Die Übersetzung der Pressemitteilung World Wide Web
Consortium Issues First Public Working Draft of XForms Data Model ist ein
besonderer Service für unsere deutschen Leser. Die Datumsangaben in der
Pressemitteilung sind nicht mit dem Zeitpunkt der Veröffentlichung in
Deutschland identisch.
Übersetzung: Ursula Bernhard
http://www.w3.org/ -- 18. April 2000 -- das World Wide Web Consortium (W3C) gab die Freigabe des ersten öffentlichen Working Draft für das XForms-Datenmodell (XForms Data Model) bekannt. Der Working Draft des XForms-Datenmodells ist zusammen mit dem XForms-Anforderungskatalog (XForms Requirements) nach sieben Jahren der erste branchenübergreifende Versuch, die nächste Generation von Web-basierten Formularen zu entwickeln.
Als 1993 HTML-Formulare für das Web eingeführt wurden, stellten sie eine Möglichkeit zur Verfügung, Information zu sammeln und Transaktionen durchzuführen. Der Aufbau der Formulare entsprach damals den Bedürfnissen vieler Benutzer sowie den für den Webzugriff eingesetzten Geräten.
Sieben Jahre später ist das Web ein Raum, in dem viele Millionen von Benutzern eine Vielzahl verschiedener Geräte zur Durchführung immer komplizierterer Transaktionen, von denen viele den Rahmen der ursprünglichen Formulartechnk sprengen, einsetzen wollen.
Die W3C HTML Working Group hat den Auftrag, eine Formulararchitektur zu entwickeln, die den Workflow- und Datenbank-Anwendungen, der Verbreitung neuer Web-orientierter Geräte und dem XML-getriebenen Web besser gerecht wird.
Die XForms Subgroup hat die Herausforderung angenommen und entwickelte eine Formulararchitektur, die Datenmodellierung, Logik und Präsentation trennt. Das XForms-Datenmodell entstand als die erste einer Reihe von XForms-Spezifikationen.
XForms soll den Übergang des Webs von HTML zu XML erleichtern. Genauso wie XHTML 1.0 den Autoren von HTML-Inhalten einen problemlosen Einstieg in die XML-Welt ermöglicht, so versetzt XForms die Autoren von Webanwendungen in die Lage, die Modularität von XML mit der Einfachheit von HTML zu verbinden, um so wichtige Vorteile in den Bereichen Geräteunabhängigkeit, Zugänglichkeit, Business-to-Business- und Konsumenten-E-Commerce sowie integrierte Geräte zu erzielen.
Das XForms-Daten-Modell trennt bewusst den Inhalt eines Formulars von seiner Präsentation. Dies erlaubt dem Autor einer Anwednung, die Formulardaten äußerst präzise zu definieren, unabhängig davon, wie die Endbenutzer mit der Anwendung interagieren. Die Trennung erleichtert die Entwicklung von Webanwendungen mit Komponenten für Benutzerinteraktion und bietet den Entwicklern von Webanwendungen Vorteile.
Im XForms-Spezifikationspaket werden die Regeln zur Beschreibung, Validierung und Bereitstellung von Anwendungsdaten in XML ausgedrückt; dies gilt auch für die bereitgestellten Daten. Durch die Bereitstellung der Regeln und Daten in XML schafft XForms die Basis für Verbindungen mit anderen XML-Anwendungen und untersützt so die Erweiterbarkeit des Webs.
Die Trennung von Inhalt und Präsentation unterstützt auch die Geräteunabhängigkeit, indem sie die Autoren von Webanwendungen in die Lage versetzt, das Datenmodell einmal für alle Geräte zu schreiben. Da das Datenmodell nicht an die Präsentation gebunden ist, können die Entwickler die Präsentation optimal an die Benutzerschnittstelle eines jeden Geräts anpassen. Die Unterstützung der Geräteunabhängigkeit trägt zu einem für alle Benutzer zugänglichen Web bei.
Die XForms Subgroup macht erste Implementierungen von XForms, um Anforderungen und Testhinweise für die Spezifikation zu ermitteln. Beispiele sind auf der XForms-Seite verfügbar. Andere Mitglieder der Subgroup haben sich verpflichtet, XForms in ihren Produkte zu implementieren.
Das XForms-Datenmodell ist die erste einer Reihe von XForms-Spezifikationen. Andere XForms-Aktivitäten konzentrieren sich auf die Logik-Schicht - sie identifizieren die Beziehungen und Abhängigkeiten zwischen Datenmodell-Feldern - und auf die Präsentationsaspekte.
Das W3C wurde gegründet, um das volle Potenzial des Webs auszuschöpfen. Dazu werden einheitliche Protokolle entwickelt, die den Fortschritt des Webs fördern und die Interoperabilität sicherstellen. Das W3C ist ein internationales Industrie-Konsortium, das gemeinsam vom MIT Laboratory for Computer Science (LCS) in den USA, dem Institut National de Recherche en Informatique et Automatique (INRIA) in Frankreich und der Keio-Universität in Japan geführt wird. Das Konsortium bietet folgende Dienstleistungen: Informationen über das World Wide Web für Entwickler und Benutzer; Referenz-Code-Implementationen zur Erarbeitung und Förderung von Standards sowie verschiedene prototypische und Musteranwendungen, um den Einsatz der neuen Technik zu demonstrieren. Gegenwärtig sind mehr als 410 Organisationen Mitglieder des Konsortiums. Für weitere Informationen siehe http://www.w3.org/