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World Wide Web Consortium gibt ersten Working Draft der Version 1.2 von SOAP frei

W3C-Mitglieder und Entwickler erarbeiten gemeinsam eine XML-basierte Lösung für den Transport von Daten

Kontakt für Amerika:

Janet Daly, <janet@w3.org>, +1.617.253.5884 oder +1.617.253.2613
Kontakt für Europa:
Marie-Claire Forgue, <mcf@w3.org>, +33.492.38.75.94
Kontakt für Asien:
Saeko Takeuchi <saeko@w3.org>, +81.466.49.1170

Referenzen von W3C-Mitgliedern zum ersten Working Draft der Version 1.2 von SOAP sind ebenfalls verfügbar.
Übersetzung: Ursula Bernhard


http://www.w3.org/ -- 9. Juli 2001 -- Das World Wide Web Consortium (W3C) gibt heute die ersten Working Drafts von SOAP Version 1.2 und XML Protocol Abstract Model frei. Durch die offizielle Freigabe dieser Working Drafts in einem frühen Stadium der Entwurfsarbeit gewährleistet W3C, dass die Öffentlichkeit die Entwicklung von SOAP-Version 1.2 und XML Protocol Abstract Model verfolgen und zu einem Endergebnis beitragen kann, das auf eine breite Akzeptanz stößt.

XML-Protokoll-Techniken sind für die Web-Entwicklung unverzichtbar

Datentransport ist in einer vernetzten, dezentralisierten und verteilten Umgebung wie das Web für moderne Datenverarbeitung ebenso wichtig wie die Speicherung und Anzeige von Daten. Da XML sich als das bevorzugte Format der Datenverarbeitung herauskristallisiert, ergibt sich sowohl für den Versender als auch den Empfänger die Notwendigkeit, sich auf Anwendungsebene auf ein Übertragungsprotokoll zu einigen - unabhängig davon, ob die Übertragung zwischen Softwareprogrammen, Maschinen oder Organisationen stattfindet.

Die XML Protocol Activity befasst sich mit diesem Problem und arbeitet sowohl an Anforderungen an eine XML-Protokoll-Spezifikation als auch an der Spezifikation selbst, wobei SOAP/1.1 als Evaluationsmodell dient. Nach Erarbeitung der XML Protocol Requirements und Sichtung der zahlreichen Kommentare von Entwicklerseite hat die XML Protocol Working Group die Version 1.2 von SOAP und das XML Protocol Abstract Model veröffentlicht.

SOAP Version 1.2 unterstützt einschlägige W3C-Empfehlungen und liefert ein verbessertes Verarbeitungsmodell

Ziel der XML Protocol Working Group ist die Entwicklung von Techniken, die einer oder mehr Personen die Kommunikation in einer verteilten Umgebung unter Verwendung von XML als Kapselungssprache erlauben. Diese Lösungen ermöglichen eine auf einem erweiterbaren und einfachen Nachrichtenübermittlungsformat aufsetzende Schichten-Architektur, die Robustheit, Einfachheit, Wiederverwendbarkeit und Interoperabilität garantiert.

SOAP-Version 1.2 stellt einen speziellen Rahmen für XML-basierte Nachrichtenübermittlungsysteme einschließlich einem Format für den Message Envelope und eine Methode zur Datenserialisierung zur Verfügung und erfüllt die aufgestellten Anforderungen wie die Integration grundlegender XML-Techniken. Zum Beispiel verwendet die Version 1.2 von SOAP Datentypen gemäß XML Schema, einer W3C Recommendation zur erweiterbaren Formulierung von XML-Vokabularen, um Daten wie Objekt und gerichtete markierte Graphen zu serialisieren. Außerdem setzt sie XML-Namesräume als flexiblen und einfachen Mechanismus zur Handhabung verschiedener XML-Sprachen ein.

Die Version 1.2 von SOAP liefert ein verbessertes Verarbeitungsmodell, das die durch die unterschiedliche Interpretation der SOAP/1.1-Spezifikation entstandenen Mehrdeutigkeiten reduziert. Die Version 1.2 von SOAP enthält dringende Empfehlungen für explizite Fehlermeldungen zu obligatorischen Erweiterungen, wodurch Entwickler bessere Informationen erhalten und bei der Entwicklung besserer Anwendungen unterstützt werden. Dies stellt einen ersten großen Schritt in Richtung einer durch die Version 1.2 von SOAP bereitgestellten besseren Interoperabilität und Erweiterbarkeit dar.

XML Protocol Abstract Model beschreibt Konzepte und Zusammenhänge

Während ihrer Arbeit an den XML Protocol Requirements begann die XML Protocol Working Group mit der Beschreibung, wie eine derartige Technik letztendlich auf abstrakter Ebene konzipiert werden könnte. Das Ergebnis, der Working Draft für das XML Protocol Abstract Model, stellt ein gemeinsames Vokabular sowohl für die Mitglieder der Working Group als auch andere Entwickler zur Verfügung, die bereits an Anwendungen arbeiten, die frühere Versionen von SOAP verwenden.

Die Öffentlichkeit der Arbeit sichert Wachstum, Stabilität und eine frühe Übernahme der Version 1.2 von SOAP

Zu Offenheit und Verantwortlichkeit verpflichtet, arbeitet die W3C-XML Protocol Working Group in der Öffentlichkeit. Das Statut der XML Protocol Working Group ist ein öffentliches Dokument; Fachdiskussionen finden in der öffentlichen Mailing-List xml-dist-app@w3.org statt, und Zwischenergebnisse werden zur öffentlichen Kritik und Kommentierung zur Verfügung gestellt. Entwickler-Gruppen außerhalb der W3C-Mitgliedschaft und auch andere Organisationen, die an der Entwicklung interoperabler Datentransport-Mechanismen interessiert sind, haben wertvolle Beiträge zur Erstellung der Version 1.2 von SOAP geliefert.

Mitglieder der Working Group sind führende Vertreter aus Industrie und Technik wie u.a. von: Active Data Exchange; Akamai Technologies; Allaire; AOL/Netscape; AT&T; BEA Systems, Bowstreet Software, Canon; Commerce One, Compaq Computer Corporation; Daimler-Chrysler Research and Technology; DataChannel; Data Research Associates; DevelopMentor; Engenia Software; Epicentric; Ericsson; Fujitsu Software Corporation; Group 8760; Hewlett-Packard Corporation; IBM; IDOOX s.r.o.; Informix Software; Intel Corporation; Interwoven; IONA Technologies; Jamcracker; Library of Congress; Lotus Development Corporation; Matsushita Electric Industrial Co., Ltd.; Microsoft Corporation; MITRE Corporation; Oracle; Philips Research; Propel; Rogue Wave; SAP AG; Software AG; Sun Microsystems; TIBCO Software Inc., Unisys; Vitria Technology, Inc; webMethods und Xerox.

Durch den W3C-Prozess wird die XML Protocol Working Group weiterhin Kommentare aus der Öffentlichkeit erhalten und auf sie reagieren und die Version 1.2 von SOAP und das XML Protocol Abstract Model überarbeiten, soweit notwendig. 

Über das World Wide Web Consortium [W3C]

Das W3C wurde gegründet, um das volle Potenzial des Webs auszuschöpfen. Dazu werden einheitliche Protokolle entwickelt, die den Fortschritt des Webs fördern und seine Interoperabilität sicherstellen. Das W3C ist ein internationales Industrie-Konsortium, das gemeinsam vom  MIT Laboratory for Computer Science (MIT LCS) in den USA, dem  Institut National de Recherche en Informatique et Automatique (INRIA) in Frankreich und der Keio-Universität in Japan geführt wird. Das Konsortium bietet folgende Dienstleistungen: Informationen über das World Wide Web für Entwickler und Benutzer sowie verschiedene prototypische und Musteranwendungen, um den Einsatz der neuen Technik zu demonstrieren. Gegenwärtig sind mehr als 520 Organisationen Mitglieder des Konsortiums. Weitere Informationen finden Sie unter http://www.w3.org/