W3C

World Wide Web Consortium gibt Scalable Vector Graphics (SVG) 1.0 als Recommendation frei

SVG ermöglicht XML-basierte Vektorgrafik im Web

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Dies ist die Übersetzung der Pressemitteilung: World Wide Web Consortium Issues Scalable Vector Graphics (SVG) 1.0 as a Recommendation. Die Datumsangaben entsprechen nicht der Veröffentlichung dieser Mitteilung in Deutschland.
Übersetzung: Ursula Bernhard


http://www.w3.org/ -- 5. September 2001 -- Das World Wide Web Consortium (W3C) hat Scalable Vector Graphics (SVG) 1.0 als W3C Recommendation freigegeben. SVG stellt eine branchenübergreifende Vereinbarung über eine XML-basierte Sprache dar, die Autoren die Erstellung zweidimensionaler Vektorgrafiken erlaubt. Eine W3C Recommendation besagt, dass eine Spezifikation stabil ist, zur Interoperabilität des Webs beiträgt und von den W3C-Mitgliedern geprüft und für eine allgemeine Übernahme befürwortet wurde.

Mit Scalable Vector Graphics erfüllt W3C die Anforderungen von Webdesignern

Webdesigner haben Bedarf an Grafikformaten, die sich gut mit verschiedenen Geräten, Bildschirmgrößen und Druckerauflösungen darstellen lassen. Sie benötigen umfangreiche grafische Möglichkeiten, eine gute Berücksichtigung unterschiedlicher Sprachen, ansprechende Animation und interaktives Verhalten unter Nutzung der im E-Commerce, Publikationswesen und in der B2B-Kommunikation üblichen wachsenden XML-Infrastruktur.

"With SVG, Web Graphics move firmly from mere decoration to true graphical information," declared Tim Berners-Lee, W3C Director. "Scalable Vector Graphics are the key to providing rich, reusable visual content for the Web. At last, designers have the open graphics format they need to make professional graphics not only work visually on the Web, but perform as searchable, reusable Web content." ("Mit SVG wird Web-Grafik von der reinen Dekoration zur grafischen Information", erklärte Tim Berners-Lee, der Direktor des W3C. "Die Spezifikation Scalable Vector Graphics ist der Schlüssel zur Bereitstellung reichhaltiger, wiederverwendbarer visueller Inhalte für das Web. Endlich haben die Designer die offenen Grafikformate zur Verfügung, die sie benötigen, um professionelle Grafik nicht nur visuell im Web darzustellen, sondern auch als Web-Inhalt, der Suche und Wiederverwendung erlaubt.")

XML ermöglicht Suche, Dynamik und Erweiterbarkeit

Designers are reaching larger audiences with an increasing variety of Web-enabled devices from palmtops to desktops to printers. They need graphics which can be restyled for different purposes," explained Chris Lilley, W3C Graphics Activity Lead. "But most of all, they need to be able to handle their graphics the same way as their text and business data, which nowadays are in XML. SVG is specifically designed to let them do that." ("Mit der wachsenden Vielfalt von Web-tauglichen Geräten, die von Palm-Tops bis zu Schreibtischdruckern reichen, erreichen Designer ein größeres Publikum. Sie benötigen Grafik, die für unterschiedliche Zwecke umgestaltet werden kann", erklärte Chris Lilley, W3C Graphics Activity Lead. "Aber vor allem müssen sie in der Lage sein, ihre Grafik genauso wie Texte und Geschäftsdaten, die heute in XML sind, zu verarbeiten. SVG ist speziell dafür konzipiert, ihnen dies zu ermöglichen.")

Webdesigner fordern anbieterneutrale, plattformunabhängige Interoperabilität. Die Extensible Markup Language (XML) von W3C ist zum universellen Format für den Austausch von Dokumenten und Daten im Web geworden. SVG 1.0 bringt die Vorteile von XML in die Welt der Vektorgrafik. SVG macht es möglich, dass Textbestandteile von Grafiken - von Logos bis zu Diagrammen - gesucht, indexiert und in vielen Sprachen dargestellt werden können. Dies ist ein bedeutender Vorteil sowohl für die Zugänglichkeit als auch die Internationalität.

SVG 1.0 basiert auf anderen W3C-Spezifikationen wie das Document Object Model (DOM), das problemlose Server-seitige Generierung und dynamische Client-seitige Änderung von Grafik und Text ermöglicht. SVG 1.0 profitiert ebenfalls von W3C-Technologien wie CSS und XSL Style Sheets, RDF-Metadaten, XML Linking, und SMIL Animation, die heute ebenfalls den Status einer Recommendation erlangten.

"The declarative facilities of SMIL Animation, combined with scripting through the DOM, opens new possibilities for Web-based interface design," added Dean Jackson, W3C Team Contact for the SVG Working Group and W3C Fellow from CSIRO. ("Die deklarativen Leistungen der SMIL-Animation zusammen mit dem Scripting von DOM eröffnen neue Möglichkeiten für Web-basierten Schnittstellenentwurf", ergänzte Dean Jackson, W3C Team Contact der SVG Working Group und W3C Fellow von CSIRO.)

Die Integration der Vorteile von XML in die Vektorgrafik nützt allen Branchen, die auf umfangreiche Grafiken angewiesen sind - Werbung, E-Commerce, Prozesssteuerung, Kartographie, Finanzdienstleistung und Bildung - alle haben direkten Bedarf an SVG 1.0.

Implementierungen von SVG 1.0 beweisen Interoperabilität durch Testen

Innerhalb des üblichen W3C-Prozesses musste die SVG Working Group beweisen, dass ihre Spezifikation solide und implementierbar ist. Durch häufiges Testen konnte die SVG Working Group Implementierungen von SVG in einer ganzen Reihe von Open-Source- und kommerziellen SVG-Implementierungen auf dem Markt nachweisen; eine noch größere Anzahl an Implementierungen befindet sich in der Entwicklung.

Die von der SVG Working Group entwickelte SVG 1.0 Test Suite spielt eine wesentliche Rolle bei der Bewertung der SVG-Implementierungen. Auch wenn die Unterschiede zwischen der SVG 1.0 Candidate Recommendation Version und der endgültigen Recommendation gering sind, wird die Freigabe der für die SVG 1.0 Recommendation aktualisierten SVG Test Suite erst nach Abschluss aller Qualitätssicherungsarbeiten erfolgen.

Eine wachsende Anzahl von Zeichentools exportiert SVG 1.0, und SVG kann nun auf vielen Plattformen von Tischgeräten bis zu tragbaren Modellen visualisiert werden. SVG-Implementierungen beschränken sich nicht auf statische Tools. Datenbank-getriebene, dynamisch erstellte Grafiken sind für SVG genau das Richtige. Zukunftsorientierte Designer, die die Vorteile der Vektorgrafik schon begriffen haben, sammeln nun Erfahrung mit SVG auf Client- und Server-Seite sowie mit XML-Integration.

SVG hat eine breite, dauerhafte Industrie-Unterstützung

Führende Vertreter aus Industrie und Forschung haben an der Spezifikation SVG 1.0 mitgearbeitet. Die mit neuen Aufgaben betraute SVG Working Group wird die Technik mit Arbeiten an modularisierter SVG (1.1) und an SVG 2.0, wobei Profile für mobile Geräte und zum Drucken im Mittelpunkt stehen, weiter voranbringen. Die komplette Teilnehmerliste umfasst in alphabetischer Reihenfolge: Adobe Systems, AOL/Netscape, Apple, Autodesk, Bitflash, Canon, Corel, CSIRO, Eastman Kodak, Ericsson, Excosoft, Hewlett-Packard, IBM, ILOG, IntraNet Systems, KDDI, Macromedia, Microsoft, Nokia, OASIS, Openwave, Opera, Oxford Brookes University, Quark, Savage Software, Schemasoft, Sun Microsystems, Xerox und ZoomOn.

Über das World Wide Web Consortium [W3C]

Das W3C wurde gegründet, um das volle Potenzial des Webs auszuschöpfen. Dazu werden einheitliche Protokolle entwickelt, die den Fortschritt des Webs fördern und seine Interoperabilität sicherstellen. Das W3C ist ein internationales Industrie-Konsortium, das gemeinsam vom MIT Laboratory for Computer Science (MIT LCS) in den USA, dem Institut National de Recherche en Informatique et Automatique (INRIA) in Frankreich und der Keio-Universität in Japan geführt wird. Das Konsortium bietet folgende Dienstleistungen: Informationen über das World Wide Web für Entwickler und Benutzer sowie verschiedene prototypische und Musteranwendungen, um den Einsatz der neuen Technik zu demonstrieren. Gegenwärtig sind mehr als 520 Organisationen Mitglieder des Konsortiums. Weitere Informationen finden Sie unter http://www.w3.org/