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World Wide Web Consortium gibt VoiceXML 2.0 als W3C Proposed Recommendation frei

Der Grundstein für das W3C Speech Interface Framework ist fast fertig

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Dies ist die Übersetzung der Pressemitteilung: World Wide Web Consortium Issues VoiceXML 2.0 as a W3C Proposed Recommendation. Die Datumsangaben entsprechen nicht der Veröffentlichung dieser Mitteilung in Deutschland.
Übersetzung: Henning Fischer


http://www.w3.org/ -- 03. Februar 2003 -- Um dem Web eine Stimme zu geben, hat das World Wide Web Consortium (W3C) VoiceXML 2.0 als W3C Proposed Recommendation veröffentlicht. Das Ziel von VoiceXML 2.0 ist es, die Vorteile von webbasierter Entwicklung und Lieferung von Inhalten zu sprachgesteurten Anwendungen zu bringen.

Der nächste Schritt einer W3C Spezifikation zu einer Proposed Recommendation bedeutet, dass die Arbeitsgruppe sowohl die interne als auch die öffentliche Begutachtungsphase beendet hat und erfolgreiche interoperable Implementationen zur Verfügung stehen. Dies ist der letzte Begutachtungsschritt vor einer W3C Recommendation, was gemeinhin als Web-Standard verstanden wird.

Dem Web eine Stimme geben: W3C's Speech Interface Framework

Seit 1999 arbeitet das W3C am Speech Interface Framework, um den Zugang zum Web für Leute zu ermöglichen, die mittels Keypads und gesprochener Kommandos interagieren oder aber Sprache und Musik hören wollen. Während sich die Zahl der Festnetzanschlüsse und der Mobiltelefone auf eine Milliarde Einheiten erhöht, wird die Spezifikation von W3C's Speech Interface Framework einer beispielslosen Zahl von Menschen es ermöglichen, über jedes beliebige Telefone Zugang zu speziellen webbasiereten Leistungen zu erhalten.

VoiceXML 2.0 liefert dem Speech Interface Framework Sprache und Interaktivität

VoiceXML 2.0 ermöglicht die Entwicklung von Audiodialogen, die künstliche Sprache, digitale Audiosignale, Spracherkennung und Tastenton-Eingaben, normale Telefonie und gemischte Konversation verarbeiten können.

"VoiceXML 2.0 has the power to change the way phone-based information and customer services are developed. No longer will we have to press 'one' for this or 'two' for that. Instead, we will be able to make selections and provide information by speech," erklärte Dave Raggett, W3C Voice Browser Activity Lead. "In addition, VoiceXML 2.0 creates opportunities for people with visual impairments or those needing Web access while keeping their hands and eyes free for other things, such as getting directions while driving." ("VoiceXML 2.0 ist in der Lage die Art und Weise, wie telefonbasierte Informationen und Kundendienstleistungen entwickelt werden, zu verändern. Wir brauchen nicht mehr länger "eins" für dies, "zwei" für das zu drücken. Stattdessen werden wir durch Sprache Informationen zur Verfügung stellen sowie eine Auswahl zu treffen", erklärte Dave Raggett, W3C Voice Browser Activity Lead. "Zusätzlich eröffnet VoiceXML 2.0 Möglichkeiten für Menschen mit Augenproblemen oder für solche, die einen Webzugang benötigen, während sie ihre Hände und Augen für andere Dinge benötigen, zum Beispiel beim Autofahren").

Innerhalb des W3C Speech Interface Framework kontrolliert VoiceXML wie die Anwendung mit dem Benutzer interagiert, während die Speech Synthesis Markup Language (SSML) für gesprochene Bedienungshinweise und die Speech Recognition Grammar Specification (SRGS) die Spracherkennung mit Hilfe von Grammtiken, die die erwarteten Antworten des Benutzers beschreibt, leitet. Andere Spezifikationen des Framework sind: Voice Browser Call Control(CCXML), eine Telefonruf-Kontrolle für VoiceXML und andere Dialogsysteme sowie Semantic Interpretation for Speech Recognition, was die Syntax und die Semantik von Tags in SRGS definiert.

VoiceXML 2.0 wird bereits industrieweit angewandt

Um in den Status einer Proposed Recommendation zu gelangen, bedarf es des Beweises von unabhängigen interoperablen Implementationen. Im Fall von VoiceXML 2.0 gibt es bereits acht bekannte Implementationen, sowohl als Prototypen als auch als fertige Produkte. Eine Liste der gegenwärtigen Implementationen ist verfügbar.

Es gibt ebenfalls einen umfassenden Satz an Testumgebungen. Während die erste Version bereits über 300 Tests verfügte, werden für die endgültige Version 500 Tests erwartet. Neuerungen bezüglich der Testumgebung werden auf der öffentlichen Voice Browser Mailingliste angekündigt.

Dies vervollständigt die Testumgebung, die in Zusammenhang mit der Speech Recognition Grammar Spezifikation entstanden ist, die im Juni 2002 als Candidate Recommendation verabschiedet worden ist. Testumgebungen für die verbleibenden Spezifikationen innerhalb des W3C Speech Interface Framework, z.B. für die Speech Synthesis Markup Language, sind in der Entwicklung und werden in den nächsten Monaten veröffentlicht.

VoiceXML 2.0, das Speech Interface Framework entwickelt sich, Patentfragen werden gelöst

Die W3C Voice Browser Arbeitsgruppe ist einer der größten und aktivsten innerhalb W3C. Die Teilnehmer kommen von: BeVocal Inc., Canon, Comverse, France Telecom, Genesys Telecommunications Laboratories, HP, HeyAnita, Hitachi, IBM, Intel, Loquendo, Microsoft, MITRE, Mitsubishi, Motorola, Nokia, Nortel Networks, Nuance, Philips, PipeBeach, SAP, ScanSoft, SnowShore Networks, SpeechWorks, Sun, Syntellect, Tellme Networks, Unisys, Verascape, VoiceGenie, Voxeo und Voxpilot.

Patentfragen, die aufgrund etwaiger Widersprüche zum Royalty-Free Modell der Voice Browser Arbeitsgruppe auftauchten, wurden durch eine "Patent Advisory Group" innerhalb des W3C's im Rahmen der gegenwärtigen W3C Patent-Praxis adressiert. Im Ergebnis hat sich die W3C Voice Browser Working Group für die Entwicklung einer offenen Spezifikation ausgesprochen und die Voice Browser Patent Advisory Group löste die verbleibenden Probleme, so dass der Kern der VoiceXML 2.0 Spezifikation nach dem W3C Modell lizenzfrei zur Verfügung steht.

Über das World Wide Web Consortium [W3C]

Das World Wide Web Consortium wurde gegründet, um alle Möglichkeiten des Web zu erschließen. Dazu werden einheitliche Protokolle entwickelt, die den Fortschritt des Webs fördern und seine Interoperabilität sicherstellen. Das W3C ist ein internationales Industrie- Konsortium, das gemeinsam vom MIT Laboratory for Computer Science (MIT LCS) in den USA, dem European Research Consortium for Informatics and Mathematics (ERCIM) mit Sitz in Frankreich und der Keio-Universität in Japan geführt wird. Das Konsortium bietet folgende Dienstleistungen: Informationen über das World Wide Web für Entwickler und Benutzer sowie verschiedene prototypische und Musteranwendungen, um den Einsatz der neuen Technik zu demonstrieren. Gegenwärtig sind etwa 400 Organisationen Mitglieder des Konsortiums. Weitere Informationen finden Sie unter http://www.w3.org/.

Das Deutsch-Österreichische Büro des W3C (W3C.DE) im Fraunhofer-Institut für Medienkommunikation ist der Repräsentant des W3C für den deutschen Sprachraum. http://www.w3c.de/