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World Wide Web Consortium gibt Scalable Vector Graphics (SVG) 1.1 und Mobile SVG als Candidate Recommendations frei

Offene Grafikformate erstrecken Multimediaanwendungen neben dem PC auch auf Mobiltelefone und Pocket Computer

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Dies ist die Übersetzung der Pressemitteilung: World Wide Web Consortium Issues Scalable Vector Graphics (SVG) 1.1 and Mobile SVG as Candidate Recommendations. Die Datumsangaben entsprechen nicht der Veröffentlichung dieser Mitteilung in Deutschland.
Übersetzung: Henning Fischer


http://www.w3.org/ -- 30. April 2002 -- Das World Wide Web Consortium (W3C) hat Scalable Vector Graphics (SVG) 1.1 und Mobile SVG Profiles als W3C Recommendations verabschiedet. Das Voranschreiten dieser Dokumente in den Status der Candidate Recommendation bedeutet, dass diese Spezifikationen stabil sind und eine Einladung für Webentwickler darstellen, weitere Implementationen von SVG durchzuführen und technische Rückmeldungen zu liefern.

SVG 1.1 bedeutet Modularisierung von Vektor Grafiken

Die grafische Leistungsfähigkeit von SVG 1.1 ist dieselbe wie die von SVG 1.0, welches bereits weit verbreitet ist und seit dem 4. September 2001 den Status einer W3C Recommendation besitzt. Was sich geändert hat, ist die Art und Weise, wie die Sprache definiert ist. Bei SVG 1.0 besteht die Document Type Definition (DTD) aus einer einzelnen, monolithischen Einheit. In SVG 1.1 ist die DTD in kleine, flexible und funktional unterschiedliche Blöcke unterteilt, die in verschiedenen Kombinationen, zu unterschiedlichen Zwecken, zusammengesetzt werden können. Die SVG Arbeitsgruppe benutzt die gleichen und bewährten Modularisierungstechniken, die zuerst bei der HTML Arbeitsgruppe für die XHTML Modularisierung erarbeitet worden sind.

Mobile SVG bringt Vektor Grafiken in die Welt der Mobiltelefone

Es gibt derzeit eine ungebremste Nachfrage an PDAs und Mobiltelefonen mit Farbbildschirm, gesteigerter Prozessorleistung und der Fähigkeit, multimediale Anwendungen liefern zu können. Diese ziehen zwar nach wie vor den Kürzeren gegenüber PCs und Notebooks, können aber nun auch Standard-Webtechnologien wie XHTML, SMIL und SVG darstellen. Das W3C hat die SVG 1.1 Bausteine genutzt, um zwei Profile bzw. Untergruppen von SVG zu entwickeln: SVG Tiny zielt auf die Multimediafähigkeit von Mobiltelefone, wie z.B. bei den jüngst angekündigten 3G Einheiten und SVG Baisc ist für Handheld- und Palmtop-Computer gedacht.

"Cellphones allow Internet and Web access for millions of people who don't have access to desktop machines, temporarily or otherwise," sagt Dean Jackson, W3C Fellow von CSIRO. "With 3GPP already incorporating Mobile SVG, we can look forward to more rich and useful content in third generation cellphones." ("Mobiltelefone erlauben Internet und Web Zugang für Million von Menschen, die keinen Zugang zu PCs haben, egal ob zeitweise oder aus anderen Gründen", sagt Dean Jackson, W3C Fellow von CSIRO. "Durch die Aufnahme von Mobile SVG in das 3GPP können wir mit reicheren und nützlicheren Inhalten bei der dritten Generation von Mobiltelefonen rechnen").

Anstelle der Versendung einer Textnachricht oder eines vorgefertigten Bitmap-Logos macht es SVG Tiny möglich, farbige animierte Multimedianachrichten zu versenden. Anstelle mit einem Laptop zu jonglieren oder einen statischen Ausdruck eines Fabrikstockwerks, eines Bauplans oder einer Krankenstation mit sich zu führen, ermöglicht SVG Baisc es einem, sich interaktiv und mit informativen Grafiken bequem über einen Pocket-Computer zu informieren, der dynamisch über ein Funk-LAN aus der XML Informationsquelle seines Unternehmens aktualisiert wird.

SVG 1.1 integriert offene Technologien und XML Komponenten

Ein anderer Weg, wie man die modularen SVG 1.1 Bausteine nutzbar machen kann, ist, sie mit anderen Bausteinen anderer W3C Technologien zu kombinieren, um daraus leistungsfähigere integrierte Lösungen zu entwickeln. Zum Beispiel SVG und XForms, um grafisch anspruchsvolle Eingabeforms zu kreieren oder SVG und SMIL, um Vektor Grafiken mit Audio und Video Sequenzen zu verbinden. Heute hat das W3C auch einen ersten Working Drfaft zu einer integrierten XHTML, MathML und SVG Spezifikation verabschiedet. Dies bildet ein hervorrangendes Fundament für die wissenschaftliche und technische Kommunikation hinsichtlich Texte mit Überschriften, Listen und Tabellen, mathematische Gleichungen und interaktive Graphen und Diagramme.

"As with all W3C Recommendations, SVG builds on established, open W3C technologies such as XML, CSS and DOM. SVG also has received rigorous review for Internationalization and Web Accessibility requirements, which results in natural integration with existing technologies. This maximizes application power while minimizing its footprint," sagte Chris Lilley, Vorsitzender der SVG Arbeitsgruppe und Mitglied der W3C Technical Architecture Group (TAG). "Adopting open, truly standards-based solutions is already showing return on investment; the pieces fit together in powerful, extensible and economical ways." ("Wie alle W3C Recommendations, basiert auch SVG auf offene W3C Technologien wie XML, CSS und DOM. SVG mußte sich ferner an den harten Anforderungen der Internationalisierungs- und Zugänglichkeitsinitiativen messen lassen, was zu einer natürlichen Integration in bestehende Technologien führt. Dies maximiert die Anwendungsleistung, während sich die erforderliche Speicherkapazität verringert," sagte Chris Lilley, Vorsitzender der SVG Arbeitsgruppe und Mitglied W3C Technical Architecture Group (TAG). "Die Verwendung von offenen, standardbasierten Lösungen zahlt sich bereits aus; die Stücke passen zusammen, in einer leistungsfähigen, erweiterbaren und wirtschaftlichen Weise."

SVG Mobile ist bereit für Implemenationen

Candidate Recommendation ist W3C's Aufruf an die Öffentlichkeit zu implementieren; eine ausdrückliche Einladung an die Mitglieder des W3C und an die breite Entwicklergemeinde, die Mobile SVG Spezifikation zu begutachten, eigene Implementationen und Mobile SVG Inhalte für Testzwecke zu entwickeln. W3C läd ebenso die Entwicklergemeinde ein, SVG Dokumente mit Mehrfach-Namensräumen und Dokumententypen zu entwickeln, die SVG als grafische Komponenten enthalten. Dieser Zeitraum der Implementierung und Berichterstattung zeigt der Arbeitsgruppe, wie andere Entwickler SVG nutzen und wo es Unklarheiten bei der Implementation gibt. Öffentliche Tests und Implementationen tragen zu einer stabileren Mobile SVG und SVG 1.1 Spezifikation und zu einem Einsatz auf verschiedenen Plattformen bei.

Weitere Informationen über SVG gibt es beim W3C SVG Überblick.

SVG hat breite, dauerhafte Industrieunterstützung

Die SVG Arbeitsgruppe profitiert von den Erfahrungen der führenden Köpfe in der Grafik- und Mobilkommunikationsindustrie, wie:Adobe, Agfa-Gevaert N.V., America Online Inc., BitFlash, Canon, Corel Corporation, CSIRO, Eastman Kodak, Ericsson, Hewlett-Packard, ILOG S.A., KDDI Research Labs, Nokia, Openwave Systems Ltd, Quark, Savage Software, Schema Software, Sharp Corporation, Sun Microsystems Inc. und ZOOMON AB. Viele von ihnen haben sich für eine Produktunterstützung von SVG 1.1 und Mobile SVG ausgesprochen.

Über das World Wide Web Consortium [W3C]

Das World Wide Web Consortium wurde gegründet, um alle Möglichkeiten des Web zu erschließen. Dazu werden einheitliche Protokolle entwickelt, die den Fortschritt des Webs fördern und seine Interoperabilität sicherstellen. Das W3C ist ein internationales Industrie- Konsortium, das gemeinsam vom MIT Laboratory for Computer Science (MIT LCS) in den USA, dem Institut National de Recherche en Informatique et Automatique (INRIA) in Frankreich und der Keio-Universität in Japan geführt wird. Das Konsortium bietet folgende Dienstleistungen: Informationen über das World Wide Web für Entwickler und Benutzer sowie verschiedene prototypische und Musteranwendungen, um den Einsatz der neuen Technik zu demonstrieren. Gegenwärtig sind mehr als 500 Organisationen Mitglieder des Konsortiums. Weitere Informationen finden Sie unter http://www.w3.org/.

Das Deutsche Büro des W3C (W3C.DE) im Fraunhofer-Institut für Medienkommunikation ist der Repräsentant des W3C für den deutschen Sprachraum. http://www.w3c.de/