Dies ist die Übersetzung der Pressemitteilung: World Wide Web
Consortium Issues XML Schema as a Candidate Recommendation. Die
Datumsangaben entsprechen nicht dem Zeitpunkt der Verbreitung in
Deutschland.
Übersetzung: Ursula Bernhard
http://www.w3.org/ -- 24 Oktober 2000 -- Das World Wide Web Consortium (W3C) hat das XML-Schema als W3C Candidate Recommendation freigegeben. Die Freigabe des Dokumentes als Candidate Recommendation ist eine Aufforderung an alle Web-Entwickler, das XML-Schema zu implementieren und technischen Feedback zu liefern.
Einfach ausgedrückt, definieren XML Schemas gemeinsame Markup-Vokabulare und ermöglichen es, von Menschen geschaffene Regeln durch Maschinen ausführen zu lassen. Sie stellen ein Mittel zur Definition von Struktur, Inhalt und Semantik von XML-Dokumenten zur Verfügung.
"Databases, ERP and EDI systems all know the difference between a date and a string of text, but before today, there was no standard way to teach your XML systems the difference. Now there is," ("Datenbanken, ERP- und EDI-Systeme kennen alle den Unterschied zwischen einem Datum und einem Text-String, aber es gab bisher noch keinen Standard, um Ihren XML-Systemen diesen Unterschied beizubringen. Jetzt gibt es ihn") erklärte Dave Hollander, Vize-Vorsitzenden der W3C XML Schema Working Group und CTO von Contivo, Inc. "W3C XML Schemas bring to XML the rich data descriptions that are common to other business systems but were missing from XML. Now, developers of XML ecommerce systems can test XML Schema's ability to define XML applications that are far more sophisticated in how they describe, create, manage and validate the information that fuels B2B ecommerce." ("Die W3C-XML-Schemas statten XML mit den umfangreichen Datenbeschreibungen aus, die anderen Geschäftssystemen eigen sind, aber bei XML fehlten. Jetzt können die Entwickler von XML-E-Commerce-Systemen die Fähigkeit des XML-Schemas zur Definition von XML-Anwendungen testen, die weit ausgeklügelter in der Beschreibung, Erstellung, Handhabung und Validierung der Informationen sind, die den Gegenstand des Business-to-Business-E-Commerce darstellen").
Die XML-Schema-Spezifikation besteht aus drei Teilen. Ein Teil definiert eine Menge einfacher Datentypen, die sich mit XML-Elementtypen und -Attributen verbinden lassen; damit kann XML-Software Daten, Zahlen und andere spezielle Informationen besser handhaben. Der zweite Teil der Spezifikation schlägt Methoden zur Beschreibung von Strukturen und zur Eingrenzung von Inhalten von XML-Dokumenten vor und definiert die Regeln für die Schema-Validierung von Dokumenten. Der dritte Teil ist ein Leitfaden, der erklärt, was Schemas sind, wie sie sich von DTDs unterscheiden, und wie man ein Schema aufbaut. Mit der Bereitstellung von Datentypen erhöht das XML-Schema die Leistungsfähigkeit von XML und seinen Nutzen für Entwickler von E-Commerce-Systemen, für Hersteller von Datenbanken und für alle, die große Datenmengen im Web nutzen und handhaben wollen. Durch die bessere Integration mit XML-Namensräumen werden die Definition von Elementen und Attributen in einem Namensraum und die Validierung von Dokumenten, die multiple von verschiedenen Schemas definierte Namensräume nutzen, einfacher als jemals zuvor.
Das XML-Schema liefert eine neue Flexibilität, die die Einführung von XML für wichtige industrielle Anwendungen beschleunigen kann. Zum Beispiel kann ein Schema-Autor ein Schema aufbauen, das ein früheres Schema übernimmt, es aber dort überschreibt, wo neue einzigartige Merkmale benötigt werden. Dieses Prinzip, Vererbung genannt, ist dem Verhalten von Cascading Style Sheets ähnlich und erlaubt dem Anwender die Entwicklung von XML-Schemas, die seinen Bedürfnissen optimal entsprechen, ohne ein vollkommen neues Vokabular von Anfang an aufzubauen. Das XML-Schema macht es dem Autor möglich, zu bestimmen, welche Teile eines Dokumentes validiert werden können, oder Teile eines Dokumentes zu identifizieren, für die ein Schema gelten kann. Das XML-Schema ermöglicht zudem Benutzern von E-Commerce-Systemen eine Auswahl des XML-Schemas, das sie für die Validierung von Elementen in einem vorhandenen Namensraum einsetzen und gewährleistet somit eine verbesserte Sicherheit bei E-Commerce-Transaktionen und einen größeren Schutz vor der unbefugten Veränderung von Validierungsregeln. Außerdem, da XML-Schemas selbst XML-Dokumente sind, können sie mit XML Authoring Tools oder mittels XSLT gehandhabt werden.
Eine Candidate Recommentatin von W3C ist eine öffentliche Aufforderung zur Implementierung, eine explizite Einladung an alle W3C-Mitglieder und Entwickler, die XML-Schema-Spezifikation kritisch zu prüfen und ihre eigenen XML-Schemas zu entwerfen. Diese Periode des Implementierens und Berichterstattens ermöglicht den XML-Schema-Autoren zu erfahren, wie Entwickler außerhalb der Working Group die Schemas benutzen und wo es aus der Sicht von Implementierern Mehrdeutigkeiten gibt. Öffentliches Testen und Implementieren tragen zu einem robusteren XML-Schema und einem weiter verbreiteten Einsatz bei. Das XML-Schema findet breite Unterstützung Die Mitgliederliste der Working Group liest wie ein Who`s who der führenden Vertreter aus IT-Forschung und -Industrie. Mitglieder sind u.a.: Academia Sinica; ArborText, Inc; Bootstrap Alliance und LSU; Calico Commerce; Commerce One; Defense Information Systems Agency (DISA); DevelopMentor; Distributed Systems Technology Centre (DSTC Pty Ltd); Graphic Communications Association; Health Level Seven; Hewlett Packard Company; IBM; Informix; Intel; Lawrence Berkeley National Laboratory; Lexica LLC; Lotus Development Corporation; Microsoft Corporation; Microstar; MITRE; NCR; Oracle Corp.; Progress Software; SAP AG; Software AG; Sun Microsystems; TIBCO Software; University of Edinburgh; webMethods, Inc; Xerox und XMLSolutions. Viele sind aktiv an der gegenwärtigen und künftigen Produktunterstützung für das XML-Schema während seiner Entwicklung zu einer W3C Recommendation beteiligt.
Das W3C wurde gegründet, um das volle Potenzial des Webs auszuschöpfen. Dazu werden einheitliche Protokolle entwickelt, die den Fortschritt des Webs fördern und seine Interoperabilität sicherstellen. Das W3C ist ein internationales Industrie-Konsortium, das gemeinsam vom MIT Laboratory for Computer Science (LCS) in den USA, dem Institut National de Recherche en Informatique et Automatique (INRIA) in Frankreich und der Keio-Universität in Japan geführt wird. Das Konsortium bietet folgende Dienstleistungen: Informationen über das World Wide Web für Entwickler und Benutzer sowie verschiedene prototypische und Musteranwendungen, um den Einsatz der neuen Technik zu demonstrieren. Gegenwärtig sind mehr als 460 Organisationen Mitglieder des Konsortiums. Weitere Informationen finden Sie unter http://www.w3.org/