeitsrichtlinien für Web-Inhalte 1.0

W3C-Empfehlung, 5. Mai 1999

Diese Version:
http://www.w3.org/TR/1999/WAI-WEBCONTENT-19990505
(Einfacher Text, PostScript, PDF, Gzip-Tar-Datei von HTML, Zip-Archiv von HTML)
Neueste Version:
http://www.w3.org/TR/WAI-WEBCONTENT
Vorherige Version:
http://www.w3.org/TR/1999/WAI-WEBCONTENT-19990324
Herausgeber:
Wendy Chisholm, Trace R & D Center, University of Wisconsin -- Madison
Gregg Vanderheiden, Trace R & D Center, University of Wisconsin -- Madison
Ian Jacobs, W3C

Überblick

Diese Richtlinien erläutern, wie Web-Inhalte für Behinderte zugänglich gemacht werden können. Diese Richtlinien richten sich an alle Entwickler von Web-Inhalten (Autoren von Web-Seiten und Site-Designer) und an Entwickler von Tools zur Seitenerstellung. Das primäre Ziel dieser Richtlinien ist die Förderung der Zugänglichkeit. Gleichwohl wird die Befolgung dieser Richtlinien das Web für alle Benutzer verbessern, gleich welchen Benutzeragenten sie benutzen (z. B. Desktop-Browser, Sprach-Browser, Computer im Auto usw.) oder unter welchen Einschränkungen sie arbeiten mögen (z. B. laute Umgebungen, schlecht oder zu hell beleuchtete Räume, Umgebungen, in denen die Hände nicht benutzt werden können usw.). Die Befolgung dieser Richtlinien wird auch dazu beitragen, Informationen im Web schneller aufzufinden. Diese Richtlinien sollen Entwickler von Inhalten nicht davon abhalten, Bilder, Videos usw. einzusetzen; sie sollen vielmehr erläutern, wie Multimedia-Inhalte besser zugänglich für ein breites Publikum gemacht werden können.

Dies ist ein Referenzdokument für Zugänglichkeitsgrundsätze und Design-Ideen. Manche der in diesem Dokument diskutierten Strategien betreffen bestimmte Themen der Web-Internationalisierung und des mobilen Zugriffs. Allerdings liegt der Schwerpunkt dieses Dokuments auf der Web-Zugänglichkeit; es behandelt daher verwandte Themen anderer W3C-Aktivitäten nicht vollständig. Bitte ziehen Sie für weitere Informationen die W3C Mobile Access Activity Home Page und die W3C Internationalization Activity Home Page zu Rate.

Dieses Dokument ist als stabiles Dokument konzipiert und beinhaltet daher keine spezifischen Informationen zum Thema Browser-Unterstützung, da diese Informationen sich rasch ändern. Solche Informationen werden stattdessen auf der Website der Web Accessibility Initiative (WAI) bereitgestellt (Siehe [WAI-UA-SUPPORT]).

Dieses Dokument enthält einen Anhang, der alle Checkpunkte geordnet nach Thema und Priorität auflistet. Die Checkpunkte im Anhang sind mit der Definition in diesem Dokument Link-verknüpft. Die Themen im Anhang umfassen Bilder, Multimedia, Tabellen, Frames, Formulare und Scripts. Der Anhang ist sowohl als tabellarische Zusammenfassung wie auch als einfache Liste von Checkpunkten verfügbar.

Ein separates Dokument, genannt "Techniques for Web Content Accessibility Guidelines 1.0" ("Techniken für die Zugänglichkeitsrichtlinien für Web-Inhalte") ([TECHNIQUES]), erläutert, wie die Checkpunkte in diesem Dokument zu implementieren sind. Das Techniken-Dokument befasst sich detailliert mit jedem Checkpunkt und enthält Beispiele unter Verwendung der Hypertext Markup Language (HTML), Cascading Style Sheets (CSS), Synchronized Multimedia Integration Language (SMIL) und Mathematical Markup Language (MathML). Das Techniken-Dokument enthält auch Techniken zur Validierung und zum Testen sowie einen Index von HTML-Elementen und -Attributen (und in welchen Techniken sie Verwendung finden). Das Techniken-Dokument wurde so konzipiert, dass es in Bezug auf Technologie-Änderungen aktuell bleibt und wird voraussichtlich öfter aktualisiert werden als dieses Dokument. Anmerkung: Es unterstützen möglicherweise nicht alle Browser oder Multimedia-Tools die Features, die in diesen Richtlinien beschrieben sind. Besonders neue Features von HTML 4.0, CSS 1 oder CSS 2 werden möglicherweise nicht unterstützt.

"Web Content Accessibility Guidelines 1.0" / "Zugänglichkeitsrichtlinien für Web-Inhalte 1.0" ist Teil einer Reihe von Zugänglichkeitsrichtlinien, die von der Web Accessibility Initiative veröffentlicht wurden. Diese Reihe umfasst auch die User Agent Accessibility Guidelines ([WAI-USERAGENT]) und die Authoring Tool Accessibility Guidelines ([WAI-AUTOOLS]).

Status dieses Dokuments

Dieses Dokument wurde von W3C-Mitgliedern und anderen interessierten Parteien geprüft und vom Direktor als W3C-Empfehlung gebilligt. Es ist ein stabiles Dokument und kann als Referenzmaterial verwendet oder als normative Referenz von anderen Dokumenten zitiert werden. Die Rolle des W3C bei der Abgabe der Empfehlung ist es, auf diese Spezifikation aufmerksam zu machen und ihre weite Verbreitung zu fördern. Dies verbessert die Funktionalität und Universalität des Webs.

Die englische Version dieser Spezifikation ist die einzige normative Version. Für Übersetzungen in andere Sprachen siehe http://www.w3.org/WAI/GL/WAI-WEBCONTENT-TRANSLATIONS.

Die Liste bekannter Fehler in diesem Dokument ist verfügbar unter http://www.w3.org/WAI/GL/WAI-WEBCONTENT-ERRATA. Bitte melden Sie Fehler in diesem Dokument an wai-wcag-editor@w3.org.

Eine Liste aktueller W3C-Empfehlungen und anderer technischer Dokumente ist zu finden unter http://www.w3.org/TR.

Dieses Dokument wurde erstellt als Teil der W3C Web Accessibility Initiative. Das Ziel der Web Content Guidelines Working Group wird in der Working Group Charter diskutiert.

Inhaltsverzeichnis

Die Liste der Checkpunkte ist sowohl als tabellarische Zusammenfassung der Checkpunkte als auch als einfache Liste von Checkpunkten verfügbar.


1. Einführung

Wenn Sie mit den Fragen der Zugänglichkeit betreffend das Design von Web-Seiten nicht vertraut sind, bedenken Sie, dass manche Benutzer möglicherweise in einer Umgebung arbeiten, die sich von der Ihren stark unterscheidet:

Entwickler von Inhalten müssen diese Situationen beim Web-Design bedenken. Während zahlreiche Situationen zu bedenken sind, kommt jede Entscheidung für zugängliches Design im Allgemeinen mehreren Gruppen von Behinderten und der Web-Community als Ganzes zugute. Wenn z. B. Stylesheets verwendet werden, um den Stil der Schrift zu beeinflussen und das FONT-Element zu eliminieren, haben HTML-Autoren eine bessere Kontrolle über ihre Seiten, was diese Seiten für Menschen mit eingeschränkter Sehfähigkeit besser zugänglich macht und durch die gemeinsame Verwendung von Stylesheets die Ladezeit für alle Benutzer oft reduziert.

Diese Richtlinien diskutieren Fragen der Zugänglichkeit und stellen Lösungen für zugängliches Design bereit. Sie behandeln typische Szenarien, die Benutzer mit bestimmten Behinderungen vor Probleme stellen. Z. B. erläutert die erste Richtlinie, wie Entwickler von Inhalten Bilder zugänglich machen können. Manche Benutzer sind nicht in der Lage, Bilder zu sehen, andere benutzen möglicherweise textbasierte Browser, die keine Bilder unterstützen, während wieder andere möglicherweise Bilder abgeschaltet haben (z. B. wegen einer langsamen Internet-Verbindung). Diese Richtlinien schlagen nicht die Vermeidung von Bildern vor als einen Weg, um die Zugänglichkeit zu verbessern. Stattdessen erläutern sie, dass die Verwendung eines Text-Äquivalents das Bild zugänglich macht.

Wie macht ein Text-Äquivalent das Bild zugänglich? Beide Wortteile von "Text-Äquivalent" sind wichtig:

Beachten Sie, dass Text-Äquivalente, abgesehen von ihrem Nutzen für Behinderte, allen Benutzern helfen können, Seiten schneller zu finden, da Suchmaschinen den Text bei der Indizierung von Seiten verwenden können.

Während Entwickler von Web-Inhalten Text-Äquivalente bereitstellen müssen, ist es die Aufgabe der Benutzeragenten (z. B. Browser und assistive Technologien wie Screenreader, Blindenschrift-Displays usw.), die Information dem Benutzer zu präsentieren.

Nicht-Text-Äquivalente zu Text (z. B. Icons, aufgezeichnete Sprache oder ein Video mit einer Person, die den Text in Gebärdensprache übersetzt) kann Dokumente Menschen zugänglich machen, die Schwierigkeiten mit geschriebenem Text haben, einschließlich vieler Personen mit kognitiven Behinderungen, Lernbehinderungen und Gehörlosigkeit. Nicht-Text-Äquivalente für Text können auch für Menschen hilfreich sein, die nicht lesen können. Eine Audio-Beschreibung ist ein Beispiel für ein Nicht-Text-Äquivalent zu visueller Information. Eine Audio-Beschreibung der Videospur einer Multimedia-Präsentation kommt Menschen zugute, die die visuelle Information nicht sehen können.

2. Themen zugänglichen Designs

Die Richtlinien umfassen zwei allgemeine Themen: für geschmeidige Transformation zu sorgen und Inhalte verständlich und navigierbar zu machen.

2.1 Für geschmeidige Transformation sorgen

Indem sie diese Richtlinien befolgen, können Entwickler von Inhalten Seiten erstellen, die geschmeidig transformieren. Seiten, die geschmeidig transformieren, bleiben auch unter den Bedingungen zugänglich, die in der Einführung beschrieben wurden: physische, sensorische und kognitive Behinderungen, Einschränkungen beim Arbeiten und technologische Barrieren. Hier einige Hinweise zum Design von Seiten, die geschmeidig transformieren:

Das Thema der geschmeidigen Transformation wird vornehmlich von den Richtlinien 1 bis 11 behandelt.

2.2 Inhalte verständlich und navigierbar machen

Entwickler von Inhalten sollten die Inhalte verständlich und navigierbar machen. Das bedeutet nicht nur, die Inhalte klar und einfach zu halten, sondern auch verständliche Mechanismen zur Navigation zwischen und innerhalb der Seiten bereitzustellen. Die Bereitstellung von Navigations-Tools und Informationen zur Orientierung maximiert die Zugänglichkeit und Verwendbarkeit. Nicht alle Benutzer können von visuellen Hilfen wie Imagemaps, proportionalen Scrollbars, nebeneinander angeordneten Frames oder Grafiken Gebrauch machen, die sehenden Benutzern von grafischen Desktop-Browsern den Weg weisen. Auch verlieren Benutzer Kontext-Information, wenn sie nur einen Teil einer Seite sehen können, entweder weil sie auf die Seite wortweise (Sprachgenerierung oder Blindenschrift-Display) oder abschnittsweise zugreifen (kleines Display oder vergrößertes Display). Ohne Informationen zur Orientierung sind Benutzer möglicherweise nicht in der Lage, sehr lange Tabellen, Listen, Menüs usw. zu verstehen.

Das Thema, Inhalt verständlich und navigierbar zu machen, wird vornehmlich in den Richtlinien 12 bis 14 behandelt.

3. Wie die Richtlinien aufgebaut sind

Dieses Dokument enthält vierzehn Richtlinien oder allgemeine Prinzipien zugänglichen Designs. Jede Richtlinie umfasst:

Die Checkpunkt-Definitionen in jeder Richtlinie erläutern, wie die Richtlinie in typischen Situationen der Entwicklung von Inhalten Anwendung findet. Jede Checkpunkt-Definition umfasst:

Es ist beabsichtigt, dass jeder Checkpunkt genügend spezifisch ist, so dass jemand, der eine Seite oder Site durchsieht, überprüfen kann, ob der Checkpunkt erfüllt worden ist.

3.1 Dokument-Konventionen

Die folgenden redaktionellen Konventionen werden in diesem Dokument durchgängig benutzt:

4. Prioritäten

Jedem Checkpunkt wurde von der Arbeitsgruppe eine Prioritätsstufe zugeordnet, abhängig von seinem Einfluss auf die Zugänglichkeit.

[Priorität 1]
Ein Entwickler von Web-Inhalten muss diesen Checkpunkt erfüllen. Andernfalls wird es für eine oder mehrere Gruppen unmöglich sein, auf die Information im Dokument zuzugreifen. Die Erfüllung dieses Checkpunkts ist eine grundlegende Erfordernis, damit bestimmte Gruppen Web-Dokumente verwenden können.
[Priorität 2]
Ein Entwickler von Web-Inhalten sollte diesen Checkpunkt erfüllen. Andernfalls wird es für eine oder mehrere Gruppen schwierig sein, auf die Information im Dokument zuzugreifen. Die Erfüllung dieses Checkpunkts beseitigt signifikante Hindernisse für den Zugriff auf Web-Dokumente.
[Priorität 3]
Ein Entwickler von Web-Inhalten kann diesen Checkpunkt erfüllen. Andernfalls wird es für eine oder mehrere Gruppen etwas schwierig sein, auf die Information im Dokument zuzugreifen. Die Erfüllung dieses Checkpunkts erleichtert den Zugriff auf Web-Dokumente.

Manche Checkpunkte sehen eine Prioritätsstufe vor, die sich unter bestimmten (angegebenen) Bedingungen ändern kann.

5. Konformität

Dieser Abschnitt definiert drei Stufen der Konformität zu diesem Dokument:

Anmerkung: Konformitätsstufen werden im Text ausgeschrieben, damit sie verstanden werden können, wenn sie als Sprache ausgegeben werden.

Wird auf Konformität mit diesem Dokument Anspruch erhoben, so muss dies in einer der folgenden Formen geschehen.

Form 1: Geben Sie an:

Beispiel für Form 1:

Diese Seite entspricht den "Web Content Accessibility Guidelines 1.0" des W3C, verfügbar unter http://www.w3.org/TR/1999/WAI-WEBCONTENT-19990505, Stufe Double-A.

Form 2: Fügen Sie jeder Seite, die Anspruch auf Konformität erhebt, eines der drei Icons des W3C hinzu und verknüpfen Sie das Icon über einen Link mit der entsprechenden Erläuterung des W3C. Informationen über die Icons und darüber, wie sie in Seiten eingefügt werden können, sind verfügbar unter [WCAG-ICONS].


6. Zugänglichkeitsrichtlinien für Web-Inhalte

Richtlinie 1. Stellen Sie äquivalente Alternativen für Audio- und visuellen Inhalt bereit.

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Stellen Sie Inhalt bereit, der, wenn er dem Benutzer präsentiert wird, im Wesentlichen dieselbe Funktion oder denselben Zweck erfüllt wie der Audio- oder visuelle Inhalt.

Obwohl manche Menschen Bilder, Filme, Töne, Applets usw. nicht direkt nutzen können, können sie unter Umständen äquivalente Information zum Audio- oder visuellen Inhalt nutzen. Die äquivalente Information muss denselben Zweck erfüllen wie der Audio- oder visuelle Inhalt. Ein Text-Äquivalent für ein Bild, das auf ein Inhaltsverzeichnis verweist, könnte daher "Zum Inhaltsverzeichnis" lauten. In manchen Fällen sollte ein Äquivalent außerdem das Aussehen des visuellen Inhalts (z. B. für Diagramme oder Werbeflächen) oder den Ton eines Audio-Inhalts beschreiben (z. B. für Audio-Aufzeichnungen zu Lehrzwecken).

Diese Richtlinie betont die Wichtigkeit der Bereitstellung von Text-Äquivalenten für Nicht-Text-Inhalte (Bilder, aufgezeichneten Ton, Video). Die Mächtigkeit von Text-Äquivalenten liegt an ihrer Fähigkeit, auf Arten dargestellt zu werden, die für Menschen verschiedener Behindertengruppen unter Verwendung verschiedenster Technologien zugänglich sind. Text kann problemlos mit Sprachgeneratoren und Blindenschrift-Displays ausgegeben und visuell auf Computer-Bildschirmen und Papier präsentiert werden. Synthetisierte Sprache ist entscheidend für Blinde und für viele Menschen mit den Schwierigkeiten beim Lesen, die oft eine Begleiterscheinung von kognitiven Behinderungen, Lernbehinderungen und Gehörlosigkeit sind. Blindenschrift ist essentiell für Taubblinde ebenso wie für Menschen, deren primäre Behinderung Blindheit ist. Visuell angezeigter Text kommt gehörlosen Benutzern ebenso zugute wie der Mehrheit der Web-Benutzer.

Die Bereitstellung von Nicht-Text-Äquivalenten für Text kommt ebenfalls manchen Benutzern zugute, besonders solchen, die nicht lesen können oder Menschen, die Schwierigkeiten beim Lesen haben. In Filmen oder visuellen Präsentationen ist das visuelle Geschehen, z. B. die Körpersprache oder andere visuelle Signale, möglicherweise nicht von genügend Toninformation begleitet, um dieselben Informationen zu vermitteln. Solange keine verbalen Beschreibungen der visuellen Information verfügbar sind, werden Menschen, die den visuellen Inhalt nicht sehen können (oder die nicht hinschauen können), nicht in der Lage sein, ihn zu erfassen.

Checkpunkte:

1.1 Stellen Sie ein Text-Äquivalent für jedes Nicht-Text-Element bereit (z. B. über "alt", "longdesc" oder im Inhalt des Elements). Dies umfasst: Bilder, grafisch dargestellten Text (einschließlich Symbole), Regionen von Imagemaps, Animationen (z. B. animierte GIFs), Applets und programmierte Objekte, ASCII-Zeichnungen, Frames, Scripts, Bilder, die als Punkte in Listen verwendet werden, Platzhalter-Grafiken, grafische Buttons, Töne (abgespielt mit oder ohne Einwirkung des Benutzers), Audio-Dateien, die für sich allein stehen, Tonspuren von Videos und Videos. [Priorität 1]
Z. B. in HTML:

Siehe auch Checkpunkt 9.1 und Checkpunkt 13.10.

Techniken für Checkpunkt 1.1
1.2 Stellen Sie redundante Textlinks für jede aktive Region einer Server-seitigen Imagemap bereit. [Priorität 1]
Siehe auch Checkpunkt 1.5 und Checkpunkt 9.1.
Techniken für Checkpunkt 1.2
1.3 Stellen Sie eine Audio-Beschreibung der wichtigen Information der Videospur einer Multimedia-Präsentation bereit, bis Benutzeragenten das Text-Äquivalent einer Videospur vorlesen können. [Priorität 1]
Techniken für Checkpunkt 1.3
Synchronisieren Sie die Audio-Beschreibung mit der Tonspur gemäß Checkpunkt 1.4. Siehe auch Checkpunkt 1.1 für Informationen über Text-Äquivalente für visuelle Information.
1.4 Synchronisieren Sie für jede zeitgesteuerte Multimedia-Präsentation (z. B. Film oder Animation) äquivalente Alternativen (z. B. Untertitel oder Audio-Beschreibungen der Videospur) mit der Präsentation. [Priorität 1]
Techniken für Checkpunkt 1.4
1.5 Bis Benutzeragenten Text-Äquivalente für Client-seitige Imagemaps darstellen, stellen Sie für jede aktive Region einer Client-seitigen Imagemap einen redundanten Textlink bereit. [Priorität 3]
Siehe auch Checkpunkt 1.2 und Checkpunkt 9.1.
Techniken für Checkpunkt 1.5

Richtlinie 2. Verlassen Sie sich nicht auf Farbe allein.

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Sorgen Sie dafür, dass Text und Grafik verständlich sind, wenn sie ohne Farbe betrachtet werden.

Wenn Farbe allein als Träger von Information benutzt wird, können Menschen, die bestimmte Farben nicht unterscheiden können und Benutzer von Geräten ohne Farbe oder mit nichtvisueller Anzeige die Information nicht wahrnehmen. Wenn Vordergrund- und Hintergrundfarbe sich im Farbton zu sehr ähneln, haben sie unter Umständen zu wenig Kontrast, wenn sie mit Schwarzweiß-Monitoren oder von Menschen mit verschiedenen Arten von Farbenschwäche betrachtet werden.

Checkpunkte:

2.1 Sorgen Sie dafür, dass die gesamte mit Farbe dargestellte Information auch ohne Farbe verfügbar ist, z. B. im Kontext oder im Markup. [Priorität 1]
Techniken für Checkpunkt 2.1
2.2 Sorgen Sie dafür, dass die Kombinationen aus Vordergrund- und Hintergrundfarbe ausreichend kontrastieren, wenn sie von jemandem betrachtet werden, dessen Farbensehen beeinträchtigt ist, oder wenn sie mit einem Schwarzweißbildschirm betrachtet werden. [Priorität 2 für Bilder, Priorität 3 für Text]
Techniken für Checkpunkt 2.2

Richtlinie 3. Verwenden Sie Markup und Stylesheets und tun Sie dies auf korrekte Weise.

Nächste Richtlinie: 4 Vorherige Richtlinie: 2 Zum Inhaltsverzeichnis

Verwenden Sie in Dokumenten die korrekten Struktur-Elemente. Beeinflussen Sie die Präsentation mit Stylesheets anstelle von Präsentations-Elementen und -Attributen.

Inkorrekte Verwendung von Markup -- entgegen der Spezifikation -- beeinträchtigt die Zugänglichkeit. Der falsche Gebrauch von Markup für Präsentationseffekte (z. B. die Verwendung einer Tabelle für Layout oder einer Überschrift, um die Schriftgröße zu ändern) macht es für Benutzer von spezialisierter Software schwer, den Aufbau einer Seite zu verstehen oder in ihr zu navigieren. Wenn Präsentations-Markup anstelle von Struktur-Markup verwendet wird, um Struktur zu vermitteln (z. B. indem etwas, das wie eine Tabelle aussieht, mit dem PRE-Element von HTML konstruiert wird), erschwert dies die verständliche Darstellung einer Seite auf anderen Geräten (siehe die Beschreibung des Unterschieds zwischen Inhalt, Struktur und Präsentation).

Entwickler von Inhalten mögen versucht sein, Konstrukte zu verwenden (oder zu missbrauchen), die auf älteren Browsern einen von ihnen gewünschten Formatierungseffekt erzielen. Sie müssen sich darüber im Klaren sein, dass diese Praktiken Zugänglichkeitsprobleme verursachen und müssen überlegen, ob der Formatierungseffekt so entscheidend ist, um dafür in Kauf zu nehmen, dass das Dokument für manche Benutzer unzugänglich wird.

Auf der anderen Seite dürfen Entwickler von Inhalten sich von angemessenem Markup nicht dadurch abhalten lassen, dass ein bestimmter Browser oder eine assistive Technologie nicht in der Lage ist, ihn korrekt zu verarbeiten. Z. B. ist es angebracht, das TABLE-Element für tabellarische Information zu verwenden, auch wenn manche älteren Screenreader nebeneinander angeordneten Text vielleicht nicht korrekt behandeln (siehe Checkpunkt 10.3). Die korrekte Verwendung von TABLE und die Erstellung von Tabellen, die geschmeidig transformieren (siehe Richtlinie 5) ermöglichen es der Software, Tabellen auf andere Weise darzustellen als durch ein zweidimensionales Gitter.

Checkpunkte:

3.1 Wenn eine angemessene Markup-Sprache existiert, verwenden Sie Markup anstelle von Bildern, um Information darzustellen. [Priorität 2]
Z. B.: Verwenden Sie MathML für mathematische Gleichungen und Stylesheets, um Text zu formatieren und das Layout zu beeinflussen. Vermeiden Sie auch die Verwendung von Bildern zur Darstellung von Texten -- verwenden Sie stattdessen Text und Stylesheets. Siehe auch Richtlinie 6 und Richtlinie 11.
Techniken für Checkpunkt 3.1
3.2 Erstellen Sie Dokumente, die gegen veröffentlichte formale Grammatiken validieren. [Priorität 2]
Z. B.: Verwenden Sie eine Dokumententyp-Deklaration am Anfang Ihres Dokuments, die auf eine veröffentlichte DTD verweist (z. B. die strict HTML 4.0 DTD)
Techniken für Checkpunkt 3.2
3.3 Verwenden Sie Stylesheets, um Layout und Präsentation zu beeinflussen. [Priorität 2]
Z. B.: Verwenden Sie die CSS 'font'-Property anstelle des FONT-Elements von HTML, um den Stil der Schrift zu beeinflussen.
Techniken für Checkpunkt 3.3
3.4 Verwenden Sie relative anstelle von absoluten Einheiten in den Attributwerten der Markup-Sprache und Stylesheet-Property-Werten. [Priorität 2]
Z. B.: Verwenden Sie in CSS 'em' oder Prozentgrößen anstelle von absoluten Einheiten wie 'pt' oder 'cm'. Wenn absolute Einheiten verwendet werden, überprüfen Sie, ob die dargestellte Ausgabe brauchbar ist (Siehe den Abschnitt zum Thema Validierung)
Techniken für Checkpunkt 3.4
3.5 Verwenden Sie Überschriften-Elemente, um die Struktur eines Dokuments darzustellen und verwenden Sie sie gemäß der Spezifikation. [Priorität 2]
Techniken für Checkpunkt 3.5
Z. B.: Verwenden Sie in HTML H2, um einen Unterabschnitt von H1 anzuzeigen. Verwenden Sie keine Überschriften für Schrift-Effekte.
3.6 Verwenden Sie korrekten Markup für Listen und Listenelemente. [Priorität 2]
Z. B.: Verschachteln Sie in HTML OL-, UL- und DL-Listen korrekt.
Techniken für Checkpunkt 3.6
3.7 Verwenden Sie Markup für Zitate. Verwenden Sie keinen Markup, der für Zitate gedacht ist, um visuelle Effekte wie Einrückung zu erzielen. [Priorität 2]
Z. B.: Verwenden Sie in HTML Q und BLOCKQUOTE, um kürzere und längere Zitate zu kennzeichnen.
Techniken für Checkpunkt 3.7

Richtlinie 4. Verdeutlichen Sie die Verwendung natürlicher Sprache.

Nächste Richtlinie: 5 Vorherige Richtlinie: 3 Zum Inhaltsverzeichnis

Verwenden Sie Markup, der die Aussprache oder Interpretation abgekürzten oder fremdsprachigen Texts erleichtert.

Wenn Entwickler von Inhalten die Änderungen der natürlichen Sprache in einem Dokument kennzeichnen, können Sprachgeneratoren und Blindenschrift-Geräte automatisch zur neuen Sprache wechseln, wodurch das Dokument zugänglicher für mehrsprachige Benutzer wird. Entwickler von Inhalten sollten die vorherrschende natürliche Sprache kenntlich machen (über Markup oder HTTP-Header). Entwickler von Inhalten sollten auch die Ausschreibung von Abkürzungen oder Akronymen angeben.

Wenn Abkürzungen und Änderungen der natürlichen Sprache nicht kenntlich gemacht sind, sind sie unter Umständen nicht entzifferbar, wenn sie von einem Sprachgenerator vorgelesen oder mit Blindenschrift angezeigt werden.

Checkpunkte:

4.1 Machen Sie in klarer Weise Änderungen der natürlichen Sprache des Dokumententexts und sämtlicher Text-Äquivalente kenntlich. [Priorität 1]
Verwenden Sie z. B. in HTML das "lang"-Attribut. Verwenden Sie in XML "xml:lang".
Techniken für Checkpunkt 4.1
4.2 Spezifizieren Sie die Ausschreibung jeder Abkürzung und jedes Akronyms an der Stelle des ersten Auftretens. [Priorität 3]
Z. B.: Verwenden Sie in HTML das "title"-Attribut der Elemente ABBR und ACRONYM. Wenn die Ausschreibung im Dokument selbst angegeben wird, verbessert das auch die Verwendbarkeit.
Techniken für Checkpunkt 4.2
4.3 Machen Sie die vorherrschende natürliche Sprache des Dokuments kenntlich. [Priorität 3]
Setzen Sie z. B. in HTML das "lang"-Attribut des Elements. Verwenden Sie in XML "xml:lang". Server-Operatoren sollten Server so konfigurieren, dass sie aus dem HTTP-Content-Negotiation-Mechanismus Vorteil ziehen ([RFC2068], Abschnitt 14.13), so dass Clients automatisch Dokumente in der bevorzugten Sprache anfordern können.
Techniken für Checkpunkt 4.3

Richtlinie 5. Erstellen Sie Tabellen, die geschmeidig transformieren.

Nächste Richtlinie: 6 Vorherige Richtlinie: 4 Zum Inhaltsverzeichnis

Sorgen Sie dafür, dass Tabellen den nötigen Markup haben, um von zugänglichen Browsern transformiert werden zu können.

Tabellen sollten verwendet werden, um tatsächlich tabellarische Daten ("Datentabellen") zu kennzeichnen. Entwickler von Inhalten sollten es vermeiden, sie für das Seitenlayout zu verwenden ("Layout-Tabellen"). Tabellen, gleichgültig zu welchem Zweck, bedeuten spezielle Probleme für die Benutzer von Screenreadern (Siehe Checkpunkt 10.3).

Manche Benutzeragenten erlauben es Benutzern, zwischen Zellen von Tabellen zu navigieren und greifen auf Überschriften und andere Informationen über Tabellenzellen zu. Solange kein korrekter Markup verwendet wird, halten Tabellen für die Benutzeragenten keine angemessenen Informationen bereit (Siehe auch Richtlinie 3).

Die folgenden Checkpunkte kommen unmittelbar Benutzern zugute, die auf eine Tabelle über das Gehör zugreifen (z. B. einen Screenreader oder einen Bordcomputer im Auto) oder die zu einem Zeitpunkt nur einen Teil einer Seite sehen können (z. B. blinde oder sehbehinderte Benutzer mit Sprachausgabe oder einem Blindenschrift-Display, oder andere Benutzer von Geräten mit kleinen Displays, o. Ä.)

Checkpunkte:

5.1 Kennzeichnen Sie bei Datentabellen Zeilen- und Spaltenüberschriften. [Priorität 1]
Verwenden Sie z. B. in HTML TD, um Datenzellen, und TH, um Überschriften zu kennzeichnen.
Techniken für Checkpunkt 5.1
5.2 Wenn Datentabellen zwei oder mehr logische Ebenen von Zeilen- oder Spaltenüberschriften haben, verwenden Sie Markup, um Datenzellen und Überschriftenzellen einander zuzuordnen. [Priorität 1]
Verwenden Sie z. B. in HTML THEAD, TFOOT und TBODY, um Zeilen zu gruppieren, COL und COLGROUP, um Spalten zu gruppieren, und die "axis"-, "scope"- und "headers"-Attribute, um komplexere Zusammenhänge zwischen Daten zu beschreiben.
Techniken für Checkpunkt 5.2
5.3 Verwenden Sie keine Tabellen für Layout, wenn diese in linearisierter Form keinen Sinn ergeben. Ansonsten, wenn die Tabelle keinen Sinn ergibt, stellen Sie ein alternatives Äquivalent bereit (das eine linearisierte Version sein kann). [Priorität 2]
Anmerkung: Sobald Benutzeragenten Positionierung mit Hilfe von Stylesheets unterstützen, sollten Tabellen nicht mehr für Layout-Zwecke benutzt werden. Siehe auch Checkpunkt 3.3.
Techniken für Checkpunkt 5.3
5.4 Wenn eine Tabelle für Layout verwendet wurde, verwenden Sie keinen Struktur-Markup zum Zweck der visuellen Formatierung. [Priorität 2]
Z. B.: Verwenden Sie in HTML nicht das TH-Element, um den Inhalt einer (Nicht-Tabellenüberschriften-)Zelle zentriert und fett darzustellen.
Techniken für Checkpunkt 5.4
5.5 Stellen Sie Zusammenfassungen für Tabellen bereit. [Priorität 3]
Verwenden Sie z. B. in HTML das "summary"-Attribut.
Techniken für Checkpunkt 5.5
5.6 Stellen Sie Abkürzungen für Überschriften bereit. [Priorität 3]
Verwenden Sie z. B. in HTML das "abbr"-Attribut des TH-Elements.
Techniken für Checkpunkt 5.6

Siehe auch Checkpunkt 10.3.

Richtlinie 6. Sorgen Sie dafür, dass Seiten, die neue Technologien verwenden, geschmeidig transformieren.

Nächste Richtlinie: 7 Vorherige Richtlinie: 5 Zum Inhaltsverzeichnis

Sorgen Sie dafür, dass Seiten auch dann zugänglich sind, wenn neuere Technologien nicht unterstützt werden oder abgeschaltet sind.

Entwickler dürfen sich zum Einsatz neuer Technologien zur Lösung von Problemen, die von existierenden Technologien aufgeworfen werden, ermutigt fühlen. Sie sollten jedoch wissen, wie sie es erreichen können, dass ihre Seiten weiterhin funktionieren, wenn ältere Browser zum Einsatz kommen oder wenn Benutzer sich entscheiden, Features abzuschalten.

6.1 Bauen Sie Dokumente so auf, dass sie ohne Stylesheets gelesen werden können. Z. B. wenn ein HTML-Dokument ohne ihm zugeordnete Stylesheets dargestellt wird, muss es immer noch möglich sein, das Dokument zu lesen. [Priorität 1]
Wenn der Inhalt logisch aufgebaut ist, wird er in einer sinnvollen Reihenfolge dargestellt, auch wenn Stylesheets abgeschaltet sind oder nicht unterstützt werden.
Techniken für Checkpunkt 6.1
6.2 Sorgen Sie dafür, dass Äquivalente für dynamischen Inhalt aktualisiert werden, wenn sich der dynamische Inhalt ändert. [Priorität 1]
Techniken für Checkpunkt 6.2
6.3 Sorgen Sie dafür, dass Seiten verwendbar sind, wenn Scripts, Applets oder andere programmierte Objekte abgeschaltet sind oder nicht unterstützt werden. Ist dies nicht möglich, stellen Sie äquivalente Information auf einer alternativen zugänglichen Seite bereit. [Priorität 1]
Z. B.: Sorgen Sie dafür, dass Links, die Scripts auslösen, funktionieren, wenn Scripts abgeschaltet sind oder nicht unterstützt werden (Verwenden Sie z. B. nicht "javascript:" als Ziel eines Links). Wenn es nicht möglich ist, die Seite ohne Scripts verwendbar zu machen, stellen Sie ein Text-Äquivalent mit dem NOSCRIPT-Element bereit oder verwenden Sie ein Server-seitiges Script anstelle eines Client-seitigen oder stellen Sie eine alternative zugängliche Seite bereit gemäß Checkpunkt 11.4. Siehe auch Richtlinie 1.
Techniken für Checkpunkt 6.3
6.4 Sorgen Sie dafür, dass die Eingabebehandlung von Scripts und Applets vom Eingabegerät unabhängig ist. [Priorität 2]
Siehe die Definition von Geräteunabhängigkeit.
Techniken für Checkpunkt 6.4
6.5 Sorgen Sie dafür, dass dynamischer Inhalt zugänglich ist oder stellen Sie eine alternative Präsentation oder Seite bereit. [Priorität 2]
Z. B.: Verwenden Sie in HTML NOFRAMES am Ende jedes Framesets. Für manche Anwendungen sind Server-seitige Scripts möglicherweise besser zugänglich als Client-seitige Scripts.
Techniken für Checkpunkt 6.5

Siehe auch Checkpunkt 11.4.

Richtlinie 7. Sorgen Sie für eine Kontrolle des Benutzers über zeitgesteuerte Änderungen des Inhalts.

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Sorgen Sie dafür, dass bewegte, scrollende oder sich automatisch ändernde Objekte oder Seiten angehalten oder gestoppt werden können.

Manche Menschen mit kognitiven oder visuellen Behinderungen sind nicht in der Lage, bewegten Text schnell genug oder überhaupt zu lesen. Bewegung kann auch so stark ablenken, dass der Rest der Seite für Menschen mit kognitiven Behinderungen unlesbar wird. Screenreader können keinen bewegten Text lesen. Menschen mit physischen Behinderungen können Bewegungen möglicherweise nicht schnell oder genau genug ausführen, um mit bewegten Objekten umzugehen.

Anmerkung: Alle nachfolgenden Checkpunkte beinhalten eine gewisse Verantwortung des Entwicklers, bis Benutzeragenten eine angemessene Kontrolle über Features bereitstellen.

7.1 Vermeiden Sie Bildschirmflackern, bis Benutzeragenten dem Benutzer eine Kontrolle über das Flackern ermöglichen. [Priorität 1]
Anmerkung: Menschen mit photosensitiver Epilepsie können Anfälle erleiden, ausgelöst durch Flackern oder Aufblitzen im Bereich von 4 bis 59 Hertz (höchste Empfindlichkeit bei 20 Hertz) oder durch schnelle Wechsel von Dunkel nach Hell.
Techniken für Checkpunkt 7.1
7.2 Bis Benutzeragenten eine Kontrolle über das Blinken ermöglichen, vermeiden Sie es, Inhalt blinken zu lassen (d.h. die Präsentation regelmäßig zu ändern, z. B. ab- und einzuschalten). [Priorität 2]
Techniken für Checkpunkt 7.2
7.3 Vermeiden Sie Bewegung in Seiten, bis Benutzeragenten das Einfrieren von Bewegung ermöglichen. [Priorität 2]
Wenn eine Seite bewegten Inhalt enthält, stellen Sie im Script oder Applet einen Mechanismus bereit, der den Benutzern das Einfrieren der Bewegung oder der Änderung des Inhalts ermöglicht. Die Verwendung von Stylesheets mit Scripts, um Bewegung zu erzeugen, macht es den Benutzern einfacher, den Effekt abzuschalten oder zu ändern. Siehe auch Richtlinie 8.
Techniken für Checkpunkt 7.3
7.4 Bis Benutzeragenten es zulassen, den Refresh zu stoppen, erstellen Sie keine Seiten mit automatischer periodischer Aktualisierung. [Priorität 2]
Z. B.: Veranlassen Sie in HTML keine automatische Aktualisierung von Seiten mittels "HTTP-EQUIV=refresh", bis Benutzeragenten es zulassen, dieses Feature abzuschalten.
Techniken für Checkpunkt 7.4
7.5 Bis Benutzeragenten es zulassen, die automatische Weiterleitung (Redirect) zu stoppen, verwenden Sie keinen Markup, um eine Weiterleitung zu erzielen. Konfigurieren Sie stattdessen den Server so, dass er eine Weiterleitung ausführt. [Priorität 2]
Techniken für Checkpunkt 7.5

Anmerkung: Die Elemente BLINK und MARQUEE sind in keiner HTML-Spezifikation des W3C definiert und sollten nicht verwendet werden. Siehe auch Richtlinie 11.

Richtlinie 8. Sorgen Sie für direkte Zugänglichkeit eingebetteter Benutzerschnittstellen.

Nächste Richtlinie: 9 Vorherige Richtlinie: 7 Zum Inhaltsverzeichnis

Sorgen Sie dafür, dass die Benutzerschnittstelle den Prinzipien zugänglichen Designs folgt: geräteunabhängiger Zugriff auf die Funktionalität, Bedienbarkeit über die Tastatur usw.

Wenn ein eingebettetes Objekt seine "eigene Schnittstelle" hat, muss die Schnittstelle -- wie die des Browsers selbst -- zugänglich sein. Wenn die Schnittstelle des eingebetteten Objekts nicht zugänglich gemacht werden kann, muss eine alternative zugängliche Lösung bereitgestellt werden.

Anmerkung: Für Informationen über zugängliche Benutzerschnittstellen ziehen Sie bitte die Zugänglichkeitsrichtlinien für Benutzeragenten (User Agent Accessibility Guidelines, [WAI-USERAGENT]) und die Zugänglichkeitsrichtlinien für Tools zur Seitenerstellung (Authoring Tool Accessibility Guidelines, [WAI-AUTOOL]) zu Rate.

Checkpunkt:

8.1 Machen Sie programmierte Elemente wie Scripts und Applets direkt zugänglich oder kompatibel mit assistiven Technologien [Priorität 1, wenn die Funktionalität wichtig und nicht an anderer Stelle verfügbar ist, sonst Priorität 2]
Siehe auch Richtlinie 6.
Techniken für Checkpunkt 8.1

Richtlinie 9. Wählen Sie ein geräteunabhängiges Design.

Nächste Richtlinie: 10 Vorherige Richtlinie: 8 Zum Inhaltsverzeichnis

Verwenden Sie Features, die die Aktivierung von Seitenobjekten über eine Reihe von Eingabegeräten ermöglichen.

Geräteunabhängiger Zugriff bedeutet, dass der Benutzer mit dem Benutzeragenten oder Dokument über sein bevorzugtes Eingabegerät (oder Ausgabegerät) umgeht -- Maus, Tastatur, Sprache, Kopfstab oder sonstiges. Wenn zum Beispiel ein Kontrollelement eines Formulars nur mit einer Maus oder einem anderen Zeigegerät aktiviert werden kann, wird jemand, der die Seite nicht sieht, oder Spracheingabe oder ein anderes zeigerloses Eingabegerät benutzt, nicht in der Lage sein, das Formular zu benutzen.

Anmerkung: Die Bereitstellung von Text-Äquivalenten für Imagemaps oder Bilder, die als Links benutzt werden, macht es Benutzern möglich, diese Links ohne Zeigegerät zu benutzen. Siehe auch Richtlinie 1.

Allgemein sind Seiten, die eine Bedienung über die Tastatur erlauben, auch über Spracheingabe oder eine Kommandozeilen-Schnittstelle zugänglich.

Checkpunkte:

9.1 Stellen Sie Client-seitige anstelle von Server-seitigen Imagemaps bereit, außer wenn die Regionen mit den verfügbaren geometrischen Formen nicht definiert werden können. [Priorität 1]
Siehe auch Checkpunkt 1.1, Checkpunkt 1.2 und Checkpunkt 1.5.
Techniken für Checkpunkt 9.1
9.2 Sorgen Sie dafür, dass jedes Element, das über seine eigene Schnittstelle verfügt, in geräteunabhängiger Weise bedient werden kann. [Priorität 2]
Siehe die Definition von Geräteunabhängigkeit.
Siehe auch Richtlinie 8.
Techniken für Checkpunkt 9.2
9.3 Spezifizieren Sie in Scripts logische Event-Handler anstelle von geräteabhängigen Event-Handlern. [Priorität 2]
Techniken für Checkpunkt 9.3
9.4 Definieren Sie eine logische Tab-Reihenfolge für Links, Formular-Kontrollelemente und Objekte. [Priorität 3]
Z. B.: Spezifizieren Sie in HTML die Tab-Reihenfolge mit dem "tabindex"-Attribut oder sorgen Sie für ein logisches Seitendesign.
Techniken für Checkpunkt 9.4
9.5 Stellen Sie Tastatur-Kurzbefehle (Shortcuts) für wichtige Links (einschließlich solcher in Client-seitigen Imagemaps), Formular-Kontrollelemente und Gruppen von Formular-Kontrollelementen bereit. [Priorität 3]
Z. B.: Spezifizieren Sie in HTML Kurzbefehle über das "accesskey"-Attribut.
Techniken für Checkpunkt 9.5

Richtlinie 10. Verwenden Sie Interim-Lösungen.

Nächste Richtlinie: 11 Vorherige Richtlinie: 9 Zum Inhaltsverzeichnis

Verwenden Sie Interim-Zugänglichkeitslösungen, damit assistive Technologien und ältere Browser korrekt funktionieren.

Ältere Browser erlauben beispielsweise keine Navigation zu leeren Textboxen. Ältere Screenreader lesen Listen von aufeinanderfolgenden Links als einen einzigen Link. Der Zugriff auf diese aktiven Elemente ist daher schwierig oder unmöglich. Auch kann eine Änderung des aktuellen Fensters oder das Erscheinen eines neuen Fensters eine desorientierende Wirkung auf Benutzer haben, die nicht sehen können, was passiert ist.

Anmerkung: Die folgenden Checkpunkte gelten, bis Benutzeragenten (einschließlich assistiver Technologien) sich dieser Probleme annehmen. Diese Checkpunkte sind als "vorläufig" eingestuft, was bedeutet, dass die Arbeitsgruppe für Web-Inhalt-Richtlinien sie als gültig und für die Web-Zugänglichkeit notwendig betrachtet zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Dokuments. Die Arbeitsgruppe erwartet jedoch nicht, dass diese Checkpunkte in der Zukunft nötig sein werden, wenn vorweggenommene Features und Fähigkeiten Teil von Web-Technologien geworden sind.

Checkpunkte:

10.1 Lassen Sie keine Pop-Ups oder andere Fenster erscheinen und wechseln Sie das aktuelle Fenster nicht, ohne den Benutzer zu informieren, bis Benutzeragenten es gestatten, die Erzeugung neuer Fenster zu unterbinden. [Priorität 2]
Z. B.: Vermeiden Sie es, in HTML Frames zu verwenden, deren Ziel ein neues Fenster ist.
Techniken für Checkpunkt 10.1
10.2 Sorgen Sie bei allen Formular-Kontrollelementen mit implizit zugeordneten Beschriftungen dafür, dass die Beschriftung korrekt positioniert ist, bis Benutzeragenten eine explizite Zuordnung von Beschriftung und Formular-Kontrollelement ermöglichen. [Priorität 2]
Die Beschriftung muss unmittelbar vor dem Kontrollelement in derselben Zeile stehen (was mehr als ein Kontrollelement mit Beschriftung pro Zeile gestattet) oder in der Zeile vor dem Kontrollelement (mit nur jeweils einer Beschriftung und einem Kontrollelement pro Zeile). Siehe auch Checkpunkt 12.4.
Techniken für Checkpunkt 10.2
10.3 Stellen Sie eine lineare Text-Alternative für alle Tabellen bereit, die Text in parallelen Spalten mit Zeilenumbruch enthalten, bis Benutzeragenten nebeneinander angeordneten Text korrekt behandeln. [Priorität 3]
Bitte ziehen Sie die Definition einer linearisierten Tabelle zu Rate. Dieser Checkpunkt kommt Benutzern zugute, deren Benutzeragenten (wie z. B. manche Screenreader) nicht in der Lage sind, Textblöcke zu handhaben, die nebeneinander präsentiert werden; der Checkpunkt soll Entwickler von Inhalten nicht davon abhalten, Tabellen zur Darstellung von tabellarischer Information zu verwenden.
Techniken für Checkpunkt 10.3
10.4 Bis Benutzeragenten leere Kontrollelemente korrekt behandeln, besetzen Sie Felder mit Platzhalter-Zeichen vor. [Priorität 3]
Tun Sie dies z. B. in HTML für TEXTAREA und INPUT.
Techniken für Checkpunkt 10.4
10.5 Bis Benutzeragenten (einschließlich assistiver Technologien) beieinanderliegende Links getrennt darstellen, platzieren Sie druckbare Zeichen, die nicht zu einem Link gehören, umgeben von Leerzeichen, zwischen Links. [Priorität 3]
Techniken für Checkpunkt 10.5

Richtlinie 11. Verwenden Sie W3C-Technologien und -Richtlinien.

Nächste Richtlinie: 12 Vorherige Richtlinie: 10 Zum Inhaltsverzeichnis

Verwenden Sie W3C-Technologien (entsprechend der Spezifikation) und befolgen Sie die Zugänglichkeitsrichtlinien. Wenn es nicht möglich ist, W3C-Technologien zu verwenden, oder wenn dies Material ergeben würde, das nicht geschmeidig transformiert, stellen Sie eine alternative Version des Inhalts bereit, die zugänglich ist.

Die aktuellen Richtlinien empfehlen W3C-Technologien (z. B. HTML, CSS usw.) aus mehreren Gründen:

Viele Nicht-W3C-Formate (z. B. PDF, Shockwave o. Ä.) erfordern zum Betrachten entweder Plug-Ins oder eigenständige Anwendungen. Oft erlauben diese Formate kein Betrachten oder keine Navigation mit Standard-Benutzeragenten (einschließlich assistiver Technologien). Die Vermeidung proprietärer Technologien (proprietäre Elemente, Attribute, Properties und Erweiterungen) wird in der Tendenz Seiten für mehr Menschen besser zugänglich machen, unter Verwendung einer breiteren Palette von Hardware und Software. Wenn nicht zugängliche Technologien (proprietär oder nicht) verwendet werden müssen, müssen äquivalente zugängliche Seiten bereitgestellt werden.

Auch wenn W3C-Technologien verwendet werden, müssen sie gemäß den Zugänglichkeitsrichtlinien verwendet werden. Wenn Sie neue Technologien verwenden, sorgen Sie für geschmeidige Transformation (Siehe auch Richtlinie 6).

Anmerkung: Die Konvertierung von Dokumenten (von PDF, PostScript, RTF usw.) in W3C-Markup-Sprachen (HTML, XML) ergibt nicht immer ein zugängliches Dokument. Überprüfen Sie daher nach der Konvertierung jede Seite auf Zugänglichkeit und Verwendbarkeit (siehe den Abschnitt zum Thema Validierung). Wenn sich eine Seite nicht ohne Probleme konvertieren lässt, überarbeiten Sie sie entweder, bis ihre ursprüngliche Repräsentation angemessen konvertiert wird oder stellen Sie eine Version in HTML oder als einfachen Text bereit.

Checkpunkte:

11.1 Verwenden Sie W3C-Technologien, wenn sie verfügbar und der Aufgabe angemessen sind und benutzen Sie die neueste Version, wenn sie unterstützt wird. [Priorität 2]
Siehe die Referenzliste für Informationen über die neuesten W3C-Spezifikationen und [WAI-UA-SUPPORT] für Informationen über die Benutzeragenten-Unterstützung für W3C-Technologien.
Techniken für Checkpunkt 11.1
11.2 Vermeiden Sie überholte Features von W3C-Technologien. [Priorität 2]
Z. B.: Vermeiden Sie in HTML das überholte FONT-Element; verwenden Sie stattdessen Stylesheets (z. B. die 'font'-Property in CSS).
Techniken für Checkpunkt 11.2
11.3 Stellen Sie Informationen bereit, so dass Benutzer Dokumente entsprechend ihren Vorgaben (Sprache, Typ usw.) erhalten können. [Priorität 3]
Anmerkung: Verwenden Sie Content-Negotiation wo möglich.
Techniken für Checkpunkt 11.3
11.4 Wenn Sie auch nach besten Bemühungen keine zugängliche Seite erstellen können, stellen Sie einen Link auf eine alternative Seite bereit, die W3C-Technologien verwendet, zugänglich ist, äquivalente Information (oder Funktionalität) enthält und ebenso oft aktualisiert wird wie die nicht zugängliche (originale) Seite. [Priorität 1]
Anmerkung: Entwickler von Inhalten sollten nur dann auf alternative Seiten zurückgreifen, wenn alle anderen Lösungen fehlschlagen, weil alternative Seiten im Allgemeinen seltener aktualisiert werden als "primäre" Seiten. Eine veraltete Seite kann genauso frustrierend sein wie eine, die nicht zugänglich ist, weil die Information auf der ursprünglichen Seite in beiden Fällen nicht zugänglich ist. Automatisch generierte alternative Seiten mögen zu einer häufigeren Aktualisierung führen, aber Entwickler von Inhalten müssen weiterhin darauf achten, dass die generierten Seiten jederzeit einen Sinn ergeben und dass Benutzer in der Lage sind, in einer Site zu navigieren, indem sie Links auf den primären Seiten, den alternativen Seiten oder beiden folgen. Bevor Sie auf alternative Seiten zurückgreifen, überdenken Sie das Design der Originalseite; sie zugänglich zu machen verbessert sie wahrscheinlich für alle Benutzer.
Techniken für Checkpunkt 11.4

Richtlinie 12. Stellen Sie Informationen zum Kontext und zur Orientierung bereit.

Nächste Richtlinie: 13 Vorherige Richtlinie: 11 Zum Inhaltsverzeichnis

Stellen Sie Informationen zum Kontext und zur Orientierung bereit, um Benutzern das Verständnis komplexer Seiten oder Elemente zu erleichtern.

Die Gruppierung von Elementen und die Bereitstellung von Kontext-Informationen über die Beziehungen zwischen Elementen kann für alle Benutzer nützlich sein. Komplexe Beziehungen zwischen Teilen einer Seite sind möglicherweise für Menschen mit kognitiven Behinderungen und Menschen mit visuellen Behinderungen schwer zu interpretieren.

Checkpunkte:

12.1 Betiteln Sie jeden Frame, um Navigation und Identifikation zu erleichtern. [Priorität 1]
Z. B.: Benutzen Sie in HTML das "title"-Attribut für FRAME-Elemente.
Techniken für Checkpunkt 12.1
12.2 Beschreiben Sie den Zweck von Frames und ihre Beziehung untereinander, wenn dies aus den Titeln allein nicht ersichtlich wird. [Priorität 2]
Z. B.: Verwenden Sie in HTML "longdesc" oder einen Beschreibungs-Link.
Techniken für Checkpunkt 12.2
12.3 Unterteilen Sie große Informationsblöcke in leichter zu handhabende Gruppen, wo angebracht. [Priorität 2]
Z. B.: Verwenden Sie in HTML OPTGROUP, um OPTION-Elemente in einem SELECT-Element zu gruppieren; gruppieren Sie Formular-Kontrollelemente mit FIELDSET und LEGEND; verwenden Sie verschachtelte Listen wo angebracht; verwenden Sie Überschriften, um Dokumente zu strukturieren usw. Siehe auch Richtlinie 3.
Techniken für Checkpunkt 12.3
12.4 Ordnen Sie Beschriftungen explizit ihren Kontrollelementen zu. [Priorität 2]
Z. B.: Verwenden Sie in HTML LABEL und sein "for"-Attribut.
Techniken für Checkpunkt 12.4

Richtlinie 13. Stellen Sie klare Navigationsmechanismen bereit.

Nächste Richtlinie: 14 Vorherige Richtlinie: 12 Zum Inhaltsverzeichnis

Stellen Sie klare Navigationsmechanismen bereit -- Informationen zur Orientierung, Navigationsleisten, eine Sitemap usw. --, um die Wahrscheinlichkeit zu erhöhen, dass eine Person auf einer Site das findet, was sie sucht.

Klare und konsistente Navigationsmechanismen sind wichtig für Menschen mit kognitiven Behinderungen oder Blindheit und kommen allen Benutzern zugute.

Checkpunkte:

13.1 Identifizieren Sie das Ziel jedes Links auf klare Weise. [Priorität 2]
Linktext sollte aussagekräftig genug sein, um einen Sinn zu ergeben, wenn er außerhalb seines Kontexts gelesen wird -- entweder für sich alleine oder als Teil einer Folge von Links. Linktext sollte zugleich möglichst knapp sein.
Z. B.: Schreiben Sie in HTML "Informationen über Version 4.3" anstelle von "Hier klicken". Zusätzlich zu einem klaren Linktext können Entwickler von Inhalten das Ziel eines Links zusätzlich klar stellen, indem sie einen informativen Titel verwenden (z. B. in HTML mit dem "title"-Attribut).
Techniken für Checkpunkt 13.1
13.2 Stellen Sie Metadaten bereit, um semantische Information zu Seiten und Sites hinzuzufügen. [Priorität 2]
Z. B.: Verwenden Sie RDF ([RDF]), um den Autor, den Typ des Inhalts usw. anzuzeigen.
Anmerkung: Manche HTML-Benutzeragenten können Navigations-Tools aus den Beziehungen des Dokuments erstellen, die mit dem LINK-Element von HTML und den Attributen "rel" und "rev" beschrieben sind. (z. B. rel="next", rel="previous", rel="index" usw.). Siehe auch Checkpunkt 13.5.
Techniken für Checkpunkt 13.2
13.3 Stellen Sie Informationen zum allgemeinen Layout einer Site bereit (z. B. über eine Sitemap oder ein Inhaltsverzeichnis). [Priorität 2]
Heben Sie Zugänglichkeits-Features in der Beschreibung einer Site hervor und erläutern Sie diese.
Techniken für Checkpunkt 13.3
13.4 Verwenden Sie Navigationsmechanismen in konsistenter Weise. [Priorität 2]
Techniken für Checkpunkt 13.4
13.5 Stellen Sie Navigationsleisten bereit, um den Navigationsmechanismus hervorzuheben und einen Zugriff darauf zu ermöglichen. [Priorität 3]
Techniken für Checkpunkt 13.5
13.6 Gruppieren Sie verwandte Links, identifizieren Sie die Gruppe (für Benutzeragenten), und ermöglichen Sie das Überspringen der Gruppe, bis Benutzeragenten dies gestatten. [Priorität 3]
Techniken für Checkpunkt 13.6
13.7 Wenn Suchfunktionen verfügbar sind, stellen Sie verschiedene Arten der Suche bereit, je nach den Fähigkeiten und Vorlieben der Benutzer. [Priorität 3]
Techniken für Checkpunkt 13.7
13.8 Platzieren Sie unterscheidungskräftige Information an den Anfang von Überschriften, Absätzen, Listen usw. [Priorität 3]
Anmerkung: Dies wird auch als "Front-Loading" bezeichnet und ist besonders hilfreich für Menschen, die auf Information mit seriellen Geräten wie Sprachgeneratoren zugreifen.
Techniken für Checkpunkt 13.8
13.9 Stellen Sie Informationen über Zusammenstellungen von Dokumenten bereit (z. B. Dokumente, die aus mehreren Seiten bestehen usw.) [Priorität 3]
Z. B.: Spezifizieren Sie in HTML Zusammenstellungen von Dokumenten mit dem LINK-Element und dem "rel"- und "rev"-Attribut. Ein anderer Weg ist die Erstellung eines Archivs (etwa mit Zip, Tar und Gzip, Stuffit usw.) aus mehreren Seiten.
Anmerkung: Die Performance-Verbesserung durch Offline-Browsen kann das Browsen erschwinglicher machen für Behinderte, die möglicherweise langsam browsen.
Techniken für Checkpunkt 13.9
13.10 Ermöglichen Sie das Überspringen von mehrzeiligen ASCII-Zeichnungen. [Priorität 3]
Siehe Checkpunkt 1.1 und das Beispiel einer ASCII-Zeichnung im Glossar.
Techniken für Checkpunkt 13.10

Richtlinie 14. Sorgen Sie dafür, dass Dokumente klar und einfach gehalten sind.

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Sorgen Sie dafür, dass Dokumente klar und einfach gehalten sind, so dass sie leichter zu verstehen sind.

Konsistentes Seitenlayout, deutliche Grafiken und eine leicht verständliche Sprache kommen allen Benutzern zugute. Sie sind besonders eine Hilfe für Menschen mit kognitiven Behinderungen, die Schwierigkeiten beim Lesen haben. (Sorgen Sie jedoch dafür, dass Bilder Text-Äquivalente haben für Menschen, die blind sind oder an Sehschwäche leiden sowie für Benutzer, die Grafiken nicht betrachten können oder wollen. Siehe auch Richtlinie 1.)

Die Verwendung einer klaren und einfachen Sprache fördert effektive Kommunikation. Der Zugriff auf geschriebene Information kann schwierig sein für Menschen, die kognitive oder Lernschwierigkeiten haben. Die Verwendung einer klaren und einfachen Sprache kommt auch Menschen zugute, deren Muttersprache sich von Ihrer unterscheidet, einschließlich derer, die sich hauptsächlich in Gebärdensprache verständigen.

Checkpunkte:

14.1 Verwenden Sie für den Inhalt einer Site die klarste und einfachste Sprache, die angemessen ist. [Priorität 1]
Techniken für Checkpunkt 14.1
14.2 Ergänzen Sie Text mit grafischen oder Audio-Präsentationen, wo dies das Verständnis der Seite erleichtert. [Priorität 3]
Siehe auch Richtlinie 1.
Techniken für Checkpunkt 14.2
14.3 Verwenden Sie einen Präsentationsstil, der über Seiten hinweg konsistent ist. [Priorität 3]
Techniken für Checkpunkt 14.3

Anhang A -- Validierung

Überprüfen Sie die Zugänglichkeit mit automatischen Tools und Überprüfung durch Menschen. Automatisierte Methoden sind im Allgemeinen schnell und bequem, können aber nicht alle Zugänglichkeitsprobleme erkennen. Überprüfung durch Menschen kann hilfreich sein, um eine klare Sprache und einfache Navigation sicherzustellen.

Beginnen Sie mit dem Einsatz von Validierungsmethoden in den frühesten Stufen der Entwicklung. Frühzeitig erkannte Zugänglichkeitsprobleme sind einfacher zu korrigieren und zu vermeiden.

Nachfolgend einige wichtige Validierungsmethoden, die im Abschnitt über Validierung im Techniken-Dokument im Detail diskutiert werden.

  1. Verwenden Sie ein automatisches Zugänglichkeits-Tool und Browser-Validierungs-Tool. Bitte beachten Sie, dass Software-Tools nicht alle Zugänglichkeitsfragen erfassen, so z. B. die Aussagekraft von Linktext, die Frage, ob ein Text-Äquivalent angebracht ist usw.
  2. Validieren Sie die Syntax (z. B. HTML, XML usw.)
  3. Validieren Sie Stylesheets (z. B. CSS)
  4. Verwenden Sie einen Text-Browser oder Emulator.
  5. Verwenden Sie mehrere Grafik-Browser:
  6. Verwenden Sie mehrere Browser, alte und neue.
  7. Verwenden Sie einen sprachgenerierenden Browser, einen Screenreader, Vergrößerungs-Software, ein kleines Display usw.
  8. Benutzen Sie eine Rechtschreib- und Grammatikprüfung. Eine Person, die eine Seite mit einem sprachgenerierenden Browser liest, ist möglicherweise nicht in der Lage, ein Wort zu entziffern, das der Browser für ein falsch geschriebenes Wort geraten hat. Die Beseitigung von Grammatikproblemen verbessert das Verständnis.
  9. Überprüfen Sie das Dokument auf Klarheit und Einfachheit. Lesbarkeitsstatistiken, wie sie von manchen Textverarbeitungen generiert werden, können brauchbare Indikatoren für Klarheit und Einfachheit sein. Noch besser ist es, einen Korrekturleser zu bitten, den Inhalt auf Klarheit zu überprüfen. Korrekturleser können auch die Verwendbarkeit eines Dokuments verbessern, indem sie auf potentiell bedeutsame kulturelle Fragen aufmerksam machen, die mit der verwendeten Sprache oder den verwendeten Icons zusammenhängen.
  10. Fordern Sie Behinderte auf, Dokumente zu überprüfen. Behinderte Benutzer (Anfänger und Fortgeschrittene) können wertvollen Feedback über Probleme der Zugänglichkeit oder Verwendbarkeit und deren Umfang liefern.

Anhang B - Glossar


Anmerkung des Übersetzers: Für diejenigen, die auch das englische Original zu Rate ziehen möchten, sind in Klammern die englischen Begriffe angegeben.


Abwärtskompatibel (backward compatible)
Design, das mit älteren Versionen einer Sprache, eines Programms o. Ä. weiterhin funktioniert.
Applet (applet)
Ein Programm, das in eine Web-Seite eingefügt wurde.
Äquivalent (equivalent)
Inhalt ist zu anderem Inhalt äquivalent, wenn beide in ihrer Präsentation dem Benutzer gegenüber im Wesentlichen dieselbe Funktion oder denselben Zweck erfüllen. Im Kontext dieses Dokuments muss das Äquivalent im Wesentlichen dieselbe Funktion für eine behinderte Person erfüllen (zumindest soweit dies möglich ist, unter Berücksichtigung der Art der Behinderung und des Stands der Technik) wie der primäre Inhalt dies für einen Benutzer ohne Behinderung tut. Z. B. kann der Text "Der Vollmond", wenn er dem Benutzer präsentiert wird, dieselbe Information vermitteln wie ein Bild des Vollmonds. Beachten Sie, dass der Schwerpunkt bei der äquivalenten Information darauf liegt, dieselbe Funktion zu erfüllen. Wenn das Bild Teil eines Links ist und das Verständnis des Bildes wesentlich ist, um das Ziel des Links zu erraten, muss ein Äquivalent den Benutzern auch eine Ahnung vom Ziel des Links vermitteln. Die Bereitstellung von äquivalenter Information für nicht zugänglichen Inhalt ist einer der wichtigsten Wege, wie Autoren ihre Dokumente für behinderte Menschen zugänglich machen können.
Indem es dieselbe Funktion wie der Inhalt erfüllt, kann ein Äquivalent den Inhalt zugleich beschreiben (d.h. wie der Inhalt aussieht oder wie er sich anhört). Damit zum Beispiel Benutzer die Informationen, die ein komplexes Diagramm vermittelt, verstehen können, sollten Autoren die visuelle Information des Diagramms beschreiben.
Da Textinhalt dem Benutzer in Form von synthetisierter Sprache, Blindenschrift und visuell dargestelltem Text präsentiert werden kann, sind gemäß diesen Richtlinien Text-Äquivalente (text equivalents) für grafische und Audio-Information erforderlich. Text-Äquivalente müssen so geschrieben werden, dass sie alle wesentlichen Informationen vermitteln. Nicht-Text-Äquivalente (non-text equivalents) (z. B. eine Audio-Beschreibung einer visuellen Präsentation, ein Video, das eine Person zeigt, die eine Geschichte mittels Gebärdensprache erzählt, als Äquivalent für einen geschriebene Geschichte usw.) verbessern ebenfalls die Zugänglichkeit für Menschen, die auf visuelle Information oder geschriebenen Text nicht zugreifen können, so etwa viele Personen mit Blindheit, kognitiven Behinderungen, Lernbehinderungen und Gehörlosigkeit.
Äquivalente Information kann auf mehrere Arten bereitgestellt werden, so über Attribute, (z. B. einen Textwert für das "alt"-Attribut in HTML und SMIL), als Teil des Element-Inhalts (z. B. OBJECT in HTML), als Teil des Dokumententexts oder über ein mit einem Link verknüpftes Dokument. (z. B. gekennzeichnet über das "longdesc"-Attribut in HTML oder einen Beschreibungs-Link). Je nach der Komplexität des Äquivalents kann es erforderlich sein, Techniken zu kombinieren (z. B.: Verwenden Sie "alt" für ein abgekürztes Äquivalent, nützlich für vertraute Leser, zusätzlich zu "longdesc" für einen Link zu einer vollständigeren Beschreibung für Leser, die das Dokument zum ersten Mal lesen). Die Details darüber, wie und wann äquivalente Information bereitzustellen ist, sind Teil des Techniken-Dokuments ([TECHNIQUES]).
Ein Text-Transkript (text transcript) ist ein Text-Äquivalent von Audio-Information, das gesprochene Worte und nicht gesprochene Töne wie z. B. Geräuscheffekte umfasst. Ein Untertitel (caption) ist ein Text-Transkript für die Tonspur einer Video-Präsentation, die mit der Video- und Tonspur synchronisiert ist. Untertitel werden üblicherweise dargestellt, indem sie über das Videobild gelegt werden, was gehörlosen und schwerhörigen Menschen sowie solchen, die den Ton nicht hören können (z. B. in einem Raum mit vielen Menschen), zugute kommt. Ein kombiniertes Text-Transkript (collated text transcript) kombiniert Untertitel mit Textbeschreibungen der Video-Information (Beschreibungen der Handlung, der Körpersprache, der Grafiken und Szenenwechsel der Videospur). Diese Text-Äquivalente machen Präsentationen zugänglich für Menschen, die taubblind sind oder die keine Filme, Animationen o. Ä. abspielen können. Es macht die Information auch für Suchmaschinen verfügbar.
Ein Beispiel für ein Nicht-Text-Äquivalent ist eine Audio-Beschreibung (auditory description) der wichtigen visuellen Elemente einer Präsentation. Die Beschreibung ist entweder eine aufgezeichnete menschliche Stimme oder eine synthetisierte Stimme (aufgezeichnet oder zum jeweiligen Zeitpunkt generiert). Die Audio-Beschreibung ist mit der Tonspur der Präsentation synchronisiert, gewöhnlich während natürlicher Pausen in der Tonspur. Hörbare Beschreibungen enthalten Informationen über Handlung, Körpersprache, Grafiken und Szenenwechsel.
Assistive Technologie (assistive technology)
Software oder Hardware, die speziell entwickelt wurde, um Behinderten bei ihren täglichen Aktivitäten zu helfen. Assistive Technologien sind z. B. Rollstühle, Lesegeräte, Geräte zum Greifen usw. Gängige assistive Technologien im Bereich der Web-Zugänglichkeit sind Screenreader, Bildschirmlupen, Sprachgeneratoren und Spracheingabe-Software, die in Verbindung mit grafischen Desktop-Browsern (neben anderen Benutzeragenten) eingesetzt werden. Assistive Hardware-Technologien sind u.a. alternative Tastaturen und Zeigegeräte.
ASCII-Zeichnung (ASCII art)
Der Begriff ASCII-Zeichnung bezeichnet Zeichen und Symbole, die so kombiniert wurden, dass sie ein Bild ergeben. Zum Beispiel ist ";-)" das Smiley-Emoticon. Die folgende ASCII-Zeichnung zeigt den Zusammenhang zwischen der Frequenz des Aufblitzens und der photokonvulsiven Reaktion bei Patienten mit offenen und geschlossenen Augen [ASCII-Abbildung überspringen]:
  %   __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __
100 |             *                             |
 90 |                *  *                       |
 80 |          *           *                    |
 70 |             @           *                 |
 60 |          @                 *              |
 50 |       *        @              *           |
 40 |                   @              *        |
 30 |    *  @              @  @           *     |
 20 |                                           |
 10 |    @                       @  @  @  @     |
      0  5 10 15 20 25 30 35 40 45 50 55 60 65 70
      Frequenz des Aufblitzens (Hertz)
Benutzeragent (user agent)
Software zum Zugriff auf Web-Inhalte; dies umfasst grafische Desktop-Browser, Text-Browser, Sprach-Browser, Mobiltelefone, Multimedia-Player, Plug-Ins und manche assistive Software-Technologien, die in Verbindung mit Browsern verwendet werden, wie etwa Screenreader, Bildschirmlupen und Spracherkennungssoftware.
Bild (image)
Eine grafische Präsentation.
Bildschirmlupe (screen magnifier)
Ein Softwareprogramm, das einen Teil des Bildschirms vergrößert, so dass er einfacher gelesen werden kann. Bildschirmlupen werden hauptsächlich von sehbehinderten Menschen eingesetzt.
Bis Benutzeragenten ... (until user agents ...)
In den meisten Checkpunkten werden Entwickler von Inhalten aufgefordert, für die Zugänglichkeit ihrer Seiten und Sites zu sorgen. Es gibt jedoch Zugänglichkeitserfordernisse, die besser von Benutzeragenten erfüllt würden (einschließlich assistiver Technologien). Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Dokuments können nicht alle Benutzeragenten und assistiven Technologien den Grad von Zugänglichkeitskontrolle bereitstellen, den die Benutzer benötigen (z. B. erlauben manche Benutzeragenten nicht das Abstellen von blinkendem Inhalt, oder manche Screenreader können nicht gut mit Tabellen umgehen). Checkpunkte, die die Formulierung "Bis Benutzeragenten..." enthalten, erlegen dem Entwickler von Inhalten die Pflicht auf, zusätzliche Unterstützung für Zugänglichkeit bereitzustellen, bis die meisten Benutzeragenten, die ihrem Publikum auf einfache Weise verfügbar sind, die nötigen Zugänglichkeits-Features enthalten.
Anmerkung: Die WAI-Website des W3C (siehe [WAI-UA-SUPPORT]) stellt Informationen über die Unterstützung von Zugänglichkeits-Features durch Benutzeragenten bereit. Entwickler von Inhalten wird empfohlen, für aktuelle Informationen diese Seite regelmäßig zu Rate zu ziehen.
Blindenschrift (braille)
Blindenschrift verwendet sechs hervorstehende Punkte, um Buchstaben und Zahlen zu repräsentieren, die von Blinden mit den Fingerspitzen gelesen werden können. Nachfolgend das Wort "Accessible" in Blindenschrift:
Accessible
Ein Blindenschrift-Display (braille display), auch als "dynamic braille display" bezeichnet, hebt oder senkt Punktmuster, gesteuert durch ein elektronisches Gerät, gewöhnlich durch einen Computer. Das Ergebnis ist eine Blindenschrift-Zeile, die sich in kurzen Zeitabständen verändern kann. Die derzeitigen Blindenschrift-Displays variieren in der Größe von einer Zelle (sechs oder acht Punkte) bis zu einer Zeile von achtzig Zellen. Die meisten verfügen über zwölf bis zwanzig Zellen pro Zeile.
Dynamisches HTML (DHTML) (dynamic HTML)
DHTML ist der Marketing-Begriff, der auf einen Mix von Standards angewandt wird, der HTML, Stylesheets, das Document Object Model (DOM) und die Verwendung von Scripts umfasst. Es gibt jedoch keine W3C-Spezifikation, die DHTML formal definiert. Die meisten Richtlinien sind auf Anwendungen anwendbar, die DHTML verwenden; jedoch legen die folgenden Richtlinien den Schwerpunkt auf Fragen des Einsatzes von Scripts und Stylesheets: Richtlinie 1, Richtlinie 3, Richtlinie 6, Richtlinie 7 und Richtlinie 9.
Element (element)
Dieses Dokument verwendet den Begriff Element sowohl im strengen SGML-Sinn (ein Element ist ein syntaktisches Konstrukt) als auch in einem allgemeineren Sinn in der Bedeutung eines Typs von Inhalt (z. B. Video oder Ton) oder eines logischen Konstrukts (wie eine Überschrift oder eine Liste). Die zweite Bedeutung betont die Tatsache, dass eine von HTML inspirierte Richtlinie auf einfache Weise auf eine andere Markup-Sprache angewandt werden kann.
Entwickler von Inhalten (content developer)
Jemand, der Web-Seiten erstellt oder Websites gestaltet.
Geräteunabhängig (device independent)
Benutzer müssen in der Lage sein, unter Verwendung der unterstützten Ein- und Ausgabegeräte ihrer Wahl und entsprechend ihren Bedürfnissen mit einem Benutzeragenten umzugehen. Eingabegeräte können Zeigegeräte, Tastaturen, Blindenschrift-Geräte, Kopfstäbe, Mikrophone o. Ä. sein. Ausgabegeräte können Monitore, Sprachgeneratoren, Blindenschrift-Geräte o. Ä. sein.
Bitte beachten Sie, dass "geräteunabhängige Unterstützung" nicht bedeutet, dass Benutzeragenten jedes Eingabe- und Ausgabegerät unterstützen müssen. Benutzeragenten sollten redundante Eingabe- und Ausgabemechanismen anbieten für die Geräte, die unterstützt werden. Wenn z. B. ein Benutzeragent Tastatur- und Mauseingabe unterstützt, sollten Benutzer mit allen Features umgehen können, indem sie entweder die Tastatur oder die Maus benutzen.
Imagemap (image map)
Ein Bild, das in Regionen mit zugeordneten Aktionen unterteilt wurde. Klicken auf eine aktive Region löst eine Aktion aus.
Wenn ein Benutzer auf eine aktive Region eine Client-seitigen Imagemap klickt, errechnet der Benutzeragent, in welcher Region der Klick ausgelöst wurde und folgt dem Link, der dieser Region zugeordnet ist. Klicken auf eine aktive Region einer Server-seitigen Imagemap hat zur Folge, dass die Koordinaten des Klicks an den Server gesandt werden, der dann die Aktion ausführt.
Entwickler von Inhalten können Client-seitige Imagemaps zugänglich machen, indem sie einen geräteunabhängigen Zugriff auf die gleichen Links, die mit den Regionen der Imagemap verknüpft sind, bereitstellen. Client-seitige Imagemaps erlauben dem Benutzeragenten eine unmittelbare Rückmeldung darüber, ob der Zeiger des Benutzers sich über einer aktiven Region befindet.
Inhalt, Struktur und Präsentation von Dokumenten (document content, structure, and presentation)
Als Inhalt eines Dokuments wird das bezeichnet, was das Dokument dem Benutzer durch natürliche Sprache, Bilder, Ton, Filme, Animationen usw. mitteilt. Die Struktur ist sein logischer Aufbau (z. B. nach Kapiteln, mit einer Einführung und einem Inhaltsverzeichnis usw.). Ein Element (z. B. P, STRONG, BLOCKQUOTE in HTML), das Struktur spezifiziert, wird Struktur-Element genannt. Die Präsentation eines Dokuments ist die Art seiner Darstellung (z. B. als Ausdruck, als zweidimensionale grafische Präsentation, als Text-Präsentation, als synthetisierte Sprache, in Blindenschrift usw.) Ein Element, das Präsentation spezifiziert (z. B. FONT, CENTER), wird Präsentations-Element genannt.
Nehmen Sie zum Beispiel eine Dokumentenüberschrift. Der Inhalt der Überschrift ist, was es besagt (z. B. "Segelboote"). In HTML ist die Überschrift ein Struktur-Element, das z. B. mit einem H2-Element markiert wird. Die Präsentation der Überschrift schließlich kann ein fetter Textblock im Rand, eine zentrierte Textzeile, ein mit einer bestimmten Stimme gesprochener Titel usw. sein.
Linearisierte Tabelle (linearized table)
Ein Verfahren der Tabellendarstellung, bei die Inhalte der Zellen zu einer Folge von Absätzen werden. Die Absätze erscheinen in derselben Reihenfolge, in der die Zellen im Quelldokument definiert sind. Die Zellen sollten einen Sinn ergeben, wenn sie in dieser Reihenfolge gelesen werden und sollten Struktur-Elemente enthalten (für Absätze, Überschriften, Listen usw.), so dass die Seite nach der Linearisierung einen Sinn ergibt.
Linktext (link text)
Der dargestellte Textinhalt eines Links.
Natürliche Sprache (natural language)
Gesprochene, geschriebene, oder durch Zeichen dargestellte Sprachen wie Französisch, Japanisch, amerikanische Gebärdensprache oder Blindenschrift. Die natürliche Sprache kann in HTML mit dem "lang"-Attribut ([HTML40], Abschnitt 8.1) und in XML mit dem "xml:lang"-Attribut ([XML], Abschnitt 2.12) angegeben werden.
Navigationsmechanismus (navigation mechanism)
Ein Navigationsmechanismus ist jede Methode, mit der der Benutzer auf einer Seite oder Site navigieren kann. Einige typische Mechanismen sind:
Navigationsleiste (navigation bar)
Eine Navigationsleiste ist eine Zusammenstellung von Links auf die wichtigsten Teile eines Dokuments oder einer Site.
Sitemaps (site maps)
Eine Sitemap stellt eine Gesamtübersicht über den Aufbau einer Seite oder Site bereit.
Inhaltsverzeichnisse (tables of contents)
Ein Inhaltsverzeichnis listet im Allgemeinen die wichtigsten Teile eines Dokuments auf (mit Links).
Personal Digital Assistant (PDA)
Ein PDA ist ein kleiner, tragbarer Rechner. Die meisten PDAs speichern persönliche Daten wie Kalender, Verträge und E-Mail. Ein PDA ist im Allgemeinen ein Gerät, das in einer Hand gehalten werden kann, mit einem kleinen Display, das eine Eingabe aus verschiedenen Quellen erlaubt.
Screenreader (screen reader)
Ein Softwareprogramm, das dem Benutzer den Inhalt eines Bildschirms vorliest. Screenreader werden hauptsächlich von blinden Benutzern eingesetzt. Screenreader können in der Regel keinen Text lesen, der auf den Bildschirm 'gemalt' wird.
Stylesheets (style sheets)
Ein Stylesheet ist eine Menge von Anweisungen, die die Präsentation eines Dokuments spezifizieren. Stylesheets können drei Quellen entstammen: Sie können von demjenigen stammen, der den Inhalt bereitgestellt hat, sie können vom Benutzer erstellt oder in Benutzeragenten eingebaut sein. In CSS ([CSS2]) wird das Zusammenwirken von mit dem Inhalt bereitgestellten, vom Benutzer erstellten und vom Benutzeragenten bereitgestellten Stylesheets Kaskade genannt.
Präsentations-Markup (presentation markup) ist Markup, der einen Stileffekt (anstelle einer Strukturierung) erzielt, so etwa die B- und I-Elemente in HTML. Beachten Sie, dass die Elemente STRONG und EM nicht als Präsentations-Markup betrachtet werden, da sie Information enthalten, die nicht von einer bestimmten Schriftart abhängig ist.
Tabellarische Information (tabular information)
Wenn Tabellen verwendet werden, um logische Beziehungen zwischen Daten zu repräsentieren -- Text, Zahlen, Bilder usw., wird diese Information "tabellarische Information" genannt und die Tabellen "Datentabellen". Die durch eine Tabelle ausgedrückte Information kann visuell (durch ein zweidimensionales Gitter), durch Ton (oft indem den Zellen Überschriftinformation vorangestellt wird) oder in anderen Formaten dargestellt werden.
Tool zur Seitenerstellung (authoring tool)
HTML-Editoren, Konvertierungstools, Tools, die Web-Inhalt aus Datenbanken generieren sind sämtlich Tools zur Seitenerstellung. Siehe die "Authoring Tool Accessibility Guidelines" ([WAI-AUTOOLS]) für Informationen über die Entwicklung von zugänglichen Tools.
Überholt (deprecated)
Ein Element oder Attribut ist überholt, wenn es infolge neuerer Konstrukte veraltet ist. Überholte Elemente können in zukünftigen Versionen von HTML obsolet werden. Der Index der HTML-Elemente und -Attribute im Techniken-Dokument gibt an, welche Elemente und Attribute in HTML 4.0 überholt sind. Autoren sollten die Verwendung überholter Elemente und Attribute vermeiden. Benutzeragenten sollten sie aus Gründen der Abwärtskompatibilität weiterhin unterstützen.
Wichtig (important)
Information in einem Dokument ist wichtig, wenn das Verständnis dieser Information entscheidend ist für das Verständnis des Dokuments.
Zugänglich (accessible)
Inhalt ist zugänglich, wenn er von einem Behinderten verwendet werden kann.

Danksagung

Stellvertretende Vorsitzende der Web Content Guidelines Working Group:
Chuck Letourneau, Starling Access Services Gregg Vanderheiden, Trace Research and Development
W3C-Team-Kontaktpersonen:
Judy Brewer und Daniel Dardailler
Wir möchten den folgenden Personen danken, die mit ihrer Zeit und mit wertvollen Kommentaren zur Entstehung dieser Richtlinien beigetragen haben:
Harvey Bingham, Kevin Carey, Chetz Colwell, Neal Ewers, Geoff Freed, Al Gilman, Larry Goldberg, Jon Gunderson, Eric Hansen, Phill Jenkins, Leonard Kasday, George Kerscher, Marja-Riitta Koivunen, Josh Krieger, Scott Luebking, William Loughborough, Murray Maloney, Charles McCathieNevile, MegaZone (Livingston Enterprises), Masafumi Nakane, Mark Novak, Charles Oppermann, Mike Paciello, David Pawson, Michael Pieper, Greg Rosmaita, Liam Quinn, Dave Raggett, T.V. Raman, Robert Savellis, Jutta Treviranus, Steve Tyler, Jaap van Lelieveld, und Jason White

Referenzen

Für die neueste Version jeder W3C-Spezifikation ziehen Sie bitte die Liste der W3C Technical Reports zu Rate.

[CSS1]
"CSS, level 1 Recommendation", B. Bos, H. Wium Lie (Hrsg.), 17. Dezember 1996, überarbeitet 11. Januar 1999. Die CSS1-Empfelung ist: http://www.w3.org/TR/1999/REC-CSS1-19990111.
Die neueste Version ist verfügbar unter: http://www.w3.org/TR/REC-CSS1.
[CSS2]
"CSS, level 2 Recommendation", B. Bos, H. Wium Lie, C. Lilley und I. Jacobs (Hrsg.), 12. Mai 1998. Die CSS2-Empfehlung ist: http://www.w3.org/TR/1998/REC-CSS2-19980512.
Die neueste Version von CSS2 ist verfügbar unter: http://www.w3.org/TR/REC-CSS2.
[DOM1]
"Document Object Model (DOM) Level 1 Specification", V. Apparao, S. Byrne, M. Champion, S. Isaacs, I. Jacobs, A. Le Hors, G. Nicol, J. Robie, R. Sutor, C. Wilson, and L. Wood (Hrsg.), 1. Oktober 1998. Die DOM Level 1 Empfehlung ist: http://www.w3.org/TR/1998/REC-DOM-Level-1-19981001.
Die neueste Version von DOM Level 1 ist verfügbar unter: http://www.w3.org/TR/REC-DOM-Level-1
[HTML40]
"HTML 4.0 Recommendation", D. Raggett, A. Le Hors, and I. Jacobs (Hrsg.), 17. Dezember 1997, überarbeitet 24. April 1998. Die HTML 4.0 Empfehlung ist: http://www.w3.org/TR/1998/REC-html40-19980424.
Die neueste Version von HTML 4.0 ist verfügbar unter: http://www.w3.org/TR/REC-html40.
[HTML32]
"HTML 3.2 Recommendation", D. Raggett (Hrsg.), 14. Januar 1997. Die neueste Version von HTML 3.2 ist verfügbar unter: http://www.w3.org/TR/REC-html32.
[MATHML]
"Mathematical Markup Language", P. Ion and R. Miner (Hrsg.), 7. April 1998. Die MathML 1.0 Empfehlung ist: http://www.w3.org/TR/1998/REC-MathML-19980407.
Die neueste Version von MathML 1.0 ist verfügbar unter: http://www.w3.org/TRREC-MathML.
[PNG]
"PNG (Portable Network Graphics) Specification", T. Boutell (Hrsg.), T. Lane (Mitherausgeber), 1. Oktober 1996. Die neueste Version von PNG 1.0 ist: http://www.w3.org/TR/REC-png.
[RDF]
"Resource Description Framework (RDF) Model and Syntax Specification", O. Lassila, R. Swick (Hrsg.), 22. Februar 1999. Die RDF-Empfehlung ist: http://www.w3.org/TR/1999/REC-rdf-syntax-19990222.
Die neueste Version von RDF 1.0 ist verfügbar unter: http://www.w3.org/TR/REC-rdf-syntax
[RFC2068]
"HTTP Version 1.1", R. Fielding, J. Gettys, J. Mogul, H. Frystyk Nielsen, and T. Berners-Lee, Januar 1997.
[SMIL]
"Synchronized Multimedia Integration Language (SMIL) 1.0 Specification", P. Hoschka (Hrsg.), 15. Juni 1998. Die SMIL 1.0 Empfehlung ist: http://www.w3.org/TR/1998/REC-smil-19980615
Die neueste Version von SMIL 1.0 ist verfügbar unter: http://www.w3.org/TR/REC-smil
[TECHNIQUES]
"Techniques for Web Content Accessibility Guidelines 1.0", W. Chisholm, G. Vanderheiden, I. Jacobs (Hrsg.). Dieses Dokument erläutert, wie die in "Web Content Accessibility Guidelines 1.0" definierten Checkpunkte zu implementieren sind. Der neuste Entwurf der Techniken ist verfügbar unter: http://www.w3.org/TR/WAI-WEBCONTENT-TECHS/
[WAI-AUTOOLS]
"Authoring Tool Accessibility Guidelines", J. Treviranus, J. Richards, I. Jacobs, C. McCathieNevile (Hrsg.). Der neueste Arbeitsentwurf dieser Richtlinien für das Design zugänglicher Tools zur Seitenerstellung ist verfügbar unter: http://www.w3.org/TR/WAI-AUTOOLS/
[WAI-UA-SUPPORT]
Diese Seite dokumentiert die Unterstützung einiger in diesem Dokument erwähnter Zugänglichkeits-Features durch Benutzeragenten (einschließlich assistiver Technologien). Die Seite ist verfügbar unter: http://www.w3.org/WAI/Resources/WAI-UA-Support
[WAI-USERAGENT]
"User Agent Accessibility Guidelines", J. Gunderson and I. Jacobs (Hrsg.) Der neueste Arbeitsentwurf dieser Richtlinien für das Design zugänglicher Benutzeragenten ist verfügbar unter: http://www.w3.org/TR/WAI-USERAGENT/
[WCAG-ICONS]
Informationen über Konformitäts-Icons für dieses Dokument und deren Verwendung ist verfügbar unter: http://www.w3.org/WAI/WCAG1-Conformance.html
[UWSAG]
"The Unified Web Site Accessibility Guidelines", G. Vanderheiden, W. Chisholm (Hrsg.) Die Unified Web Site Guidelines wurden zusammengestellt vom Trace R & D Center an der Universität von Wisconsin, finanziert durch das National Institute on Disability and Rehabilitation Research (NIDRR),  US-Bildungsministerium (Dept. of Education). Dieses Dokument ist verfügbar unter: http://www.tracecenter.org/docs/html_guidelines/version8.htm
[XML]
"Extensible Markup Language (XML) 1.0.", T. Bray, J. Paoli, C.M. Sperberg-McQueen (Hrsg.), 10. Februar 1998. Die XML 1.0 Empfehlung ist: http://www.w3.org/TR/1998/REC-xml-19980210.
Die neueste Version von XML 1.0 ist verfügbar unter: http://www.w3.org/TR/REC-xml