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World Wide Web Consortium gibt SOAP Version 1.2 als W3C Recommendation frei

Die W3C XML Protocol Arbeitsgruppe liefert eine entscheidende Komponente für Web Services

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Dies ist die Übersetzung der Pressemitteilung: World Wide Web Consortium Issues SOAP Version 1.2 as a W3C Recommendation
Übersetzung: Henning Fischer


http://www.w3.org/ -- 24. Juni 2003 -- Das World Wide Web Consortium (W3C) gibt heute die SOAP Version 1.2 Recommendation, bestehend aus dem SOAP Version 1.2 Primer, dem SOAP Version 1.2 Messaging Framework, den SOAP Version 1.2 Adjuncts sowie der SOAP Version 1.2 Specification Assertions and Test Collection heraus. SOAP Version 1.2 ist ein leichtgewichtiges Protokol für den Austausch strukturierter Informationen in einer dezentralisierten, verteilten Umgebung wie dem Web. Eine W3C Recommendation entspricht einem Web-Standard und bedeutet, dass diese vom W3C entwickelte Spezifikation stabil ist, zur Interoperabilität des Webs beiträgt, von der W3C-Mitgliederschaft begutachtet worden ist und für eine Übernahme durch die Industrie befürwortet worden ist.

"Web services make good on the promise of interoperable applications only when the technical foundations are shared, robust, and achieve expected performance," erklärte Tim Berners-Lee, W3C Direktor. "Today, W3C Members have endorsed SOAP Version 1.2, the first version of SOAP to have undergone rigorous testing and implementation, and to support a full complement of Web standards. Web services customers and developers alike demand an XML-based Web services protocol that powers the full range of applications and Web technologies they can imagine using. Now that SOAP Version 1.2 is here, they have it."

Robuste Web Services sind auf standardisierte, flexible Modelle für den Nachrichtenaustausch angewiesen

Datentransport ist zentral für moderne Verarbeitung in eine vernetzten, dezentralen und verteilten Umgebung wie dem Web. Nachdem XML als das bevorzugte Datenformat hervorgetreten ist, bestand die Herausforderung sowohl für den Sender, als auch für den Empfänger, sich über ein Protokoll auf Anwendungsebene zu einigen, unabhängig von der Frage, ob der Transfer zwischen Programmen, Maschinen oder Organisationen stattfinden soll.

Seit ihrer Gründung im September 2000, arbeitete die W3C XML Protocol Working Group sowohl an den XML Protocol Requirements als auch an der SOAP Version 1.2 Spezifikation, die die W3C Note SOAP 1.1 als Ausgangspunkt hatte. Jetzt, nachdem die Arbeitsgruppe mehrere Entwürfe produziert, Rückmeldungen von Entwicklern bekommen, interoperable Implementationen identifiziert und umfassende Kritik seitens der W3C Mitglieder erhalten hat, ist SOAP Version 1.2 bereit für einen weitläufigen Einsatz.

SOAP Version 1.2 unterstützt andere W3C Recommendation, Verfeinertes Verarbeitungsmodell

Die XML Protocol Working Group hat das Ziel, eine Technologie zu entwickeln, die es zwei oder mehreren Stellen erlaubt, in einer verteilten Umgebung miteinander zu kommunizieren und dabei XML als Ummantelungssprache zu verwenden. Das Ergebnis ist eine Schichtenarchitektur, aufgebaut auf einem simplen und erweiterbaren Nachrichtenformat, welches sich durch Robustheit, Einfachheit, Wiederverwendbarkeit und Interoperabilität auszeichnet.

Der Primer, eine Einführung für Benutzer, z.B. für anwendungsorientierte Programmierer, ist ein verständliches Tutorial, welches die Eigenschaften von SOAP Version 1.2 durch Beispiele und Links zu den Spezifikationen erklärt. Die SOAP Version 1.2 Spezifikation enthält einen Rahmen für XML-basierte Nachrichtensysteme bestehend aus zwei Teilen, dem Messaging Framework und den Adjuncts:

Das SOAP Version 1.2 Messaging Framework besteht aus einem Verarbeitungsmodell (Regeln für die Verarbeitung einer SOAP Nachricht), einem Erweiterungsrahmen (ermöglicht die Verwendung von Erweiterungen innerhalb und außerhalb des SOAP Umschlags), einem Nachrichtenkonstrukt (Regeln für die Erstellung einer SOAP Nachricht) und einem Protokolverbindungrahmen (Regeln für den Austausch von SOAP Nachrichten über drunterliegende Protokolle, wie HTTP).

SOAP Version 1.2 Adjuncts vervollständigt die Spezifikation. Enthalten sind Regeln für "remote procedure calls" (RPCs), Regeln für die Kodierung von SOAP Nachrichten, Regeln für die Beschreibung von SOAP Eigenschaften und SOAP Verbindungen. Ebenfalls ist die Standardbindung von SOAP zu HTTP (Hypertext Transfer Protocol) enthalten, so dass SOAP Nachrichten über die Mechanismen des World Wide Webs ausgetauscht werden können.

Die Specification Assertions and Test Collection behinhaltet Testfunktionen als Hilfestellung für die Entwicklung von SOAP Prozessoren. Diese Tests zeigen ob die "assertions" der Spezifikationen in dem SOAP Prozessor enthalten sind. Sie sind ferner dafür gedacht, die Interoperabilität zwischen verschiedenen SOAP Version 1.2 Implementationen voranzubringen.

Um die Bedingungen, die in der Charter der Arbeitsgruppe aufgestellt worden sind, zu erfüllen, integriert SOAP Version 1.2 XML Kerntechnologien. SOAP Version 1.2 arbeitet nahtlos mit XML Schema zusammen, was zu einer Benutzbarkeit durch eine Menge von XML Werkzeugen führt und den Weg für die zukünftige Arbeit an der Web Service Description Language (WSDL) ebnet. Ebenfalls werden XML Namespaces benutzt, ein flexibler und einfacher Mechanismus für die Handhabung von XML Sprachvermischungen.

SOAP Version 1.2 beschreibt ein verfeinertes Verarbeitungsmodell und entfernt die Unstimmigkeiten in SOAP 1.1. SOAP Version 1.2 enthält ebenfalls verbesserte Fehlernachrichten.

SOAP Version 1.2 Implementationen erfolgreich, bereits in Produkten vorhanden

Nach der Candidate Recommendation Periode verfolgte die W3C XML Protocol Working Group sieben SOAP Version 1.2 Implementationen von W3C Mitgliedsorganisationen und von unabhängigen Entwicklern, um die Überlebensfähigkeit und Interoperabilität der Implementationen sicherzustellen, die auf dieser Spezifikation basieren. Die Arbeitsgruppe hatte zuvor über 400 technische und redaktionelle Probleme identifiziert und gelöst, die zum Teil durch die Begutachtung von SOAP 1.1 und SOAP Version 1.2 durch die Öffentlichkeit aufgeworfen worden sind.

Mitglieder der Arbeitsgruppe sind führende Organisationen aus der Industrie: AT&T; BEA Systems; Canon; DaimlerChrysler Research and Technology; Ericsson; Fujitsu Limited; IBM; IONA Technologies; Macromedia; Matsushita Electric Industrial Co., Ltd.; Microsoft Corporation; Oracle Corporation; SAP AG; SeeBeyond; Software AG; Sun Microsystems und Systinet.

Die Entwicklergemeinde außerhalb der W3C Mitgliederschaft und andere Organisationen mit ähnlichen Interessen haben wertvolle Beiträge für die Erstellung von SOAP Version 1.2 geliefert. Referenzen von vielen W3C Mitgliedern, mit dem Versprechen, gegenwärtig oder künftig SOAP Version 1.2 zu implementieren, sind ebenfalls verfügbar.

Über das World Wide Web Consortium [W3C]

Das World Wide Web Consortium wurde gegründet, um alle Möglichkeiten des Web zu erschließen. Dazu werden einheitliche Protokolle entwickelt, die den Fortschritt des Webs fördern und seine Interoperabilität sicherstellen. Das W3C ist ein internationales Industrie- Konsortium, das gemeinsam vom MIT Laboratory for Computer Science (MIT LCS) in den USA, dem European Research Consortium for Informatics and Mathematics (ERCIM) mit Sitz in Frankreich und der Keio-Universität in Japan geführt wird. Das Konsortium bietet folgende Dienstleistungen: Informationen über das World Wide Web für Entwickler und Benutzer sowie verschiedene prototypische und Musteranwendungen, um den Einsatz der neuen Technik zu demonstrieren. Gegenwärtig sind über 400 Organisationen Mitglieder des Konsortiums. Weitere Informationen finden Sie unter http://www.w3.org/.

Das Deutsch-Österreichische Büro des W3C (W3C.DE) im Fraunhofer-Institut für Medienkommunikation ist der Repräsentant des W3C für den deutschen Sprachraum. http://www.w3c.de/