W3C

Das World Wide Web Consortium gibt ersten Working Draft der Spezifikation für Skalierbare Vektorgrafik (SVG - Scalable Vector Graphics) frei

W3C-Mitglieder arbeiten gemeinsam an einer dramatischen Verbesserung der Webgrafik

 
Kontaktpersonen

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http://www.w3.org/ -- 11. Februar 1999 -- Um das volle Potenzial des Webs auszuschöpfen, hat das World Wide Web Consortium (W3C) heute den ersten öffentlichen Working Draft der  SVG-Spezifikation (SVG - Scalable Vector Graphics) freigegeben. Diese Veröffentlichung soll die Öffentlichkeit zu Kommentaren und Beiträgen anregen. SVG ist in XML geschrieben. Bisher wurde diese Sprache hauptsächlich für Text benutzt. Der vorliegende Entwurf ist der erste Schritt zur Entwicklung eines anbieterneutralen, plattformunabhängigen und ubiquitären, webspezifischen Formats für XML-Vektor-Grafik.

Die gegenwärtigen Mitglieder der W3C SVG Working Group sind führende Industrievertreter, die ihr Grafik- und Web-Know-how in den Entwurf  dieser Spezifikation einbrachten. In alphabetischer Reihenfolge: Adobe, Apple, Autodesk, Corel, HP, IBM, Inso, Makromedia, Microsoft, Netscape, Quark, RAL, Sun und Visio.

Wie beim W3C üblich stellt die SVG Working Group zusätzlich zu den in der W3C-Verfahrensweise festgelegten Rückkopplungskanälen einen öffentlichen Verteiler (www-vg@w3.org) für Kommentare zur Verfügung.

Das Web braucht Vektorgrafik

Ein großer Teil der Webgrafik basiert auf irgendeinem Vektorformat. Dies macht das Zeichnen und Editieren einfacher, erlaubt Größenveränderungen, Beschneiden sowie Wiederverwendung und schließlich Drucken mit verschiedener Auflösung.

"Today, Web designers have to pick a width and height in pixels and save their work in some image format like JPEG." sagte Chris Lilley, W3C Graphics Activity Lead und Vorsitzender der SVG Working Group. "SVG will let the designer keep that vector flexibility and superior quality for delivery on the Web."(""Heute müssen Webdesigner Breite und Höhe in Pixel wählen und ihre Arbeit  in irgendeinem Bildformat wie JPEG abspeichern" sagte Chris Lilley, W3C Graphics Activity Lead und Vorsitzender der SVG Working Group. "SVG wird dem Designer die Vektorflexibilität und überlegene Qualität für die Präsentation im Web erhalten.")

Die gleiche SVG-Grafik kann auf einer Seite mehrfach verwendet werden, und zwar in verschiedenen Größen, mit verschiedenen Farben und Texturen oder zur Hervorhebung bestimmter Merkmale zurechtgeschnitten - alles mit einmaligem Runterladen des SVG-Bilds. Und der Druck dieser Seite wird mit hoher Bildauflösung und den richtigen Farben erfolgen.

Der Vorteil von XML

Die W3C-Entwicklung XML ist ein Format, um strukturierte Dokumente und Daten darzustellen. SVG ist in XML geschrieben und profitiert somit von den Stärken, laufenden Entwicklungen und der wachsenden Beliebtheit von XML. Jeder vorhandene XML-Parser kann dieses neue Format lesen, ein Austausch wird einfach.

Style Sheets, die heute eingesetzt werden, um die Präsentation von Text in XML und HTML zu gestalten, sind ebenso auf SVG anwendbar. Webmasters sind es gewöhnt, ein paar Style Sheets zu ändern, um die ganze Web-Präsentation umzugestalten; jetzt wird die Grafik zusammen mit dem Text unter Beibehaltung einer harmonischen und integrierten Gesamtsicht aufgefrischt.

Das Document Object Model (DOM), das von Scripts und Programmen benutzt wird, um XML-Dokumente zu manipulieren, z.B. um Animationseffekte zu erzielen, kann unmittelbar auf SVG-Grafik angewendet werden.

Dank neuester XLink- und XPointer-Spezifikationen werden Site-Management-Werkzeuge, die Hyperlinks finden und manipulieren, genauso leicht auf SVG-Dateien operieren, wie dies mit vorhandenen XML-Dokumenten der Fall ist. Da Text in Grafik vorzugsweise als Text und weniger als "Textbild" gespeichert wird, finden die aktuellen Suchmaschinen SVG-Grafik und die Zugänglichkeit für Sehbehinderte wird beträchtlich verbessert.

SVG wird  in Werbung, Vertriebsunterlagen und anderen Arten von Grafikdesign, in Organigrammen, Firmenlogos, Netz- und Ablaufplänen und anderer Geschäftskommunikationen Verwendung finden.

Kooperation sichert Ubiquität

Ein neues Format ist nutzlos, wenn es nicht allgemein in Authoring Tools und Browsern unterstützt wird. Aufbauend auf bestehenden Web-Spezifikationen und durch die Nutzung des bei Hauptakteuren innerhalb der W3C-Mitglieder vorhandenen Fachwissens in Grafikgestaltung und Web-Browsing stellt das W3C sicher, dass SVG ein offenes, anbieterneutrales Format ist, das die Produzenten von Inhalten problemlos nutzen und zuverlässig für Grafik-Präsentationen via Web einsetzten können.

Für weitere Information über SVG siehe http://www.w3.org/Graphics/SVG/


Über das World Wide Web Consortium [W3C]

Das W3C wurde gegründet, um das volle Potenzial des Webs auszuschöpfen. Dazu werden einheitliche Protokolle entwickelt, die den Fortschritt des Webs fördern und die Interoperabilität sicherstellen. Das W3C ist ein internationales Industrie-Konsortium, das gemeinsam vom  MIT Laboratory for Computer Science (LCS) in den USA, dem  Institut National de Recherche en Informatique et Automatique (INRIA) in Frankreich und der Keio-Universität in Japan geführt wird. Das Konsortium bietet folgende Dienstleistungen: Informationen über das World Wide Web für Entwickler und Benutzer; Referenz-Code-Implementationen zur Erarbeitung und Förderung von Standards sowie verschiedene prototypische und Musteranwendungen, um den Einsatz der neuen Technik zu demonstrieren. Gegenwärtig sind mehr als 300 Organisationen Mitglieder des Konsortiums.

Für weitere Informationen über das World Wide Web Consortium siehe http://www.w3.org/