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World Wide Web Consortium gibt SOAP Version 1.2 als W3C Proposed Recommendation frei

Die W3C XML Protocol Working Group erbittet die endgültige Begutachtung der XML-basierten Lösung für den Datentransport

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Dies ist die Übersetzung der Pressemitteilung: World Wide Web Consortium Issues Proposed Recommendation of SOAP Version 1.2. Die Datumsangaben entsprechen nicht der Veröffentlichung dieser Mitteilung in Deutschland.
Übersetzung: Henning Fischer


http://www.w3.org/ -- 07. Mai 2003 -- Das World Wide Web Consortium (W3C) gibt heute die SOAP Verson 1.2 Proposed Recommendation, die aus dem SOAP 1.2 Messaging Framework, den SOAP 1.2 Adjuncts und einem Primer besteht, frei. SOAP 1.2 ist ein leichtgewichtiges Protokol für den Austausch strukturierter Informationen in einer dezentralisierten, verteilten Umgebung wie dem Web. Eine W3C Proposed Recommendation wird erst veröffentlicht, nachdem sie vom W3C Direktor, den W3C Arbeitsgruppen und von der Entwickler-Öffentlichkeit begutachtet worden ist, wobei besonders auf bestehende Implementationen und Interoperabilität Wert gelegt wird. SOAP 1.2 wurde nun den W3C Mitgliedern zur abschließenden Begutachtung vorlegt. Diese Periode endet am 07. Juni 2003.

"Starting today, developers who may have hesitated to pick up SOAP 1.2 should take a look," bemerkte Tim Berners-Lee, W3C Direktor. "After resolving over 400 issues - including over 150 from SOAP/1.1 and delivering evidence of rigorous implementations, the W3C XML Protocol Working Group has produced for final review a real SOAP standard - SOAP 1.2." ("Entwickler, die bislang beim Thema SOAP 1.2 gezögert haben, sollten aufschauen", bemerkte Tim Berners-Lee, W3C Direktor. "Nachdem über 400 Problembereiche (davon über 150 von SOAP/1.1) gelöst worden sind und der Beweis für zahlreiche Implementationen erbracht worden ist, hat die W3C XML Protocol Working Group für die letzte Begutachtungsphase einen wirklichen SOAP Standard produziert - SOAP 1.2").

Robuste Web Services stützen sich auf standardisierte und flexible Modelle für Nachrichtenaustausch

Der Datentransport ist der zentrale Bereich in einer vernetzten, dezentralen und verteilten Umgebung wie dem Web. Nachdem sich XML als das bevorzugte Datenformat hervorgetan hat, besteht die Herausforderung sowohl für den Versender als auch für den Empfänger darin, sich auf ein Transportprotokoll auf Anwendungsbasis zu einigen, egal ob der Transfer zwischen Programmen, Maschinen oder aber Organisationen stattfinden soll.

Seit ihrem Start im September 2000, arbeitet die XML Protocol Working Group an XML Protocol Requirements und an der SOAP 1.2 Spezifikation, die die W3C Note SOAP/1.1 als Ausgangspunkt hat. Nachdem zahlreiche Entwürfe produziert, bedeutsame Rückmeldungen erhalten und interoperable Implementationen identifiziert worden sind, glaubt die Arbeitsgruppe nun, dass die Arbeit an SOAP 1.2 fertiggestellt ist.

SOAP 1.2 unterstützt W3C Recommendations, das Verarbeitungsmodell wurde verfeinert

Die XML Protocol WG hat das Ziel, Technologien zu entwickeln, die die Kommunikation zwischen zweien oder mehreren Punkten in einer verteilten Umgebung zu ermöglichen, wobei XML als Verkaselungsprache benutzt wird. Deren Lösung ermöglicht eine Schichtenarchitektur mit einem einfachen und erweiterbaren Nachrichtenformat, das für Robustheit, Einfachheit, Wiederverwertbarbeit und Interoperabilität sorgt.

SOAP 1.2 ist ein Rahmen für ein XML-basiertes Nachrichtensystem bestehend aus zwei Teilen - Nachrichtenrahmen und Zusätze (Adjuncts).

Der SOAP 1.2 Nachrichtenrahmen beinhaltet ein Verarbeitungsmodell (Regeln für die Verabeitung von SOAP Nachrichten), einen Erweiterungsrahmen (Entwickler können Erweiterungen innerhalb und ausserhalb des SOAP Mantels benutzen), ein Nachrichtenkonstrukt (Regeln für die Erstellung von SOAP Nachrichten) und einen Protokollrahmen (Regeln für den Austausch von SOAP Nachrichten über tieferliegende Protokolle wie HTTP).

SOAP 1.2 Adjuncts definiert eine Reihe von Zusätzen. Es beinhaltet Regeln für Remote Procedure Calls (RPCs), für die Verschlüsselung von SOAP Nachrichten, für die Beschreibung von SOAP Eigenschaften und SOAP Bindungen. Ebenso wird die Standardverbindung von SOAP zu HTTP 1.1 zur Verfügung gestellt, so dass SOAP Nachrichten über Anwendungen des World Wide Webs ausgetauscht werden können.

Um die, in der WG Chater dargelegten, Bedingungen zu erfüllen, integriert SOAP 1.2 XML Kerntechnologien. SOAP 1.2 arbeitet nahtlos mit W3C XML Schema zusammen, was zu einer Maximierung der Nutzbarkeit von SOAP durch ein breites Spektrum von XML Werkzeugen führt und den Weg für die zukünftige Arbeit an WSDL ebnet. Ebenfalls wird XML Namespaces als ein flexibler und leichtgewichtiger Mechanismus zur Verarbeitung gemischter XML Sprachen verwendet.

SOAP 1.2 beschreibt ein verfeinertes Verarbeitungsmodell, weswegen verschiedene Unklarheiten, die man in SOAP/1.1 festgestellt hat, entfernt worden sind. Daneben beinhaltet es eine verbesserte Ausgabe von Fehlermeldungen, die es Enwicklern hilft, bessere Anwedungen zu schreiben.

Die Implementationserfahrungen brachten SOAP 1.2 in die Position für eine endgültige Begutachtung

Nach der Candidate Recommendation Phase konnte die W3C XML Protocol WG sieben SOAP 1.2 Implementationen von W3C Mitgliedsorganisationen und unabhängigen Entwicklern verfolgen, die die Lebensfähigkeit und Interoperabilität sicherstellen. Die Arbeitsgruppe hatte bereits, angestoßen durch öffentliche Begutachtungen, über 400 technische und redaktionelle Problembreiche innerhalb der SOAP/1.1 und der SOAP 1.2 Spezifikation identifiziert und gelöst.

Gegenwärtige Mitglieder der Arbeitsgruppe sind führende Organisationen aus Industrie und Technologie wie: AT&T; BEA Systems; Canon; DaimlerChrysler Research and Technology; Ericsson; Fujitsu Limited; IBM; IONA Technologies; Macromedia; Matsushita Electric Industrial Co., Ltd.; Microsoft Corporation; Oracle Corporation; SAP AG; SeeBeyond; Software AG; Sonic Software; Sun Microsystems; Systinet; TIBCO Software Inc.; und Unisys.

Entwicklergemeinschaften ausserhalb der W3C Mitgliederschaft und andere Organisationen mit ähnlichen Interessen haben wertvollen Anteil an der Entwicklung von SOAP Version 1.2.

Über das World Wide Web Consortium [W3C]

Das World Wide Web Consortium wurde gegründet, um alle Möglichkeiten des Web zu erschließen. Dazu werden einheitliche Protokolle entwickelt, die den Fortschritt des Webs fördern und seine Interoperabilität sicherstellen. Das W3C ist ein internationales Industrie- Konsortium, das gemeinsam vom MIT Laboratory for Computer Science (MIT LCS) in den USA, dem European Research Consortium for Informatics and Mathematics (ERCIM) mit Sitz in Frankreich und der Keio-Universität in Japan geführt wird. Das Konsortium bietet folgende Dienstleistungen: Informationen über das World Wide Web für Entwickler und Benutzer sowie verschiedene prototypische und Musteranwendungen, um den Einsatz der neuen Technik zu demonstrieren. Gegenwärtig sind über 400 Organisationen Mitglieder des Konsortiums. Weitere Informationen finden Sie unter http://www.w3.org/.

Das Deutsch-Österreichische Büro des W3C (W3C.DE) im Fraunhofer-Institut für Medienkommunikation ist der Repräsentant des W3C für den deutschen Sprachraum. http://www.w3c.de/