World Wide Web ConsortiumGerman
W3C Office

Das World Wide Web Consortium präsentiert P3P-Implementierungen

Unternehmen stellen Produkte vor, die die Platform for Privacy Preferences des W3C unterstützen

Kontaktperson:
Janet Daly, <janet@w3.org>, +1.617.253.5884 oder +1.617.253.2613
(auch in Japanisch verfügbar)

Die Übersetzung der Pressemitteilung World Wide Web Consortium Demonstrates P3P Implementations ist ein besonderer Service für unsere deutschen Leser. Die Datumsangaben in der Pressemitteilung sind nicht mit dem Zeitpunkt der Veröffentlichung in Deutschland identisch.
Übersetzung: Ursula Bernhard


http://www.w3.org/ -- 21. Juni 2000 -- Über 30 führende Technik-Unternehmen, Verfechter des Datenschutzes und andere Organisationen trafen sich in New York, USA, um die ersten öffentlichen Tests durchzuführen und Implementierungen des Platform-for-Privacy-Projekts (P3P), der vom World Wide Web Consortium (W3C) entwickelten Datenschutztechnik für das Web, zu präsentieren.

Das öffentliche "Interoperabilitäts-Treffen" des W3C gab Unternehmen die Gelegenheit, neue Prototypen vorzustellen, sie mit anderen P3P-Diensten zu testen und Anregungen für den P3P-Entwurfsprozess zu geben. Die Prototypen sind frühe Versionen  P3P-kompatibler Werkzeuge, die den Endbenutzern voraussichtlich im nächsten Jahr zur Verfügung stehen werden.

P3P macht Datenschutz-Informationen für Rechner und Benutzer verständlich

Web-Benutzer möchten wissen, wie die von ihnen besuchten Sites mit ihren personenbezogenen Informationen umgehen. Einige Unternehmen haben Anstrengungen gemacht, um die Datenschutzpraktiken ihrer Web-Sites offen zu legen, doch sind diese Praktiken oft schwierig zu finden und zu verstehen. Web-Benutzer müssen in der Lage sein, schnell und sicher zu wissen, ob sich ein Unternehmen an einer Weitergabe von Informationen beteiligt, die die Anforderungen der Benutzer erfüllt oder zu diesen im Widerspruch steht.

P3P versetzt jeden, der eine Web-Site besitzt, in die Lage, seine Datenschutzpraxis in XML-basierte P3P-Anweisungen zu übersetzen, die automatisch gefunden und problemlos von einem P3P-fähigen Browser interpretiert werden können.

P3P-fähige Dienste verbessern die Kontrolle durch die Benutzer, indem sie Datenschutzpraktiken dort platzieren, wo die Benutzer sie finden können, die Praktiken in einer für die Benutzer verständlichen Form darstellen und sie in die Lage versetzen, aufgrund der betreffenden Praktiken wohl überlegte Entscheidungen zu treffen. Für E-Commerce-Dienste und andere Web-Sites kann P3P benutzt werden, um Kunden ein ungetrübtes Browsing-Erlebnis ohne Rätselraten über Datenschutz zu bieten.

Unternehmen liefern Prototypen und machen Sites P3P-konform

Das Interoperabilitäts-Treffen bot für mehr als 10 Organisationen und Unternehmen aus der ganzen Welt eine Gelegenheit, P3P-Implementierungen zu präsentieren.

Electronic Network Consortium (ENC), EngageTechnologies, IDcide, Microsoft Corporation und YOUpowered präsentierten P3P-Client-Implementierungen. IBM und PrivacyBot führten P3P-Policy-Generatoren vor, die Sites in die Lage versetzen, ihre Datenschutzpraktiken in P3P zu übersetzen. Informelle Präsentationen von Prototypen wurden von GMD, PrivacyExchange und W3C durchgeführt.

Außerdem gaben viele Unternehmen und Organisationen bekannt, dass ihre Sites oder Teile ihrer Sites nun P3P-kompatibel sind, nämlich AmericaOnline, AT&T, das Center for Democracy and Technology, Engage Technologies, Hewlett-Packard, IBM, Microsoft, Proctor and Gamble, W3C und das Weiße Haus in Washington, USA.

Die P3P-Entwicklung geht mit internationaler Beteiligung weiter

P3P liefert den Rahmen für maschinenlesbare Datenschutzpraktiken, so dass Benutzer weltweit auf Sites zugreifen können und stets wissen, wie mit ihren Informationen umgegangen wird. Das P3P-Datenschutzvokabular kann an die Vielzahl der weltweit vorhandenen Datenschutzregelungen angepasst werden..

In seinem Bestreben, ein wahrhaft weltweites Web bereitzustellen, lädt W3C internationale Beiträge zu P3P in Form von kritischen Beurteilungen und Implementierungen ein. P3P-komptabile Software aus Deutschland und Japan wurde beim aktuellen Treffen präsentiert, und im September 2000 plant W3C eine zweite Interoperabilitäts-Veranstaltung  in Europa.

Die P3P-Spezifikation des W3C stellt den breitesten technischen Konsens zur Konstruktion von Werkzeugen dar, die Datenschutz und Geschäftsverkehr im Web verbessern. Die P3P-Technologie basiert auf einem Einigungsprozess zwischen Vertretern von mehr als einem Dutzend W3C-Mitglieder-Organisationen, darunter CDT, Citigroup, Crystaliz, Geotrust, GMD, IBM, Microsoft, NCR, NEC, Nokia, Phone.com, PrivacyBank sowie eingeladenen Datenschutzexperten aus der ganzen Welt, einschließlich Ann Cavoukians, der Informations- und Datenschutzbeauftragten des Staates Ontario, Kanada.

Die P3P-Spezifikation ist gegenwärtig ein W3C Working Draft. Die Erfahrung von Implementierern aus der ganzen Welt, einschließlich der Teilnehmer am aktuellen Interoperabilitäts-Treffen werden für den endgültigen Design der Technik von entscheidender Bedeutung sein.


Über das World Wide Web Consortium [W3C]

Das W3C wurde gegründet, um das volle Potenzial des Webs auszuschöpfen. Dazu werden einheitliche Protokolle entwickelt, die den Fortschritt des Webs fördern und die Interoperabilität sicherstellen. Das W3C ist ein internationales Industrie-Konsortium, das gemeinsam vom  MIT Laboratory for Computer Science (LCS) in den USA, dem  Institut National de Recherche en Informatique et Automatique (INRIA) in Frankreich und der Keio-Universität in Japan geführt wird. Das Konsortium bietet folgende Dienstleistungen: Informationen über das World Wide Web für Entwickler und Benutzer sowie verschiedene prototypische und Musteranwendungen, um den Einsatz der neuen Technik zu demonstrieren. Gegenwärtig sind mehr als 420 Organisationen Mitglieder des Konsortiums.