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W3C Direktor Tim Berners-Lee wird von Königin Elizabeth zum Ritter geschlagen

Web Erfinder für seine Verdienste für die Entwicklung des Internets geehrt

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Dies ist die Übersetzung der Pressemitteilung: W3C Director Tim Berners-Lee to be Knighted by Queen Elizabeth
Übersetzung: Henning Fischer


http://www.w3.org/ -- 31. Dezember 2003 -- Tim Berners-Lee, der Erfinder des World Wide Webs und Direktor des World Wide Web Consortiums (W3C) wird von Königin Elizabeth zum Ritter ("Knight Commander, Order of the British Empire (KBE)") geschlagen. Dies wurde heute früh vom Buckingham Palace im Rahmen der Vorstellung der Ehrenliste für das Jahr 2004 angekündigt.

Der Rang eines "Knight Commanders" ist der zweithöchste Rang des "Orders of the British Empire", eines Ritterordens. Berners-Lee, 48, ein britischer Staatsbürger, der in den USA lebt, wird für seine Verdienste für die globale Entwicklung des Internets durch die Erfindung des World Wide Webs geehrt.

"This is an honor which applies to the whole Web development community, and to the inventors and developers of the Internet, whose work made the Web possible, " stellte Berners-Lee fest. "I accept this as an endorsement of the spirit of the Web; of building it in a decentralized way; of making best efforts to keep it open and fair; and of ensuring its fundamental technologies are available to all for broad use and innovation, and without having to pay licensing fees."

"By recognizing the Web in such a significant way, it also makes clear the responsibility its creators and users share," führte er fort. "Information technology changes the world, and as a result, its practitioners cannot be disconnected from its technical and societal impacts. Rather, we share a responsibility to make this work for the common good, and to take into account the diverse populations it serves."

Geboren in London, absolvierte er 1976 das Queen's College der Oxford University in England. Dort bastelte er mit Hilfe eines Lötkolbens aus Transistoren, einem M6800 Prozessor und einen alten Fernseher seinen ersten Computer.

1980, als Berners-Lee am Kernforschungszentrum CERN in Genf als beratender Software-Ingenieur arbeitete, schrieb er für den Privatgebrauch sein erstes Programm, das Informationen speicherte, indem es zufällige Verknüpfungen erstellte, ähnlich wie das Gehirn. Dieses Programm mit dem Namen "Enquire", das nie veröffentlicht worden ist, stellte die konzeptionelle Basis für die spätere Entwicklung des Webs dar.

1989 schlug er dem CERN ein globales Hypertext Projekt vor, das später unter dem Namen World Wide Web bekannt werden sollte. Basierend auf den früheren Arbeiten an "Enquire", ermöglichte das System die Zusammenarbeit verschiedener Personen, indem sie ihr Wissen in einem "Netz" von Hypertext Dokumenten kombinierten.

Er schrieb den ersten World Wide Web Server "httpd" und den ersten Client "World Wide Web" im Oktober 1990. Ebenso entwickelte er die erste Version einer Dokumentenformatierungssprache mit der Fähigkeit Hypertext-Verknüpfungen zu erstellen, bekannt als HTML.

Das Programm "WorldWideWeb" wurde im Dezember 1990 innerhalb von CERN veröffentlicht und die erste erfolgreiche Demonstration von Web Clients und Server, die im Internet liefen, folgte noch im selben Monat. Der Programmcode wurde im Internet dann im Sommer 1991 veröffentlicht.

Von 1991 bis 1993 führte Berners-Lee seine Arbeiten an dem Design des Webs weiter und koordinierte Rückmeldungen von Benutzern aus dem gesamten Internet. Seine Anfangsspezifikationen für URIs, HTTP und HTML wurden in größeren Kreisen diskutiert und verfeinert, als sich das Web ausbreitete.

1994 gründete Berners-Lee, mit Unterstützung durch Michael Dertouzos, Direktor des Massachusetts Institute of Technology (MIT) Laboratory for Computer Science (LCS), das World Wide Web Consortium, dem er als Direktor vorsitzt. Das W3C koordiniert die Web-Entwicklung weltweit, mit Teams am neuen MIT Computer Science and Artificial Intelligence Laboratory (CSAIL), am European Research Consortium for Informatics and Mathematics (ERCIM) und an der Keio Universität in Japan. Das Ziel lautet, das Web zu seiner vollen Entfaltung zu bringen und die Stabilität durch rasche Evolution und revolutionäre Umformung der Nutzbarkeit zu gewährleisten.

Berners-Lee, der vom Time Magazine im Jahr 1999 zu den 100 führenden Köpfen des 20. Jahrhunderts gezählt worden ist, ist Ehrenmitglied der British Computer Society, Ehrenmitglied der Institution of Electrical Engineers und Mitglied der American Academy of Arts and Sciences. Er war im Jahr 2001 "Fellow" der Royal Society und erhielt 2002 den Japan Prize. Er wurde ebenfalls 1998 mit dem MacArthur Fellowship ausgezeichnet.

Berners-Lee erhielt viele Ehrendoktorauszeichnungen von Universitäten weltweit, einschließlich seiner Alma Mater (2001). Am MIT ist er Inhaber des 3Com Founders Chair und ist Wissenschaftler am CSAIL.

Berners-Lee ist ebenfalls Autor des Buchs "Weaving The Web" (deutscher Titel: "Der Web Report"), erschienen 1999, das die Geburtsstunde des Webs und dessen Entwicklung beschreibt.

Über das World Wide Web Consortium [W3C]

Das World Wide Web Consortium wurde gegründet, um alle Möglichkeiten des Web zu erschließen. Dazu werden einheitliche Protokolle entwickelt, die den Fortschritt des Webs fördern und seine Interoperabilität sicherstellen. Das W3C ist ein internationales Industrie- Konsortium, das gemeinsam vom MIT Laboratory for Computer Science (MIT LCS) in den USA, dem European Research Consortium for Informatics and Mathematics (ERCIM) mit Sitz in Frankreich und der Keio-Universität in Japan geführt wird. Das Konsortium bietet folgende Dienstleistungen: Informationen über das World Wide Web für Entwickler und Benutzer sowie verschiedene prototypische und Musteranwendungen, um den Einsatz der neuen Technik zu demonstrieren. Gegenwärtig sind etwa 400 Organisationen Mitglieder des Konsortiums. Weitere Informationen finden Sie unter http://www.w3.org/.

Das Deutsch-Österreichische Büro des W3C (W3C.DE) im Fraunhofer-Institut für Medienkommunikation ist der Repräsentant des W3C für den deutschen Sprachraum. http://www.w3c.de/