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World Wide Web Consortium gibt User Agent Accessibility Guidelines 1.0 als W3C Recommendation frei

Die dritte aus einem Satz von Richtlinien der Web Accessibility Initiative (WAI) hilft Entwicklern, zugängliche Web-Browser und Multimedia-Spieler zu entwerfen

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Dies ist die Übersetzung der Pressemitteilung: World Wide Web Consortium Issues User Agent Accessibility Guidelines 1.0 as a W3C Recommendation. Die Datumsangaben entsprechen nicht der Veröffentlichung dieser Mitteilung in Deutschland.
Übersetzung: Henning Fischer


http://www.w3.org/ -- 17. Dezember 2002 -- Das World Wide Web Consortium (W3C) hat die User Agent Accessibility Guidelines 1.0 (UAAG 1.0) als W3C Recommendation freigegeben. Sie stellt einen breiten Konsens innerhalb der Entwickler und der Behinderten-Gemeinde über die notwendigen Eigenschaften dar, welche in Browsern und Multimedia-Spielern vorhanden sein müssen, damit man barrierefreien Zugang zum Web erhält. Eine W3C Recommendation besagt, dass eine Spezifikation stabil ist, zur Interoperabilität des Webs beiträgt und von den W3C-Mitgliedern geprüft und für eine allgemeine Übernahme befürwortet wurde.

"Web browsers and media players serve people as the front door to the Web. But when those tools aren't usable by people with disabilities, it's akin to locking the door and leaving no key," bemerkte Tim Berners-Lee, W3C Direktor. "For the past five years, the technical and disability experts in the Web Accessibility Initiative have provided definitive guidelines for making accessible Web content and designing authoring software that does the same, automatically. Today, with the announcement of the User Agent Accessibility Guidelines, developers have the specific guidance they need to make Web browsers and media players more useful to more people." ("Web-Browser und Multimedia-Spieler dienen Nutzern als Eingangstür zum Web. Aber wenn diese Werkzeuge für Personen mit Behinderungen nicht verwendbar sind, ist es, wie eine Tür zu zusperren ohne einen Schlüssel zu hinterlegen," bemerkte Tim Berners-Lee, W3C Direktor. "Seit den vergangenen fünf Jahren haben die Experten in der Web Accessibility Initiative klare Richtlinien für die Erstellung von barrierefreinen Webinhalten und für die Erstellung von Publikationswerkzeugen, die dasselbe automatisch tun, entworfen. Heute, mit der Ankündigung der User Agent Accessibility Guidelines, haben Entwickler die spezifische Anleitung, die sie benötigen, um Web-Browser und Multimedia-Spieler für mehr Personen handhabbarer zu machen.")

Das Web ist für Alle gemacht -- Inhalte, Publikationswerkzeuge, Browser und Multimedia-Spieler müssen barrierefrei sein

Das Web hat ungeahnte Möglichkeiten des Lernens, des Arbeitens, des Einkaufens, des Spielens und der Kommunikation mit anderen Menschen eröffnet; und dies gerade für viele Menschen mit Behinderungen, die sehr häufig von diesen Aktivitäten ausgeschlossen sind. Zugang zum Web für Menschen mit Behinderungen bedeutet allerdings, dass Webentwickler einem barrierefreien Webdesign den Vorzug geben. Diese Richtlinien erklären, was bei der Entwicklung von Browsern und Multimedia-Spielern zu beachten ist.

UAAG 1.0 richtet sich an Softwareentwickler und adressiert Anforderungen wie die Zugänglichkeit der Benutzerschnittstelle, die Verarbeitung von Zugänglichkeitsinformationen oder die Benutzerpreferenzen bei der Konfiguration von Browsern und Multimedia-Spielern. Ebenso wird die Interoperabilität von gängigen Browsern mit spezieller Technologie behandelt, die von Menschen mit Behinderungen benutzt wird. UAAG 1.0 ist die dritte aus einem sich ergänzenden Satz von Web-Zugänglichkeitsrichtlinien, der bereits die Web Content Accessibility Guidelines 1.0 (WCAG 1.0) und die Authoring Tool Accessibility Guidelines 1.0 (ATAG 1.0) beinhaltet.

UAAG führt zu verbesserter Software für alle Benutzer

Die drei Richtlinien (UAAG, WCAG, ATAG) sind alle von W3C's Web Accessibility Initiative (WAI) entwickelt worden. Seit den letzten fünf Jahren ist WAI als die führende internationale Autorität im Bereich Webzugänglichkeit anerkannt worden, die das Thema Barrierefreiheit für Benutzer mit verschiedensten Behinderungen durch ein geräteunabhängiges, multimodales Design bearbeitet. Alle drei Richtlinien zusammen helfen Webentwicklern bei der Einlösung ihres Verprechens, ein universelles Web zu erschaffen, das für jeden zugänglich ist.

UAAG 1.0 behandelt eine Vielzahl von Benutzeragenten, wie HTML und XHTML Browser, Multimedia-Spieler, Bildbetrachtungsprogramme oder spezifischer Technologien für Behinderte. UAAG 1.0 konforme Software wird flexibler, benutzbarer, erweiterbarer und vorteilhafter für alle Nutzer sein.

Browser und Multimedia-Spieler haben bereits viele UAAG Eigenschaften implementiert

"For the past five years, browser and media player manufacturers, assistive technology developers, and disability experts have contributed their expertise to UAAG 1.0," erklärte Jon Gunderson, Vorsitzender der User Agent Accessibility Guidelines Working Group (UAWG). "In addition to the UAAG 1.0 Recommendation, the UAWG has produced Techniques for UAAG 1.0 (detailed information on implementation in different markup languages and user agent types), a Test Suite for UAAG 1.0, and interactive forms for UAAG 1.0 evaluations. These tools will enable developers, users, and purchasing agents to assess the extent of accessibility improvements in Web software." ("Seit fünf Jahren haben Hersteller von Browser und Multimedia-Spielern, Entwickler von spezifischer Technologien für Behinderte und andere Experten ihr Wissen für UAAG 1.0 einfließen lassen," erklärte Jon Gunderson, Vorsitzender der User Agent Accessibility Guidelines Working Group (UAWG). "Als Ergänzung zu der UAAG 1.0 Recommendation hat die UAWG die "Techniques for UAAG 1.0" (detaillierte Informationen für die Implementierung in verschiedenen Auszeichnungssprachen und Benutzeragententypen), eine Test Suite für UAAG 1.0 und interaktive Formulare für die Evaluierung von UAAG 1.0 erstellt. Diese Werkzeuge ermöglichen es Entwicklern, Benutzern und Benutzeragenten, den Umfang der verbesserten Barrierefreiheit in Web-Software schätzen zu lernen").

Die Implementierung von UAAG 1.0 findet bereits statt. Die Arbeitsgruppe hat eine ausgedehnte Candidate Recommendation Periode dazu genutzt, intensive Diskussionen mit Entwicklern zu führen und eine umfangreiche Dokumentation von UAAG 1.0 Implemenationen in verschiedener Software anzulegen. Diese Dokumenation belegt die Möglichkeiten und die Industrieakzeptanz von UAAG 1.0 durch eine Vielzahl von Empfehlungen und Referenzen von Entwicklern von Browsern und Multimedia-Spielern sowie von Regierungs- und Behindertenorganisationen.

Über die Web Accessibility Initiative [WAI]

W3C's Web Accessibility Initiative (WAI) verfolgt das Ziel "Webzugänglichkeit" - in Zusammenarbeit mit Organisationen weltweit - durch fünf Aktivitäten:

  1. Sicherstellung, dass die Kerntechnologien des Web Barrierefreiheit unterstützen
  2. Entwicklung von Richtlinien für Webinhalte, Benutzeragenten und Publikationswerkzeuge
  3. Hilfestellung bei der Entwicklung von Evaluierungs- und Reparaturwerkzeugen für Webzugänglichkeit
  4. Weiterbildung und Hilfeleistung
  5. Koordination von Forschung und Entwicklung, die zu weiterer Barrierefreiheit des Webs führt

WAI wird teilweise unterstützt durch das U.S. Department of Education's National Institute on Disability and Rehabilitation Research, durch die Technologieprogramme der Europäischen Kommission (Informationsgesellschaft), durch Canada's Assistive Devices Industry Office und durch Elisa Communications, Microsoft Corporation, IBM, SAP, Verizon Foundation sowie Wells Fargo.

Über das World Wide Web Consortium [W3C]

Das World Wide Web Consortium wurde gegründet, um alle Möglichkeiten des Web zu erschließen. Dazu werden einheitliche Protokolle entwickelt, die den Fortschritt des Webs fördern und seine Interoperabilität sicherstellen. Das W3C ist ein internationales Industrie- Konsortium, das gemeinsam vom MIT Laboratory for Computer Science (MIT LCS) in den USA, dem Institut National de Recherche en Informatique et Automatique (INRIA) in Frankreich und der Keio-Universität in Japan geführt wird. Das Konsortium bietet folgende Dienstleistungen: Informationen über das World Wide Web für Entwickler und Benutzer sowie verschiedene prototypische und Musteranwendungen, um den Einsatz der neuen Technik zu demonstrieren. Gegenwärtig sind mehr als 450 Organisationen Mitglieder des Konsortiums. Weitere Informationen finden Sie unter http://www.w3.org/.

Das Deutsch-Österreichische Büro des W3C (W3C.DE) im Fraunhofer-Institut für Medienkommunikation ist der Repräsentant des W3C für den deutschen Sprachraum. http://www.w3c.de/