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World Wide Web Consortium gibt SMIL 2.0 als W3C Recommendation frei

XML unterstützt synchronisierte Multimedia-Produktionen und macht so Web-Präsentationen zugänglich und abwechslungsreich

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Dies ist die Übersetzung der Pressemitteilung: World Wide Web Consortium Issues SMIL 2.0 as a W3C Recommendation. Die Datumsangaben entsprechen nicht der Veröffentlichung dieser Mitteilung in Deutschland.
Übersetzung: Ursula Bernhard


http://www.w3.org/ -- der 9 August 2001 -- Das World Wide Web Consortium (W3C) gab heute die Spezifikation SMIL (Synchronized Multimedia Integration Language) 2.0 als W3C Recommendation frei. Die Spezifikation stellt eine branchenübergreifende Vereinbarung über eine XML-basierte Sprache dar, die es Autoren ermöglicht, interaktive Multimediapräsentationen zu schreiben. Eine W3C Recommendation besagt, dass eine Spezifikation stabil ist, zur Interoperabilität des Webs beiträgt und von den W3C-Mitgliedern geprüft und für eine Übernahme durch die Industrie befürwortet wurde.

SMIL 2.0 setzt XML für synchronisierte Multimedia-Produktionen im Web ein

Web-Autoren sind auf Suche nach Methoden, um aufwendige Inhalte einschließlich Video, Audio und Text anzubieten und diese Komponenten wunschgemäß zu synchronisieren. Endbenutzer wollen nicht nur Fernsehen im Web, sondern wünschen Informationen und Präsentationen, die die technischen Möglichkeiten des Webs voll nutzen, d.h. Interoperabilität, Flexibilität, Geräteunabhängigkeit und Auffindbarkeit.

"SMIL 2.0 enables authors to bring rich content to the Web in a format that is easily written and reused," erklärte Tim Berners-Lee, Direktor des W3C. ("SMIL 2.0 versetzt Autoren in die Lage, aufwendige Inhalte in einem einfach zu schreibenden und wiederverwendbaren Format ins Web zu stellen" erklärte Tim Berners-Lee, Direktor des W3C.) "SMIL 2.0 avoids the limitations of traditional television and lowers the bandwidth requirements for delivering multimedia content over the Internet." ("SMIL 2.0 umgeht die Beschränkungen des traditionellem Fernsehens und senkt die für Multimedia-Inhalte im Internet erforderliche Bandbreite".)

SMIL 2.0 vereinfacht die Produktion wiederverwendbarer audio-visueller Präsentationen. Da SMIL 2.0 eine XML-Anwendung ist, kann man mit einem einfachen Texteditor fesselnde Multimediapräsentationen für das Web erstellen. SMIL ermöglicht dem Autor die Integration eines breiten Spektrums von Daten (Audio, Video oder Text), die lokal oder zentral gespeichert werden können.

SMIL 2.0 wurde mit Entwicklern unter Berücksichtigung der Benutzerbedürfnisse entwickelt und getestet

SMIL 1.0, das vom W3C 1998 entwickelt wurde, ermöglichte leistungsfähige XML-basierte Multimediapräsentationen im Web, und die Entwickler von Inhalten begannen, an Präsentationen, Authoring Tools und Players zu arbeiten. Als Folge erhielt die W3C Synchronized Multimedia (SYMM) Working Group Vorschläge und Anforderungen von Entwicklern hinsichtlich neuer wünschenswerter Merkmale. Über 600 Testdatensätze wurden entwickelt, um sicherzustellen, dass SMIL 2.0 dem Bedarf der Entwickler an neuen Merkmalen und Interoperabilität mit SMIL 1.0 entspricht.

SMIL 2.0 stellt größere Flexibilität für Autoren bereit

SMIL 2.0 wurde als eine Menge von Modulen entwickelt, die - einzeln oder kombiniert - den Anforderungen eines Web-Autors genügen und auf den Grundprinzipien der Interoperabilität basieren, die den Kern der Arbeit des W3C darstellen. Zusätzlich zur kompletten Integration der bewährten Merkmale von SMIL 1.0 stellen die Module von SMIL 2.0 Funktionalitäten bereit, die Animation, Inhaltskontrolle, Lay-out, Linking, Media-Objekte, Metainformationen, Struktur, Timing und Synchronisierung, Zeitmanipulationen und Übergangseffekte beinhalten. Dadurch werden Autoren in die Lage versetzt, komplexe Animationen, Ereignis-basierte Interaktionen mit einer Präsentation und reizvolle Übergangseffekte auf der Basis von annähernd 100 vordefinierten Optionen zu erstellen.

Die Profile von SMIL 2.0 sind für eine Vielfalt von Geräten geeignet

Durch die Kombination von Einzelmodulen definiert die W3C SYMM Working Group zwei Profile für SMIL 2.0. Die Profile erlauben es, eine XML-basierte Sprache auf spezielle Bedürfnisse zuzuschneiden, z.B. Präsentation und Interaktion auf die Möglichkeiten des Kunden zu optimieren. Das eine Profil ist für komplexe SMIL-2.0-Präsentationen geeignet, das andere für Taschen- oder Mobilgeräte, es wird SMIL Basic genannt. So können die Autoren Präsentationen erstellen, die an verschiedene Umgebungen anpassbar sind unabhängig davon, ob Beschränkungen durch Bandbreite oder Geräte verursacht sind.

Die Profile ermöglichen auch die Integration der Funktionalität anderer Auszeichnungssprachen. Die Arbeit an der Kombination von Scalable Vector Graphics (SVG) mit SMIL 2.0 hat sich als erfolgreich erwiesen, und die ersten Anstrengungen hinsichtlich der Kombination mit XHTML-Modulen sind viel versprechend.

SMIL 2.0 macht Multimedia auffindbar und zugänglich

Multimediapräsentationen haben manchmal etwas von einer Blackbox für diejenigen, die Informationen im Web suchen. Da eine SMIL-Präsentation als eine Textdatei geschrieben wird, kann sie Metadaten-Komponenten enthalten, die eine SMIL-Präsentation auffindbar machen.

Die SYMM Working Group arbeitete eng mit der Web Accessibility Initiative des W3C zusammen, um ein Format zu entwickeln, das zugängliche Medien unterstützt. Zugänglichkeitssmerkmale von SMIL (Accessibility Features of SMIL) werden in einem separaten Dokument beschrieben und zeigen, wie Autoren und Software-Entwickler Präsentationen und Software erstellen können, die dank SMIL für ein maximal breites Publikum zugänglich sind.

Eine branchenübergreifende Beteiligung auf internationaler Ebene ist die Basis der Entwicklung von SMIL 2.0

Die Spezifikation von SMIL 2.0 wurde von der SYMM Working Group geschrieben und entwickelt. Diese Working Group ist eine einzigartige Mischung aus Experten verschiedenster Branchen, CD-ROM-Hersteller, Interaktives Fernsehen, Web, Mobilkommunikation und Audio/Video-Streaming, die alle daran interessiert sind, synchronisierte Multimedia-Produktionen ins Web zu stellen. Die W3C SYMM Working Group besteht aus führenden Vertretern von Firmen wie Glocomm, IBM, Intel, Macromedia, Microsoft, Netscape/AOL, Nokia, Oratrix, Panasonic, Philips, RealNetworks und WGBH sowie Forschungs- und Regierungsorganisationen wie CWI (Centre for Mathematics and Computer Science, Niederlande), INRIA (Institut National de Recherche en Informatique et en Automatique, Frankreich) und NIST (National Institute of Standards and Technology, USA). Hersteller von SMIL Players and SMIL Authoring Tools haben sich verpflichtet, SMIL 2.0 zu unterstützen, wie die Referenzen bezeugen.

Über das World Wide Web Consortium [W3C]

Das W3C wurde gegründet, um das volle Potenzial des Webs auszuschöpfen. Dazu werden einheitliche Protokolle entwickelt, die den Fortschritt des Webs fördern und seine Interoperabilität sicherstellen. Das W3C ist ein internationales Industrie-Konsortium, das gemeinsam vom MIT Laboratory for Computer Science (MIT LCS) in den USA, dem Institut National de Recherche en Informatique et Automatique (INRIA) in Frankreich und der Keio-Universität in Japan geführt wird. Das Konsortium bietet folgende Dienstleistungen: Informationen über das World Wide Web für Entwickler und Benutzer sowie verschiedene prototypische und Musteranwendungen, um den Einsatz der neuen Technik zu demonstrieren. Gegenwärtig sind mehr als 520 Organisationen Mitglieder des Konsortiums. Weitere Informationen finden Sie unter http://www.w3.org/