Die Übersetzung der Pressemitteilung World Wide Web
Consortium Demonstrates P3P Implementations ist ein besonderer Service für
unsere deutschen Leser. Die Datumsangaben in der Pressemitteilung sind nicht
mit dem Zeitpunkt der Veröffentlichung in Deutschland identisch.
Übersetzung: Ursula Bernhard
http://www.w3.org/ -- 21. Juni 2000 -- Über 30 führende Technik-Unternehmen, Verfechter des Datenschutzes und andere Organisationen trafen sich in New York, USA, um die ersten öffentlichen Tests durchzuführen und Implementierungen des Platform-for-Privacy-Projekts (P3P), der vom World Wide Web Consortium (W3C) entwickelten Datenschutztechnik für das Web, zu präsentieren.
Das öffentliche "Interoperabilitäts-Treffen" des W3C gab Unternehmen die Gelegenheit, neue Prototypen vorzustellen, sie mit anderen P3P-Diensten zu testen und Anregungen für den P3P-Entwurfsprozess zu geben. Die Prototypen sind frühe Versionen P3P-kompatibler Werkzeuge, die den Endbenutzern voraussichtlich im nächsten Jahr zur Verfügung stehen werden.
P3P versetzt jeden, der eine Web-Site besitzt, in die Lage, seine Datenschutzpraxis in XML-basierte P3P-Anweisungen zu übersetzen, die automatisch gefunden und problemlos von einem P3P-fähigen Browser interpretiert werden können.
P3P-fähige Dienste verbessern die Kontrolle durch die Benutzer, indem sie Datenschutzpraktiken dort platzieren, wo die Benutzer sie finden können, die Praktiken in einer für die Benutzer verständlichen Form darstellen und sie in die Lage versetzen, aufgrund der betreffenden Praktiken wohl überlegte Entscheidungen zu treffen. Für E-Commerce-Dienste und andere Web-Sites kann P3P benutzt werden, um Kunden ein ungetrübtes Browsing-Erlebnis ohne Rätselraten über Datenschutz zu bieten.
Electronic Network Consortium (ENC), EngageTechnologies, IDcide, Microsoft Corporation und YOUpowered präsentierten P3P-Client-Implementierungen. IBM und PrivacyBot führten P3P-Policy-Generatoren vor, die Sites in die Lage versetzen, ihre Datenschutzpraktiken in P3P zu übersetzen. Informelle Präsentationen von Prototypen wurden von GMD, PrivacyExchange und W3C durchgeführt.
Außerdem gaben viele Unternehmen und Organisationen bekannt, dass ihre Sites oder Teile ihrer Sites nun P3P-kompatibel sind, nämlich AmericaOnline, AT&T, das Center for Democracy and Technology, Engage Technologies, Hewlett-Packard, IBM, Microsoft, Proctor and Gamble, W3C und das Weiße Haus in Washington, USA.
In seinem Bestreben, ein wahrhaft weltweites Web bereitzustellen, lädt W3C internationale Beiträge zu P3P in Form von kritischen Beurteilungen und Implementierungen ein. P3P-komptabile Software aus Deutschland und Japan wurde beim aktuellen Treffen präsentiert, und im September 2000 plant W3C eine zweite Interoperabilitäts-Veranstaltung in Europa.
Die P3P-Spezifikation des W3C stellt den breitesten technischen Konsens zur Konstruktion von Werkzeugen dar, die Datenschutz und Geschäftsverkehr im Web verbessern. Die P3P-Technologie basiert auf einem Einigungsprozess zwischen Vertretern von mehr als einem Dutzend W3C-Mitglieder-Organisationen, darunter CDT, Citigroup, Crystaliz, Geotrust, GMD, IBM, Microsoft, NCR, NEC, Nokia, Phone.com, PrivacyBank sowie eingeladenen Datenschutzexperten aus der ganzen Welt, einschließlich Ann Cavoukians, der Informations- und Datenschutzbeauftragten des Staates Ontario, Kanada.
Die P3P-Spezifikation ist gegenwärtig ein W3C Working
Draft. Die Erfahrung von Implementierern aus der ganzen Welt,
einschließlich der Teilnehmer am aktuellen Interoperabilitäts-Treffen werden
für den endgültigen Design der Technik von entscheidender Bedeutung sein.